Filmarchiv

DEFA Matinee 2022
Filmstill Jacki
Jacki Angelika Andrees
Eine kesse 14-Jährige im Zentrum eines lebhaften, kräftezehrenden Patchwork-Familienmodells. Der Film bleibt ganz nah an seinen Figuren und gönnt sich trotzdem manche Abschweifung.
Filmstill Jacki

Jacki

Jacki
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1976
30 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Der kessen 14-jährigen Jacki nähert sich Andrees’ Diplomarbeit vor allem über das soziale Umfeld: die strapazierte Patchworkfamilien-Mutter, der eigenbrötlerische Fernfahrer-Stiefvater, die eklektische Nachbarschaft. Je näher der Film seinen Figuren kommt, desto freier agiert die Kamera, gleitet wie in Trance durch ein Atelier oder fliegt über die nächtliche Schnellstraße wie über eine Ufo-Landebahn.

Felix Mende

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Angelika Andrees
Buch
Angelika Andrees
Kamera
Julia Kunert
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Filmstill Johnny & Me

Johnny & Me

Johnny & Me
Katrin Rothe
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Deutschland,
Schweiz,
Österreich
2023
100 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Während eines Ausstellungsbesuchs ziehen die Fotocollagen des als „Monteurdada“ berühmt gewordenen Antifaschisten John Heartfield eine Grafikdesignerin in den Bann. Durch einen Strudel aus Papier- und Fotoschnipseln fällt Stefanie in ein altmodisch anmutendes Atelier. Eine Schere – ein analoges Arbeitsgerät, welches sie selbst kaum noch nutzt – erregt ihre Aufmerksamkeit. Sie beginnt, aus Karton eine Figur auszuschneiden, eine Miniaturversion des Künstlers, die alsbald zu ihr spricht und mit ihr gemeinsam sein Leben und Werk erkundet. Das Atelier entpuppt sich als lebendiges Archiv, das fortwährend Dokumente und Informationen zu und über Johnny hervorbringt. Stefanie, von ihrem Job gestresst und enttäuscht, findet durch die Recherche neue Motivation und den Mut, sich als Gestalterin anders auszurichten.

Beide Protagonist*innen üben den gleichen Beruf aus und sehen sich mit den gleichen Fragen nach Bedeutung und Anerkennung ihrer Arbeit konfrontiert. Beide kämpfen auf ihre Weise mit Frustrationen und Ängsten, ausgelöst durch die verschiedenen sozialen und politischen Gegebenheiten ihrer Generation. Die unterschiedlichen Elemente dieses animierten Dokumentarfilms fügen sich zu einer dialogischen Collage, die die Aufgabe der Kunst, ihre aufklärerische und kritische Kraft sowie ihr Potenzial zum Anstoß von Veränderung in unserer Gesellschaft durchdenken.

Franka Sachse

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Regie
Katrin Rothe
Buch
Katrin Rothe
Kamera
Thomas Eirich-Schneider, Richard Marx, Manon Pichón
Schnitt
Hannes Starz
Produktion
Gunter Hanfgarn, Andrea Ufer, Ralph Wieser, Sereina Gabathuler, Werner Schweizer
Co-Produktion
Rolf Bergmann, Carolin Mayer, Gabriela Bloch Steinmann
Ton
Stephanie Stremler, Manuel Harder, Michael Hatzius, Dorothee Carls
Sound Design
Lukas Brandes
Musik
Micha Kaplan, Thomas Mävers
Animation
Lydia Günther, Caroline Hamann, Tonina Matamalas, Anne-Sophie Raemy, Benjamin Swiczinsky
Filmvertrieb
Elina Kewitz
Deutscher Filmverleih
Joachim Kühn
Künstlerisches Design
Amelie Couchet, Malte Stein, Lisa Neubauer, Wolf Matzl, Birgit Scholin, Rosanne Janssens, Jonatan Schwenk, Kerstin Zemp, Werner Kernebeck, Gyula Szabó, Cornelia Freche, Lisa Sinram, Theresa Grysczok, Mandy Müller, Melanie Hauff, Edoardo Pasquini, Cornelia Diomis
Internationaler Wettbewerb 2020
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Joy Daria Slyusarenko
Im Wanderzirkus liegen Glück und Unglück nah beieinander. Voller Witz und Tragik erzählt „Joy“ von ehrgeizigen Clowns, schmerzlichen Beziehungen und vom rauen Leben hinter der Show.
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Joy

Dzhoy
Daria Slyusarenko
Internationaler Wettbewerb 2020
Dokumentarfilm
Russland
2020
63 Minuten
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Der russische Wanderzirkus „Joy“ verheißt nach außen – nicht nur dem Namen nach – Freude. Hinter den Kulissen ist der Umgangston, wenn nicht gerade gefeiert wird, eher rau: Eifersüchteleien, kleine und größere Grausamkeiten bestimmen den Alltag. Voller Witz und Tragik erzählt Daria Slyusarenko in ihrem Debüt von großen künstlerischen Träumen im kleinen Zelt und von vier Menschen, die auf ihre jeweils eigene Weise das Leben in der Zirkuswelt bestreiten.

Die andauernde Tournee führt durch Kleinstädte, wo sich noch einige Kinder für Schlangen, Papageien und Clownerien begeistern lassen. Ansonsten aber bleiben die Reihen weitgehend leer. Das Zelt ist heruntergekommen, die Tiere sind müde, „Joy“ hat schon bessere Tage gesehen. Auch für die Artistinnen und Artisten ist das nomadische Leben nicht einfach: Zelt auf- und abbauen, in strömendem Regen und bei Sturm, als Rückzugsraum bleibt nur der Wohnwagen und an jeder Ecke fehlt das Geld. Die Show geht trotzdem weiter: ohne Kompromisse im künstlerischen Anspruch. Als Jana auftaucht, nach vielen Arbeitsjahren in Europa, und neue Partnerin des Clowns Waleri wird, macht sich Enthusiasmus breit. Während die beiden ehrgeizig proben, hat das Tierdressur-Pärchen Mühe, den Status quo aufrecht- und seine Manegen-Stars zusammenzuhalten. Ein Porträt des bittersüßen Zirkuslebens, das seinen Charakteren erstaunlich nahekommt.
Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Daria Slyusarenko
Buch
Daria Slyusarenko
Kamera
Daria Slyusarenko
Schnitt
Daria Slyusarenko
Produktion
Marina Razbezhkina, Daria Slyusarenko
Ton
Daria Slyusarenko
Kids DOK 2021
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Jules & I Anne Ballon
Roos ist verunsichert und genervt von den Veränderungen, die ihre ältere Transgender-Schwester Jules durchlebt. Als Jules auszieht, beginnt Roos, ihre neue Schwester zu vermissen.
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Jules & I

Jules & ik
Anne Ballon
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Belgien
2021
16 Minuten
Niederländisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Roos ist vierzehn Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Mutter und der älteren Transgender-Schwester Jules. Jules befindet sich gerade im Übergang, nimmt Hormone und experimentiert mit ihrem Aussehen. Roos, ohne Interesse für Nagellack und Co., ist genervt von den ganzen Veränderungen. Als Jules auszieht, beginnt Roos, ihre neue Schwester zu vermissen und nähert sich ihr wieder an.

Lina Dinkla

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Regie
Anne Ballon
Kamera
Jordan Vanschel, Pieter-Jan Claessens
Schnitt
Jan De Coster
Produktion
Frederik Nicolai, Eric Goosens
Musik
Vitja Pauwels
Animation
Wout Vermijs
Kids DOK 2020
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Just for the Record Vojin Vasović
Das kleine Aufnahmegerät REC ist ganz erschrocken über seine eigene Stimme. Unermüdlich ver-sucht REC, einen Vogel anzulocken, um dessen schönen Gesang aufzunehmen.
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Just for the Record

Just for the Record
Vojin Vasović
Kids DOK 2020
Animationsfilm
Kanada,
Serbien
2020
7 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Das kleine Aufnahmegerät namens REC lebt ganz allein auf einem verlassenen Dachboden. Da taucht am Fenster ein Vogel auf. REC ist ganz aufgeregt und will unbedingt mit ihm sprechen. Doch als der Vogel RECs „Stimme“ hört, fliegt er erschrocken davon. Mit allen Mitteln versucht REC nun, den schönen Vogelgesang aufzunehmen. Die Zeit wird knapp, denn die Batterie ist bald leer.

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Vojin Vasović
Buch
Vojin Vasović
Schnitt
Marko Kovačević
Produktion
Senka Radivojević, Vojin Vasović, Stevan Mitrović, Ivan Vasiljević
Ton
Vladimir Kerkez
Musik
Dalibor Bekerević
Animation
Vojin Vasović, Nikola Stepković, Mladen Nikolić
Filmvertrieb
Georg Gruber
Funding institution
Canada Council for the Arts
DEFA Matinee 2021
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Spring, wenn du kannst Kurt Tetzlaff
In knappen, pointiert zu Musik von Louis Armstrong montierten Bildfolgen wird der vergnügliche Triumph des jungen Lebens über die Hindernisse beim Aufbruch in die Welt begleitet.
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Spring, wenn du kannst

Spring, wenn du kannst
Kurt Tetzlaff
DEFA Matinee 2021
Dokumentarfilm
DDR
1985
4 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

In knappen, pointiert zu Musik von Louis Armstrong montierten Bildfolgen wird der vergnügliche Triumph des jungen Lebens über die Hindernisse beim Aufbruch in die Welt begleitet. So kurz der Film und kurios sein Inhalt, so interessant ist auch die wechselvolle Geschichte der Arbeits- und Aufführungstitel von „Spring, wenn du kannst“. Die Fachzeitschrift „Film und Fernsehen“ stellt ihn 1987 schlicht als „Ein DEFA-Film von“ vor. Der dort abgedruckte Text endet mit einem Satz in Klammern: (Und manch ein Zuschauer mag die Beherztheit der kleinen Enten bestaunen und sich selbst ermutigt fühlen.)

Philip Zengel

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Regie
Kurt Tetzlaff
Kamera
Peter Ackermann, Siegfried Gebser
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme