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Filmstill One of Us Now

Achshav at ahat mishelanu

Achshav at ahat mishelanu
Maya Steinberg
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Israel
2022
30 Minuten
Hebräisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Maya Steinberg ist säkulare Israelin. Ihr Vater jedoch hatte ein spätes religiöses Erwachen. In ihrem Film wird er nicht vorkommen. Stattdessen nähert sich die junge Regisseurin seinem Glauben und ihrem Unverständnis dafür durch einen Besuch an der Grabstätte des Rabbi Schimon bar Jochai in Galiläa. Einige Wochen verbringt sie dort, beobachtet Gläubige, orthodoxe und ultraorthodoxe, und fragt sich: Gibt es hier einen Platz für Frauen? Und kann es einen Platz für queere Frauen geben?

Marie Kloos

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Regie
Maya Steinberg
Kamera
Eline Gehring, Maya Steinberg
Schnitt
Maya Steinberg
Produktion
Maya Steinberg
Ton
Eline Gehring, Maya Steinberg
Sound Design
Manuela Schininá
Musik
Sivan Levy
Retrospektive 2021
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Aktion J Walter Heynowski
Eine polemische biografische Recherche zu Adenauers Bundeskanzleramtsleiter Globke: NS-Verwaltungsjurist, Eichmann-Vertrauter, Mittäter bei der rassistischen Deklassierung von Juden.
1961
Media Name: 3b2d1331-941c-4092-9b29-c1ab7865ad61.png

Aktion J

Aktion J
Walter Heynowski
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1961
103 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Heynowskis als Enthüllungsfilm auftretende biografische Recherche war Teil einer von SED-Funktionär Albert Norden koordinierten Kampagne, die die BRD als faschistisch entlarven sollte. In Dokumenten und Kommentaren wird die Karriere von Adenauers Bundeskanzleramtsleiter Hans Globke nachvollzogen, der als NS-Verwaltungsjurist und Vertrauter von Eichmann an der systematischen Markierung und rassistischen Deklassierung von Juden mitgewirkt hatte. Die Fakten lagen zwar schon länger auf dem Tisch, bekamen aber mit dem bevorstehenden Eichmann-Prozess neuen propagandistischen Wert. 1961 wurde „Aktion J“ auf der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche mit einem Hauptpreis ausgezeichnet.

Sylvia Görke

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Regie
Walter Heynowski
Buch
Walter Heynowski
Kamera
Rolf Sperling
Schnitt
Bert Schultz
Produktion
Deutscher Fernsehfunk (DFF)
Retrospektive 2023
Filmstill One Wednesday in June – 20 Years Ago: People’s Uprising, Workers’ Revolt or Secret Services Putsch?
Ein Mittwoch im Juni – Vor 20 Jahren: Volksaufstand, Arbeiterrevolte oder Agentenputsch? Lutz Lehmann
Arbeiterrevolte oder Volksaufstand? Oder etwa doch ein westlicher Putschversuch? 20 Jahre nach dem 17. Juni 1953 sucht eine Fernsehreportage nach Antworten. Die Deutungen sind noch offen.
Filmstill One Wednesday in June – 20 Years Ago: People’s Uprising, Workers’ Revolt or Secret Services Putsch?

Ein Mittwoch im Juni – Vor 20 Jahren: Volksaufstand, Arbeiterrevolte oder Agentenputsch?

Ein Mittwoch im Juni – Vor 20 Jahren: Volksaufstand, Arbeiterrevolte oder Agentenputsch?
Lutz Lehmann
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
BRD
1973
60 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Was ist am 17. Juni 1953 in der DDR geschehen? Anhand zahlreicher Originalaufnahmen blickte der Norddeutsche Rundfunk zum 20. Jahrestag in einer ausführlichen Reportage auf die Ereignisse zurück und zeigt unterschiedliche Interpretationen und Erklärungen auf. Agentenputsch? Arbeiterrevolte? Volksaufstand? Die Deutungen waren umstritten, auch unter Zeitzeug*innen und westlichen Historiker*innen.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Lutz Lehmann
Kamera
Hans Jacob
Schnitt
Elke Düring
Produktion
NDR Norddeutscher Rundfunk / German TV ARD Network
Ton
Jürgen Jannsen, Norbert Kinsky
Filmstill One Hundred Four

Einhundertvier

Einhundertvier
Jonathan Schörnig
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
93 Minuten
Englisch,
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Die tödlichste Fluchtroute der Welt fordert jedes Jahr Tausende Leben. Allein in der ersten Hälfte 2023 starben fast 2.000 Menschen im Mittelmeer, weil die Grenzpolitik der Europäischen Union systematisch geltende Rechte verletzt. Statt Schiffbrüchigen beizustehen, praktiziert Frontex illegale Pushbacks, finanziert das gewaltvolle Vorgehen der libyschen Küstenwache und geht massiv gegen private Seenotrettungsmissionen vor, die dort tätig werden, wo die EU versagt. All das ist medial belegt, und dennoch bleibt es für alle, die diese Situation noch nicht selbst erleben mussten, unbegreiflich: Wie kann man Hunderten Menschen in Todesgefahr Hilfe verweigern, die zivilen Helfenden sogar bedrohen und kriminalisieren?!

Jonathan Schörnig beschäftigte das Dilemma der mangelnden Wahrnehmung und er beschloss, eine Seenotrettung als Echtzeitdokumentation auf die Leinwand zu bringen, um zu zeigen, wie quälend lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Gummiboot zu bergen. Mensch für Mensch, Schritt für Schritt begleitet der Film die Aktion mit mehreren parallelen Kameras. Mit dem Auftauchen der libyschen Küstenwache spitzt sich die Lage zu. Tagelang harren die Geretteten und die Crew auf hoher See aus, da kein Mittelmeerland ihnen erlaubt anzulegen. Erst nach einem schlimmen Sturm erbarmt sich ein Hafen. Was wie ein schlechtes Drehbuch klingt, ist tatsächlich – tägliche – Realität.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Jonathan Schörnig
Kamera
Jonathan Schörnig, Johannes Filous
Schnitt
Jonathan Schörnig, Moritz Petzold
Produktion
Uwe Nitschke
Co-Produktion
Adrian Then
Ausgezeichnet mit: Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, Goldene Taube Langfilm (Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm), Filmpreis Leipziger Ring, ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Retrospektive 2022
Filmstill Once I Was a Child
Ich war einmal ein Kind Tamara Trampe
So behutsame wie hellsichtige Alltagsbeobachtungen in einem Kindergarten: kindliche Fabulierfreude zwischen freier Entfaltung und der Einordnung ins gesellschaftliche Regelwerk.
Filmstill Once I Was a Child

Ich war einmal ein Kind

Ich war einmal ein Kind
Tamara Trampe
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1986
17 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Die Interviews, die Tamara Trampe in einem Pankower Kindergarten führt, zeugen von dem seltenen Versuch, sich ganz auf die Erfahrungswelt der jungen Befragten einzulassen, ihren Erzählungen einen Raum zu geben, in dem sich Realität und Fantasie, Sorgen und Wünsche frei durchmischen können. Ein Raum, der im Kindergartenalltag nicht immer gegeben ist, wie der Film auch nach der Entschärfung durch die DEFA-Zensur wie beiläufig durchblicken lässt: Toiletten ohne Türen, gespenstische Geburtstagsfeiern und freundliche, aber unmissverständliche Maßregelungen, wenn die Kinder in die Grammatikübung zu viel Dialekt einbringen oder beim Soldatenmalen nicht wirklichkeitsgetreu genug arbeiten.

Felix Mende

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Regie
Tamara Trampe
Buch
Tamara Trampe
Kamera
Thomas Plenert
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Peter Dienst, Eberhard Pfaff
Konzept
Annerose Richter
Animation Perspectives 2022
Filmstill Oasis
Oasis Veneta Androva
Eine Tour durch eine computergenerierte Wüstenlandschaft und eine Geschichte des Scheiterns: 1998 öffnete das erste Spielcasino in Palästina, um sehr bald wieder zu schließen.
Filmstill Oasis

Oasis

Oasis
Veneta Androva
Animation Perspectives 2022
Animationsfilm
Deutschland
2018
15 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Eine virtuelle Tour durch eine computergenerierte Wüstenlandschaft und eine Geschichte des Scheiterns: 1998 öffnete mit „Oasis“ das erste Spielcasino in Palästina. Die friedensstiftende Idee, die sich mit dem Entwicklungsprojekt verband, verlor gegen die politische Realität. Game over – die Oase wird zur facettenreichen Fata Morgana aus Interviewpassagen mit Angestellten, Betreibern und Gästen.

André Eckardt

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Regie
Veneta Androva
Buch
Veneta Androva
Kamera
Veneta Androva
Schnitt
Veneta Androva
Produktion
Veneta Androva
Ton
Veneta Androva
Musik
Haydeé Jiménez
Animation
Veneta Androva
Kids DOK 2022
Filmstill Oasis
Oasis Justine Martin
Raphaël und Rémi sind Zwillinge und verbringen die Ferien am See. Doch diese Zeit ist ein Abschied, denn Raphaël wird bald in eine Schule für Kinder mit Behinderungen wechseln.
Filmstill Oasis

Oasis

Oasis
Justine Martin
Kids DOK 2022
Dokumentarfilm
Kanada
2022
14 Minuten
Französisch

Raphaël und Rémi sind Zwillinge, die sich sehr nahestehen. Sie verbringen ihre Zeit auf dem Skateplatz und fahren in den Ferien an den See. Es gibt stets etwas zu tun: Boot fahren, Frösche fangen, im Regen baden. So könnte es für immer weitergehen. Doch langsam wird klar, dass diese Ferien auch Abschied bedeuten, denn Raphaël wird bald in eine Schule für Kinder mit Behinderungen wechseln.

Lina Dinkla

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Regie
Justine Martin
Kamera
Myriam Payette
Schnitt
Félix Bouffard-Dumas
Produktion
Louis-Emmanuel Gagné-Brochu
Ton
Christophe Voyer
Musik
Louis-Joseph Cliche
Filmvertrieb
Pierre Brouillette-Hamelin
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Odoriko

Odoriko
Yoichiro Okutani
Der Schnitt macht den Film 2021
Dokumentarfilm
Japan,
USA,
Frankreich
2020
114 Minuten
Japanisch
Untertitel: 
Englisch

Eine Milieustudie über eine sterbende Amüsierkultur, gefilmt in liederlichen Garderoben vor schlecht geputzten Schminkspiegeln. – Der Regisseur Yoichiro Okutani folgt den Odoriko, jenen japanischen Nackttänzerinnen, durch ihren Alltag zwischen An- und Ausziehen, zwischen pragmatischer Lebensbewältigung und bühnentauglich gemachter Erotik. Okutanis Schnittfassung beginnt nackt: Eine unbekleidete Frau steigt eine Treppe hinab, nicht vorteilhaft ins Bild gesetzt, sondern mit der brachialen Gewöhnlichkeit der Routine. Zwischen diesem, also Okutanis Director’s Cut und Mary Stephens Editor’s Cut „Nude at Heart“ liegen ein Produktionsjahr und fünf Minuten. Aber wieviel mehr?

Sylvia Görke

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Regie
Yoichiro Okutani
Buch
Yoichiro Okutani
Kamera
Yoichiro Okutani
Schnitt
Yoichiro Okutani, Keiko Okawa
Produktion
Asako Fujioka, Eric Nyari, Yoichiro Okutani, Annie Ohayon-Dekel
Ton
Young-chang Hwang
Beyond Animation 2023
Filmstill Olgastraße 18
Olgastraße 18 Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Eine Kamera streift durch eine Wohnung und ein Leben. Familiengeräusche, Radiostimmen und die animierte Einrichtung stellen ein Zuhause vor, in dem heute niemand mehr zu Hause ist.
Filmstill Olgastraße 18

Olgastraße 18

Olgastraße 18
Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Beyond Animation 2023
Animationsfilm
Deutschland
2011
4 Minuten
ohne Dialog

Eine Kamera streift unablässig durch eine Wohnung und ein Leben ohne besondere Kennzeichen. Klangliche und animierte Interventionen erzählen von Familienglück und -unglück, Streit und Trennung, Alter und Tod. Radionachrichten öffnen das Fenster ein Stück zum Weltgeschehen drumherum. Die sich stetig wandelnde Einrichtungssituation berichtet von Menschen, die hier zu Hause waren, ohne sie jemals zu zeigen.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Buch
Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Kamera
Jörg Rambaum
Sound Design
Jasmin Reuter
Musik
Jasmin Reuter
Filmstill On Taphonomy

On Taphonomy

On Taphonomy
Ana María Gómez López
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Niederlande
2021
9 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Ein Leben für den Verfall. Johannes Weigelt (1890–1948) war Paläontologe, Fotodilettant und Nazi, immer glühend. Dem Pionier der Fossilisationslehre widmet sich dieser Essay – nüchtern und zugleich aufregend in der Form. Drei Bildfelder füllen sich mit wechselnden Inhalten: Schwarz-Weiß-Dokumente von Tierleichenfeldern, ein Schnappschuss mit Göring, Texttafeln, kunstsinnige Fotomontagen. Sie laden sich gegenseitig auf und bergen eine in Bildern fossilisierte Biografie, die lebhaft schillert.

Sylvia Görke

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Regie
Ana María Gómez López
Kamera
Ana María Gómez López
Schnitt
Sasha Donkan
Produktion
Ana María Gómez López
Ton
Mayvand Kasem Dad
Kids DOK 2021
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On the Hill Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Der kleine Roboter lebt im Wald. Eines Abends fällt ein Stern vom Himmel. Die Freude ist groß. Doch weil der Stern allmählich erlischt, muss er an seinen Platz zurück. Nur wie?
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On the Hill

On the Hill
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Slowakei
2020
9 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Der kleine Roboter lebt allein in einem Haus auf dem Hügel im Wald. Eines Abends, holterdiepolter, fällt ein Stern vom Himmel. Der Stern gefällt ihm, und der kleine Roboter beschließt, ihn zu behalten. Doch er stellt fest, dass jetzt am Himmel etwas fehlt und der Stern auf der Erde allmählich erlischt. Er muss an seinen alten Platz zurück! Aber das ist leichter gesagt als getan.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Buch
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Kamera
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Schnitt
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Produktion
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar, Erika Paulinská
Ton
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Animation
Lukáš Ďurica, Juraj Mäsiar
Extended Reality 2022
Filmstill On the Morning You Wake (to the End of the World)
On the Morning You Wake (to the End of the World) Mike Brett, Steve Jamison, Pierre Zandrowicz, Arnaud Colinart
Die atomare Bedrohung wurde für 1,4 Millionen Menschen auf Hawaii real. Am 13. Januar 2018 warnte sie eine Textnachricht vor einer Rakete. Die Nachricht war falsch, aber folgenschwer.
Filmstill On the Morning You Wake (to the End of the World)

On the Morning You Wake (to the End of the World)

On the Morning You Wake (to the End of the World)
Mike Brett, Steve Jamison, Pierre Zandrowicz, Arnaud Colinart
Extended Reality 2022
XR
Frankreich,
UK,
USA
2022
42 Minuten
Englisch,
Französisch,
Deutsch,
Koreanisch,
Japanisch,
Norwegisch
Untertitel: 
Englisch

Der Friede der Großmächte fußt auf einem „Gleichgewicht des Schreckens“. Mit ihren Waffenarsenalen können sich Staaten gegenseitig komplett auslöschen. Am 13. Januar 2018 bekamen das 1,4 Millionen Menschen auf Hawaii zu spüren: Eine falsche Raketenwarnung per Textnachricht brachte den Alltag für 38 Minuten zum Erliegen, Panik brach aus und die atomare Bedrohung wurde plötzlich real.

Lars Rummel

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Produktion
Arnaud Colinart, Jo-Jo Ellison, Mike Brett, Steve Jamison
Ausführende Produktion
Paul Mezier, Susanna Pollack
Produktionsfirma
Atlas V, Archer’s Mark
Animation
Alan Sorio
3D-Künstler*in
Renaud de Bellefon, Anthony Rubier
VFX Artist
Yasuyuki Otsuki
Buch
Dr. Jamaica Heolimeleikalani Osorio
Musik
Bobby Krlic
Key Collaborator
Games for Change, Princeton University, British Film Institute, VR for Good, ARTE France, CNC
Regie
Mike Brett, Steve Jamison, Pierre Zandrowicz, Arnaud Colinart
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Once I Entered a Garden

Pa’am nikhnasti legan
Avi Mograbi
Hommage Avi Mograbi 2021
Dokumentarfilm
Israel,
Schweiz,
Frankreich
2012
99 Minuten
Arabisch,
Hebräisch
Untertitel: 
Englisch

Avi Mograbi begegnete im Traum seinem Großvater. Schauplatz: Damaskus, 1920. Ob die beiden bei diesem unmöglichen Zusammentreffen arabisch oder hebräisch sprachen? Dass sie sich überhaupt verständigen konnten! Denn Mograbi ist des Arabischen kaum mächtig, und der Großvater lernte Iwrit erst später. In der Wohnung des Freundes Ali Al-Azhari beginnt ein anderes unmögliches Gespräch: zwischen Avi, dem Juden, und Ali, dem Palästinenser. Ihr quirliger, zugewandter Austausch über Vorfahren, Vokabeln und Träume soll einen Film vorbereiten, der dann nicht entsteht. Aber da das Material nun schon einmal gedreht ist: Warum damit nicht eine neue israelisch-palästinensische Wirklichkeit in Angriff nehmen?!

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Avi Mograbi
Buch
Avi Mograbi, Noam Enbar
Kamera
Phillipe Bellaïche
Schnitt
Avi Mograbi, Rainer M. Trinkler
Produktion
Serge Lalou, Samir
Co-Produktion
Avi Mograbi
Ton
Florian Eidenbenz
Musik
Noam Enbar
Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill One Mother
One Mother Mickaël Bandela
Eine autobiografische, visuell einfallsreiche Studie des (unprivilegierten) Erwachsenwerdens. Sie wirft Fragen nach (Un-)Austauschbarkeit auf: jedes Einzelnen, auch einer Mutter.
Filmstill One Mother

One Mother

Une mère
Mickaël Bandela
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Frankreich
2022
86 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Als der Regisseur Mickaël Bandela sechs Monate alt war, übergab ihn seine in Frankreich lebende leibliche Mutter Gisèle in die Obhut der Pflegemutter Marie-Thérèse, die ihn fast zwanzig Jahre umsorgte. Der Kontakt zu Gisèle riss zwar nie ab, Besuche blieben aber unregelmäßig. Nun ist Mickaël 35 und gründet seine eigene Familie. Eigentlich ein perfekter Zeitpunkt, um auch Gisèle als Oma in sein Leben einzubinden. Doch sie entscheidet sich, in ihre alte kongolesische Heimat zurückzukehren.

Mickaël versucht zu verstehen – die Frau, die ihn auf die Welt brachte, die Frau, bei der er aufwuchs, und sich selbst. Sein autobiografischer Film wird zu einer fragmentierten Spurensuche nach Erinnerungen an das eigene Werden. Manche Sequenzen zeigen Momente äußerster Orientierungslosigkeit. Ein Verlust der Balance beim Sich-um-sich-selbst-Drehen, wie man meinen könnte? Nein, genau das unterläuft Mickaël Bandela nicht. Sein Werk, das dem Mangel an Archivmaterial mit visuellem Einfallsreichtum und einem eigensinnigen Rhythmus begegnet, ist voller Empathie. Es beleuchtet nicht nur das unprivilegierte Aufwachsen in der französischen Provinz, sondern ermöglicht auch Verständnis für das Handeln seiner beiden „Mamans“ und deckt Hintergründe auf. Darüber hinaus gelingt ihm eine elaborierte Analyse der (Un-)Austauschbarkeit: eines jeden Einzelnen, auch der oft als unantastbar geltenden Figur der Mutter.
Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Mickaël Bandela
Kamera
Mickaël Bandela
Schnitt
Mickaël Bandela
Produktion
Marina Perales Marhuenda, Xavier Rocher, Mickaël Bandela
Ton
Mickaël Bandela
Musik
Thomas Schwab
Ausgezeichnet mit: FIPRESCI Preis
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Filmstill One Road to Quartzsite
One Road to Quartzsite Ryan Maxey
Quartzsite, Arizona. Eine Kleinstadt mitten in der Wüste wird im Winter zu einem riesigen Campingplatz, an dem eine Zufallsgemeinschaft die Kehrseite des „American Dream“ lebt.
Filmstill One Road to Quartzsite

One Road to Quartzsite

One Road to Quartzsite
Ryan Maxey
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
USA
2022
89 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Quartzsite, Arizona. Eine Stadt mitten in der Wüste verwandelt sich regelmäßig in einen riesigen Campingplatz, an dem bis zu eine Million Menschen aus den nördlichen US-Staaten dem Winter entfliehen. Der fällt hier nicht so frostig aus, und für 180 Dollar sind Leute jedweder Fasson willkommen, sich ein Stück trockener Erde zu mieten. Ryan Maxey gesellte sich drei Saisons in Folge dazu und nähert sich der zusammengewürfelten Community mit einem intimen und zugleich nüchtern registrierenden Blick.

Meth-Junkies, Schießeisenverehrer, Verfassungshüter, eine rosa gekleidete, Kuscheltiere züchtende Transfrau und weiße Männer, die „Black Guns Matter“ auf dem T-Shirt tragen. Es wird mit allem gehandelt und sich gegenseitig geholfen. Manchmal kann es durchaus rau zugehen. Die US-amerikanische Flagge, immer wieder Waffen und gemeinsames Beten gehören zum Alltag wie die demokratische Wahl zwischen Pancakes und Hamburgern. Maxeys dokumentarischer Streifzug führt ihn durch all diese Leben und Lebensentwürfe, die er mal behutsam liebevoll, mal kopfschüttelnd wahrzunehmen scheint. Trotz kritischer Halbdistanz ist er unverkennbar Teil der Gemeinschaft, die er porträtiert. Sein Film, in gewisser Weise ein Gemeinschaftswerk, bündelt die Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven über verschiedene Zeiten hinweg an diesem Ort. Ambivalenzen bleiben bestehen, weshalb jede Wertung vorläufig sein muss.
Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ryan Maxey
Kamera
Ryan Maxey
Schnitt
Ryan Maxey
Produktion
Josh Polon, Ryan Maxey
Ton
William Tabaneau
Musik
Ilan Rubin
Filmvertrieb
Noah Lang
Seelendinge 2022
Filmstill Oneohtrix Point Never: Animals
Oneohtrix Point Never: Animals Rick Alverson
Ein beunruhigender Videoschnitt versetzt den dösenden Körper von Val Kilmer in Zuckungen. Aus dem Inneren machen sich eine aufgewühlte Seele und ruhelose Erinnerungen bemerkbar.
Filmstill Oneohtrix Point Never: Animals

Oneohtrix Point Never: Animals

Oneohtrix Point Never: Animals
Rick Alverson
Seelendinge 2022
Experimentalfilm
UK
2016
4 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Eine geisterhafte Stimme singt über Vergänglichkeit, die Kamera schwebt an geschlossenen Vorhängen vorbei. Sie fängt das ausdrucksstarke, vom Leben gezeichnete Gesicht von Val Kilmer im Halbschlaf ein. Rick Alversons beunruhigender stroboskopischer Videoschnitt versetzt den dösenden Körper in Zuckungen. Die inneren Erschütterungen einer aufgewühlten Seele und ruhelose Erinnerungen treten nach außen.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Rick Alverson
Buch
Daniel Lopatin, Rick Alverson
Kamera
Drew Bienemann
Schnitt
Rick Alverson
Produktion
Ryan Zacarias