Filmarchiv

Kids DOK 2020
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Der kleine Vogel und die Bienen Lena von Döhren
Was ist das? Der kleine Vogel wundert sich über die summende Nachbarin und stolpert der Biene über die Wiesen hinterher. Doch aufgepasst, der Fuchs lauert schon hinterm Baum!
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Der kleine Vogel und die Bienen

Der kleine Vogel und die Bienen
Lena von Döhren
Kids DOK 2020
Animationsfilm
Schweiz
2020
4 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Es ist Frühling und der kleine Vogel entdeckt die ersten Blätter an seinem Baum. Schon öffnen sich die Knospen und die Biene kommt angesummt. Neugierig stolpert der kleine Vogel ihr hinterher und übersieht dabei fast den Fuchs, der schon wieder hungrig knurrt. Nach der pupsenden Raupe im letzten Jahr darf sich der Vogel nun über eine neue Gefährtin freuen.

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Regie
Lena von Döhren
Buch
Lena von Döhren
Schnitt
Fee Liechti
Produktion
Gerd Gockell
Co-Produktion
SRF Schweizer Radio und Fernsehen
Musik
Martin Waespe
Animation
Lena von Döhren
Filmvertrieb
Georg Gruber
Filmstill The Children of Korntal

Die Kinder aus Korntal

Die Kinder aus Korntal
Julia Charakter
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
90 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

In Korntal, einem 9.000-Seelen-Ort in Baden-Württemberg, wurden seit den 1950er Jahren Hunderte Kinder in den Heimen der evangelikalen Brüdergemeinde missbraucht. Zwangsarbeit, körperliche Züchtigung und sexualisierte Gewalt waren an der Tagesordnung. Bis heute haben mehr als 150 ehemalige Heimkinder ihr Schweigen gebrochen, mehr als 80 Täter*innen wurden ermittelt. Weil diese sich gegenseitig deckten und die Umgebung wegsah, waren die Kinder dem Missbrauch jahrzehntelang schutzlos ausgeliefert. Als der Skandal 2013 an die Öffentlichkeit kommt, reagieren Gemeinde und Dorfgemeinschaft ablehnend: Es darf nicht sein, was sich nicht gehört. Erst als der Druck von außen wächst, initiiert die Gemeinde einen Aufarbeitungsprozess. Doch der ist umstritten: Opfer werden re-traumatisiert, ihre Aussagen angezweifelt. Bis heute kämpfen die Heimkinder aus Korntal um Aufklärung und Wiedergutmachung.

Der Film setzt die Betroffenen ins Zentrum und verzichtet auf jede Dramatisierung. Schließlich ist das Geschehene dramatisch genug. Wo Erfahrungsberichte zum Schutz der Sprechenden nur als Tonaufzeichnung eingespielt werden, füllt eine schlichte Animation die Bildleerstellen. Wenn sich die heute Verantwortlichen äußern, bleibt die Kamera zurückhaltend und wertet nicht. Das ist auch nicht nötig, denn die unfassbare Relativierung der Verbrechen tönt laut genug – in Korntal genauso wie anderswo.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Julia Charakter
Buch
Julia Charakter
Kamera
Jonas Eckert
Schnitt
Jonas Eckert, Julia Charakter
Produktion
Birgit Schulz
Sound Design
Volker Ambruster
Musik
Leonard Küßner
Animation
Mick Mahler
Broadcaster
ZDF Das kleine Fernsehspiel, GeoTelevision
Funding institution
Film- und Medienstiftung NRW GmbH
Ausgezeichnet mit: DEFA Förderpreis
Retrospektive 2022
Filmstill Kollwitz and Her Children
Die Kollwitz und ihre Kinder Christa Mühl
Was ist davon zu halten, dass Kinder auf der Kollwitz-Plastik spielen? Ein Briefwechsel mit deren Bildhauer inspirierte Christa Mühl zu einer gewitzten, hintersinnigen Miniatur.
Filmstill Kollwitz and Her Children

Die Kollwitz und ihre Kinder

Die Kollwitz und ihre Kinder
Christa Mühl
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1971
10 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Kollwitzplatz, Prenzlauer Berg: Kinder spielen und turnen auf dem Käthe-Kollwitz-Denkmal, stirnrunzelnd stehen die Erwachsenen daneben. Was wohl Gustav Seitz, der Schöpfer der Plastik, dazu sagen würde? Christa Mühl hat ihn gefragt, doch verrät seine Antwort erst, als endlich die Erwachsenen das Bild geräumt haben. Bis dahin konstruiert sie zu belgischem Cembalo-Jazz und in dem kecken Montagestil, der ihre frühen dokumentarischen Arbeiten charakterisiert, federleichten Sprengstoff. Nachdem Karl-Eduard von Schnitzler persönlich die kontroverseste Szene schneiden ließ, konnte der Film im Fernsehen ausgestrahlt werden und löste dort eine lebhafte Diskussion über den Gebrauchswert von Kunst aus.

Felix Mende

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Christa Mühl
Buch
Werner Hecht, Christa Mühl
Kamera
Christiane Kunow
Schnitt
Karin Döring
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Ton
Wolfgang Hasse
Kids DOK 2021
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Karlchen und die Elefanten Friedrich Kießling
Eine Zeitreise ins Dresden von 1915: Karlchen möchte einmal die berühmten Elefanten des Zirkus Sarrasani sehen. Sein Traum rückt in greifbare Nähe, doch dann kommt alles anders.
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Karlchen und die Elefanten

Karlchen und die Elefanten
Friedrich Kießling
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Deutschland
2021
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine Zeitreise ins Dresden des Jahres 1915: Hier lebt Karlchen und träumt davon, einmal die berühmten Elefanten des Zirkus Sarrasani zu sehen. Um sich die Eintrittskarte zu verdienen, liefert er Kartoffeln aus. Aber seine wenigen Münzen reichen nicht für einen Besuch. Als Karlchens Traum endlich in greifbare Nähe rückt, kommt alles anders als erwartet.

Lina Dinkla

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Regie
Friedrich Kießling
Buch
Friedrich Kießling
Produktion
Jana Krämer, youngfilms GmbH & Co. KG
Co-Produktion
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ton
Oscar Zöllner
Musik
Gary Hirche
Animation
Friedrich Kießling
Filmstill Karpotrotter

Karpotrotter

Karpopotnik
Matjaž Ivanišin
Fokus: Slowenische Dokumentarfilme nach 1991 2023
Dokumentarfilm
Slowenien
2013
48 Minuten
Slowenisch
Untertitel: 
Englisch

Karpo Godina, damals 28 Jahre alt, nahm 1971 seine Kamera mit auf eine Reise durch das Flachland der Vojvodina und drehte ein ungewöhnliches Roadmovie. Nur Fragmente jener Aufnahmen sind bis heute erhalten geblieben. Vierzig Jahre später unternimmt eine andere Kamera die gleiche Reise, schreitet die Wege des jungen Godina erneut ab und imaginiert dessen Eindrücke vom Leben der einfachen Leute in dieser ländlichen Region. Ein neues ungewöhnliches Roadmovie entsteht. Es handelt von Orten, Zeiten und Erinnerungen. Es ist auch eine Hommage an Karpo Godina, dessen Werk in der Zeit der sogenannten Schwarzen Welle des jugoslawischen Kinos zur Blüte gelangte.

Simon Popek

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Regie
Matjaž Ivanišin
Kamera
Marko Brdar
Schnitt
Uja Irgolič
Produktion
Djordje Legen
Co-Produktion
RTV
Sound Design
Branko Rožman, Tom Lemajič, Julij Zornik
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Filmstill Weeding
Kassieren Amelie Vierbuchen, Lea Sprenger, Franca Pape
Drei Filmemacher*innen recherchieren zur Geschichte der Chemiefabrik in Köln-Kalk. Off- und Online-Archive lehren sie die Kunst des Aussortierens und Wegschmeißens, den Mut zur Lücke.
Filmstill Weeding
Filmstill Weeding
Filmstill Weeding

Kassieren

Kassieren
Amelie Vierbuchen, Lea Sprenger, Franca Pape
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
9 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Drei Regisseur*innen bereiten einen Film über die chemische Fabrik im Kölner Stadtbezirk Kalk vor, auf deren Gelände mittlerweile eine Shoppingmall steht. Selbstironisch thematisieren sie ihre Recherche und Quellensuche, ihre Kapitulation vor der Widerständigkeit des Materials. Ein Archivar kämpft wiederum mit einem falsch aufgespulten 16mm-Film. Historische Bilder ruckeln über den Monitor seines analogen Schneidetisches. Man erkennt die Umrisse der Fabrik mit ihren mächtigen Schornsteinen. Lagepläne werden eingeblendet, Chemikalien munter gemischt. In einem Album entdecken die Filmemacher*innen verblichene Fotos von Zwangsarbeiterinnen. Plötzlich stehen Fragen im Raum: Welche Geschichten werden aufbewahrt, welche vergessen? Wegschmeißen sei nun einmal Teil seiner Arbeit, erklärt der Archivar im schönsten rheinischen Akzent. Was bedeutet diese Aussage für das Regie-Trio?

Anke Leweke

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Regie
Amelie Vierbuchen, Lea Sprenger, Franca Pape
Kamera
Amelie Vierbuchen, Lea Sprenger, Franca Pape
Schnitt
Lea Sprenger, Franca Pape
Produktion
Kunsthochschule für Medien Köln
Sound Design
Lea Sprenger, Franca Pape
Filmstill Kathy and Teresa

Kathy and Teresa

Kathy and Teresa
Marie Zrenner
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland,
Kanada
2023
14 Minuten
Englisch,
Inuktitut
Untertitel: 
Deutsch, Englisch

Zwei junge Mädchen in einem Schwimmbad lassen sich im Wasser treiben. Der Film übernimmt dieses driftende Lebensgefühl, wenn er sich mit ihnen durch das nächtliche Montreal und ihren Alltag bewegt. Manchmal sprechen die beiden Englisch, manchmal Inuktitut. Kathy und Teresa kommen aus einer kleinen Inuit-Siedlung im Norden Kanadas. Sie zeigen sich Handyfotos von Robben und Bären, die sie selbst erlegt haben. In Büchern lesen sie vom besonderen Verhältnis zwischen den Inuit und ihren Schlittenhunden, das heute an Bedeutung verloren hat. In einem Park werden die Hausaufgaben erledigt – der Duft der Bäume erinnert die beiden ein wenig an zu Hause. Sie schließen die Augen. Mit großer Zartheit fängt die Kamera die tiefe Verbundenheit dieser besten Freundinnen ein, die eine gemeinsame Herkunft und Sprache teilen. Kathy hat einen bewegenden Song in Inuktitut geschrieben. Mit einfachen, klaren Worten singt sie von den Gefühlen und Sehnsüchten einer jungen indigenen Frau.

Anke Leweke

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Regie
Marie Zrenner
Buch
Marie Zrenner, Kathy Snowball
Kamera
Youssef Nassar
Schnitt
Ulrike Tortora
Produktion
Sabrina Kleder
Co-Produktion
Caroline Bergoin
Ton
Teresa Annanack, Sabrina Kleder, Youssef Nassar
Sound Design
Cornelia Böhm
Musik
Kathy Snowball
Deutscher Filmverleih
Hochschule für Fernsehen und Film München
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Filmstill Kayu Besi
Kayu Besi Max Sänger, Andrianus “Oetjoe” Merdhi
Bildgewaltiger und dennoch unaufgeregter Einblick in die illegale Arbeit von Holzfällern, die mitten im und vom Urwald leben und ihn dennoch jeden Tag ein Stück mehr zerstören.
Filmstill Kayu Besi

Kayu Besi

Kayu Besi
Max Sänger, Andrianus “Oetjoe” Merdhi
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
28 Minuten
Indonesisch,
Javanisch
Untertitel: 
Englisch

Im Regenwald fällen Männer Bäume. Barfuß ziehen sie die Kettensägen durch die riesigen Stämme. Sie leben in der Natur, von der Natur und gegen die Natur. Der illegale Holzverkauf scheint ihre einzige Chance zu sein, die Familien zu ernähren. Gleichzeitig zerstören sie – Baum für Baum – die eigene Lebensgrundlage. Die ruhige Beobachtung endet mit dem beschwerlichen Transport des Holzes aus dem Wald. Wer weiterdenkt, weiß, dass es als Mahagoni-Tisch oder Bangkirai-Diele auch in unseren Wohnungen landet.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Max Sänger, Andrianus “Oetjoe” Merdhi
Kamera
Max Sänger
Schnitt
Max Sänger
Produktion
Max Sänger
Ton
Francesca Bertin
Sound Design
Max Gausepohl, Niklas Wienböker, Hadi Abilmona
Musik
Max Gausepohl, Niklas Wienböker, Hadi Abilmona
Kids DOK 2023
Filmstill Keep
Keep Andrei Câmpan, Ramona Kristo
Unzählige Steinbrocken liegen herum. Ein Junge mit roten Haaren setzt sie zusammen und baut aus ihnen viele beeindruckende Türme. Ein Turm nach dem anderen wird wieder zum Leuchten gebracht.
Filmstill Keep

Keep

Hou
Andrei Câmpan, Ramona Kristo
Kids DOK 2023
Animationsfilm
Rumänien,
Belgien
2023
9 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

So viele Steine liegen herum. Sie gehörten einmal zu einem Ganzen, das nun zerbrochen ist. Ein Junge mit roten Haaren macht sich daran, sie zu sortieren, sie an- und aufeinanderzusetzen. Nach und nach werden aus den unzähligen Brocken viele beeindruckende Türme. Wir folgen dem Weg des Jungen, auf dem er einen Turm nach dem anderen wieder zum Leuchten bringt.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Andrei Câmpan, Ramona Kristo
Buch
Ramona Kristo
Kamera
Andrei Câmpan
Schnitt
Adèle Coulloudon, Horia Manolache
Produktion
Anca Elena Manolache
Co-Produktion
Ramona Kristo
Ton
Victor Mihailescu
Sound Design
Victor Mihailescu
Musik
Victor Mihailescu
Animation
Adèle Coulloudon, Andrei Câmpan, Andrei Berculescu, Ana-Maria Trăistaru, Geo Dibu
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Kelasi

Kelasi
Fransix Tenda Lomba
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Belgien
2021
10 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Französisch, Englisch

Der erste Animationsfilm des bildenden Künstlers Fransix Tenda Lomba ist eine Art Parcours durch die historischen Bildungssysteme Kongos – und eine Analyse der ideologischen Funktion der Institution Schule. Mit eindrücklichen Collagen und einem immer ironischen Kommentar konfrontiert der bezeichnenderweise in Belgien produzierte Film seine westliche Zuschauerschaft mit deren eigenem Unwissen über die Region und fordert sowohl ihr ästhetisches als auch politisches Mitdenken heraus.

Borjana Gaković

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Regie
Fransix Tenda Lomba
Buch
Fransix Tenda Lomba
Schnitt
Caroline Nugues-Bourchat
Produktion
Ellen Meiresonne
Ton
Cyril Mossé
Animation
Caroline Nugues-Bourchat, Fransix Tenda Lomba
Retrospektive 2022
Filmstill Having Babies?
Kinder kriegen? Sibylle Schönemann
Ausgehend von verschiedenen Lebenssituationen und privaten Umständen bearbeitet Sibylle Schönemann das komplexe Thema Schwangerschaftsabbruch als ästhetisch ambitionierte Collage.
Filmstill Having Babies?

Kinder kriegen?

Kinder kriegen?
Sibylle Schönemann
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1976
18 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

In Sibylle Schönemanns Film zum Thema Schwangerschaftsabbruch kommen sowohl junge als auch ältere Frauen zu Wort, solche, die von ihrem Partner zur Abtreibung gezwungen wurden, und andere, die sich trotz prognostizierter Schwierigkeiten für eine Austragung entschieden haben. In der Art einer Collage gearbeitet, wechselt eine Gesprächsrunde mit stilisierten Passagen, während die Kamera auch Momente in einer Klinik kurz vor und nach dem Eingriff zeigt. Der Gestus schwankt zwischen Dramatik und Lebensbejahung. Auf liberale Perspektiven wird, bis auf eine Ausnahme, verzichtet. Dem komplexen Gegenstand hätte sich Schönemann, gemeinsam mit Tamara Trampe, beinahe auch in einem Spielfilm gewidmet.

Felix Mende

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sibylle Schönemann
Kamera
Klemens Peisker
Schnitt
Silvia Roeser
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Ton
Andreas Walter
Animation Perspectives 2020
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Kinect Particles Aaron Jablonski
Die faszinierenden virtuellen Skulpturen eines Tiefenscans werden zu elektronischen Beats modelliert und pulverisiert: Wellen von Millionen farbig leuchtenden Mikrokörpern.
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Kinect Particles

Kinect Particles
Aaron Jablonski
Animation Perspectives 2020
Animationsfilm
Deutschland
2020
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein infrarotes Punktmuster ertastet Körperformen und liefert die Systeminformationen für faszinierende Volumenbilder. Die Raumabdrücke sind virtuelle Skulpturen, modellierbar, mit instabilen Aggregatzuständen. Zu den Beats von Mëhills Track „Through Withdrawals“ wird DJ Dixons „Transmoderna“-Auftritt pulverisiert: Wellen von Millionen farbig leuchtenden Mikrokörpern vor schwarzer Unendlichkeit.

André Eckardt

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Regie
Aaron Jablonski
Kamera
Tim Scherret
Produktion
Steffen Berkhahn
Ton
Bjorn Debergh
Künstlerisches Design
Tim Novikov
Creative Technologist
Aaron Jablonski, Tim Novikov
Coding
Aaron Jablonski, Giusy Amoroso
Slowenische Animation 2022
Filmstill Kiss Me Gentle Rubber
Kiss Me Gentle Rubber Zvonko Čoh
Ein Meilenstein der slowenischen Animationsfilmgeschichte, vollständig auf Papier gezeichnet: Cartoon-Helden werden gegen ihre Bewegungsmuster und Silhouetten ausgetauscht.
Filmstill Kiss Me Gentle Rubber

Kiss Me Gentle Rubber

Poljubi mehka me radirka
Zvonko Čoh
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Jugoslawien
1984
6 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Vollständig auf Papier gezeichnet, schuf Zvonko Čoh einen Meilenstein der jüngeren slowenischen Animationsfilmgeschichte. Eine Kombination aus figurativer Umriss-, Flächen- und Raumentwicklung und einer Story, die sich aus assoziativen Elementen speist und ans Surreale grenzt. Klassische Cartoon-Helden werden gegen ihre animierten Bewegungsmuster und Silhouetten ausgetauscht.

Lina Dinkla

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Regie
Zvonko Čoh
Buch
Zvonko Čoh
Kamera
Bojan Jurc
Schnitt
Janez Bricelj
Produktion
Viba film
Animation
Zvonko Čoh
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kitchen.blend

cuisine.blend
Nataliya Ilchuk
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Frankreich,
Ukraine
2021
15 Minuten
Französisch,
Ukrainisch
Untertitel: 
Englisch, deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Klick, klick baut sie virtuell im Rechner eine rumplige, enge Küche nach. Lady Di lächelt mit geknickten Fotorändern vom Kühlschrank, eine angerissene Schokolade liegt auf dem Tisch. Die technisch wirkende, detaillierte digitale Rekonstruktion fährt wie eine Fingerspitze an Erinnerungsbildern entlang und fühlt deren Scharten nach. Die Bilder speisen sich aus einem verwaschenen Video, in dem die Großeltern samt ihrer Wohnküche weiterleben – ein Sehnsuchtsort in der fernen Ukraine der Kindheit.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nataliya Ilchuk
Produktion
Nataliya Ilchuk, Le Fresnoy – Studio national des arts contemporains
Ton
Yannick Delmaire
Animation
Paul Guilbert
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Filmstill Knit’s Island
Knit’s Island Ekiem Barbier, Guilhem Causse, Quentin L’helgoualc’h
Ein Dokumentarfilmteam verbringt 963 Stunden in einem Videogame und interviewt dort die Spieler*innen. Nach und nach lassen diese ihre Masken fallen und geben Einblicke in ihr „echtes” Leben.
Filmstill Knit’s Island

Knit’s Island

Knit’s Island
Ekiem Barbier, Guilhem Causse, Quentin L’helgoualc’h
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Frankreich
2023
95 Minuten
Französisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Rennen. Schnelles Atmen. In der Stille ein Schuss. Der Auftakt schlägt die Grundtöne an: Vorsicht, Neugier, Nervenkitzel. Ein Dokumentarfilmteam verbringt 963 Stunden auf dem Abenteuerspielplatz des Videogames DayZ. Online-Spieler*innen erkunden das Areal einer postsowjetischen Katastrophenprovinz und setzen sich permanent der Gefahr aus, von feindlich gesinnten Gamer*innen getötet zu werden. Guilhem, Ekiem und Quentin sind als Avatare trotz „Presse“-Kennzeichnung den gleichen Regeln unterworfen, wenn sie die Spieler*innen in ihrer virtuellen Welt interviewen. Die Community ist heterogen: marodierende Banden, Cowboys mit Samariter-Ethos, neugierige Wandernde.

Die Realität ist nie ganz fern. Spielerin „Feesh“ wird im Interview von ihrer Konsole fortgerissen, denn ihr IRL(in real life)-Kind weint. „Iris“ erschießt im Gesprächsverlauf vor den Augen der geschockten Dokumentarfilmer, ihr „Spielzeug“, einen Gefangenen – ein Konflikt dokumentarischen Arbeitens tut sich auf. „Knit’s Island“ ist eine beunruhigende, melancholische bis herzerwärmende Tour durch Zufallsbegegnungen und -freundschaften von schlaflosen Menschen in der künstlichen Welt. Einige Avatare zucken ständig nervös und grotesk, weil sie dunkelste Wünsche ausleben. Andere „trick the game“ und dringen in faszinierende techno-psychedelische Sphären vor. Spielende und gespielte Persona – manchmal sind sie eins, manchmal zwei.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ekiem Barbier, Guilhem Causse, Quentin L’helgoualc’h
Buch
Ekiem Barbier, Guilhem Causse, Quentin L’helgoualc’h
Kamera
Ekiem Barbier, Guilhem Causse, Quentin L’helgoualc’h
Schnitt
Nicolas Bancilhon
Produktion
Boris Garavini
Sound Design
Mathieu Farnarier
Musik
Ekiem Barbier, Guilhem Causse, Marc Siffert
Filmvertrieb
Wouter Jansen
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Pastor Lothar Stops
König hört auf Tilman König
Eine persönliche, angenehm kritische Würdigung des Jenaer Pfarrers und linken Aktivisten Lothar König, die das knurrige Original in seinen letzten Monaten im Kirchenamt begleitet.
Filmstill Pastor Lothar Stops

König hört auf

König hört auf
Tilman König
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
85 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Lothar König ist ein Original. Der langjährige Jugendpfarrer aus Jena passt in kein System. In der DDR wurde er von der Stasi beschattet, nach der Wiedervereinigung war er einer der unermüdlichsten Mahner vor dem erstarkenden Rechtsradikalismus. Bis heute geht er gegen Rechts auf die Barrikaden, oft in der ersten Reihe. Das Filmporträt seines Sohnes Tilman ist dennoch keine Hommage, sondern die kritische Würdigung eines streitbaren Charakters, der sich mit der Pensionierung neu erfinden muss.

Pfarrer König gilt nicht nur als Galionsfigur der linken Szene, die Punkkonzerte, Demos und Fußballturniere mit jungen Geflüchteten organisiert. Ihm eilt auch der Ruf einer durchaus herausfordernden Persönlichkeit voraus. Tilman König zeigt seinen Vater nur am Rande in seiner Rolle als kirchlicher Amtsträger. Vor allem stellt er einen Menschen vor, der mutig und entschlossen, aber auch dickköpfig und ungerecht sein kann. Sein Film interessiert sich angenehmerweise und zuallererst für das Hier und Jetzt dieses Mannes, für all jene Dinge, die Lothar noch zu bewältigen hat. Wie gelingt der Übergang in den Ruhestand nach einem unruhigen Leben zwischen Gemeindearbeit und politischem Aktivismus? Wie kann der rhetorische Haudegen unter eigentlich Gleichgesinnten bestehen, die sich im Denken, Sprechen und Handeln von ihm zu entfernen scheinen? Der Grenzgänger beschreitet unbekanntes Terrain.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tilman König
Kamera
Tilman König
Schnitt
Denise Lipfert, Tilman König
Produktion
Dietmar Güntsche, Martin Rohé
Co-Produktion
MDR, Tilman König
Ton
Frank Schubert
Sound Design
Frank Schubert
Musik
Christian Walter
Filmvertrieb
Nadine Trapp
Redaktion
Thomas Beyer
Funding institution
MDM
Ausgezeichnet mit: Filmpreis Leipziger Ring, ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness