Filmarchiv

Jahr

Internationaler Wettbewerb 2020
Media Name: b8fb909f-8198-4444-8e9f-a880075c94f5.jpg
Roman’s Childhood Linas Mikuta
Eine Momentaufnahme von Beziehungshaltigkeit und Resilienz an einem prekären Ort. In humorvollen Tableaus und lichtdurchfluteten Außenaufnahmen erzählt sich ein Kindersommer.
Media Name: b8fb909f-8198-4444-8e9f-a880075c94f5.jpg

Roman’s Childhood

Romano vaikystė
Linas Mikuta
Internationaler Wettbewerb 2020
Dokumentarfilm
Litauen
2020
50 Minuten
Litauisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch, deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Romanas, seine Eltern Aivaras und Diana sowie deren kleiner Hund leben auf beengtem Raum in der litauischen Hafenstadt Klaipėda. Unvoreingenommen blickt Linas Mikuta auf ein liebevolles Familiengefüge, in dem bei Zigaretten und Torte Träume gedeutet, Sorgen geteilt und Neuigkeiten verhandelt werden. Zeitgleich erzählt sich ein zeitloser Kindersommer voller Kopfstände am Straßenrand, Saltos am Strand und Nachmittage in Schachtelhäusern.

Mit seinen Freunden streift Romanas durch Ruinen, Stadtteile und die Küste entlang. Der Achtjährige erschließt sich eigene Welten, lebt seine eigene Zeit. Es entsteht ein ganz dem Moment ergebenes Porträt von Beziehungshaltigkeit und Resilienz an einem prekären Ort. In humorvollen, warmen Tableaus und lichtdurchfluteten Außenaufnahmen werden Alltagsrituale, Fürsorge und Gemeinschaft festgehalten. Dieser Film weiß um die große Liebe im Kleinen. Er weiß von Schlagern, die mitten ins Herz treffen, von Tränen, mit denen man nicht alleine bleibt, und dass zwischen grünem Meer und weißem Sand mit den Wellen zu spielen, ein Alles an Welt bedeutet.
Djamila Grandits

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Linas Mikuta
Buch
Linas Mikuta
Kamera
Kristina Sereikaitė
Schnitt
Linas Mikuta
Produktion
Linas Mikuta
Ton
Jonas Maksvytis
Musik
David Hilowitz
Filmstill Under the Sun

Under the Sun

Dokumentarfilm
Deutschland,
Nordkorea,
Russland,
Tschechische Republik
2015
110 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Natalya Manskaya, Simone Baumann, Filip Remunda
Regie
Vitaly Mansky
Musik
Kārlis Auzāns
Kamera
Alexandra Ivanova, Mikhail Gorobchuk
Schnitt
Andrej Paperny
Buch
Vitaly Mansky
Ton
Evgeniya Lachina, Anrijs Krenbergs

Nordkorea will die beste aller Welten sein. Für alle und alles ist gesorgt. Pjöngjang ist eine saubere moderne Großstadt. Die 8-jährige Zin-mi, die im Mittelpunkt des Films steht, führt durch die Stationen einer glücklichen Kindheit: die Aufnahme in die Pionierorganisation, stramme Fahnenappelle, ausreichend zu essen und immer ein Lied zur Huldigung des Großen Führers Kim Jong-un auf den Lippen. Der russisch-ukrainische Regisseur Vitaly Mansky erhält die offizielle Genehmigung, ein Jahr lang den Alltag in Stadt und Land zu dokumentieren. Er weiß, dass er instrumentalisiert wird und kehrt den Spieß kurzerhand um, indem er das Zustandekommen der Inszenierungen und Arrangements freilegt. Sein offizieller Aufpasser erweist sich dabei als veritabler „Ko-Regisseur“. So sind es die vermeintlichen Details und Nebensächlichkeiten, zu deren Entdeckung Mansky auffordert. Sie geben Einblick in eine dressierte, stumpf gewordene Gesellschaft. Obwohl man sich in „1984“ wähnt, ist Mansky weder als Voyeur noch als Zyniker gekommen. Hinter den Masken der offiziellen Verlautbarungen sucht die Kamera das Menschliche: ein Gähnen oder einen Moment der Unsicherheit in diesem Land der immer aufgehenden Sonne.



Cornelia Klauß