Filmarchiv

Jahr

Filmstill Under the Sun

Under the Sun

Dokumentarfilm
Deutschland,
Nordkorea,
Russland,
Tschechische Republik
2015
110 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Natalya Manskaya, Simone Baumann, Filip Remunda
Regie
Vitaly Mansky
Musik
Kārlis Auzāns
Kamera
Alexandra Ivanova, Mikhail Gorobchuk
Schnitt
Andrej Paperny
Buch
Vitaly Mansky
Ton
Evgeniya Lachina, Anrijs Krenbergs

Nordkorea will die beste aller Welten sein. Für alle und alles ist gesorgt. Pjöngjang ist eine saubere moderne Großstadt. Die 8-jährige Zin-mi, die im Mittelpunkt des Films steht, führt durch die Stationen einer glücklichen Kindheit: die Aufnahme in die Pionierorganisation, stramme Fahnenappelle, ausreichend zu essen und immer ein Lied zur Huldigung des Großen Führers Kim Jong-un auf den Lippen. Der russisch-ukrainische Regisseur Vitaly Mansky erhält die offizielle Genehmigung, ein Jahr lang den Alltag in Stadt und Land zu dokumentieren. Er weiß, dass er instrumentalisiert wird und kehrt den Spieß kurzerhand um, indem er das Zustandekommen der Inszenierungen und Arrangements freilegt. Sein offizieller Aufpasser erweist sich dabei als veritabler „Ko-Regisseur“. So sind es die vermeintlichen Details und Nebensächlichkeiten, zu deren Entdeckung Mansky auffordert. Sie geben Einblick in eine dressierte, stumpf gewordene Gesellschaft. Obwohl man sich in „1984“ wähnt, ist Mansky weder als Voyeur noch als Zyniker gekommen. Hinter den Masken der offiziellen Verlautbarungen sucht die Kamera das Menschliche: ein Gähnen oder einen Moment der Unsicherheit in diesem Land der immer aufgehenden Sonne.



Cornelia Klauß


Internationaler Wettbewerb 2021
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Veins of the Amazon Álvaro Sarmiento, Terje Toomistu, Diego Sarmiento
Beobachtung einer wichtigen Infrastruktur in Amazonien: flussabwärts auf einem Frachtschiff, das Passagiere und Güter in die isolierten Gemeinden im peruanischen Regenwald bringt.
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Veins of the Amazon

Odisea amazónica
Álvaro Sarmiento, Terje Toomistu, Diego Sarmiento
Internationaler Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Peru
2021
71 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Die Städte und Dörfer entlang des peruanischen Abschnitts des Amazonas sind nicht durch Straßen erreichbar. Wer sich das Flugzeug nicht leisten kann, reist per Frachtschiff über Tage den Fluss entlang. Als Transportmittel sind die Boote Teil einer wichtigen Infrastruktur: Fuhren einst während des grausamen Kautschukbooms die Dampfer der „Barone“ auf dieser Strecke, bringen nun Frachter Waren in die Gemeinden am Rande des Regenwaldes.

Die Beobachtungen der peruanischen Brüder Álvaro und Diego Sarmiento und der Anthropologin Terje Toomistu konzentrieren sich ganz auf das Geschehen auf dem Schiff: auf die Be- und Entladung mit Zucker, Hühnern, Zwiebeln, Brause und Baumaterialien, auf die Besatzung, die Passagiere, die Hängematte an Hängematte liegend auf dem Deck mitfahren, und auf die Menschen, die am Rande des Flusses warten. Dabei verklärt die Kamera nie ¬– weder Landschaft noch Arbeit –, ist stattdessen stets mittendrin und steht auch mal im Weg. Die Strecke flussabwärts begleiten Erzählungen von sinkenden Schiffen, von schwimmenden Tieren und von gefundenem Glauben. So zurückhaltend betrachtet, lässt sich doch sehr viel erahnen: über die harten Jobs der Docker, die Lebensumstände der Frauen und Kinder, die auf das Schiff kommen, um Essen zu verkaufen, über den Einfluss der „Israelitas“ und darüber, wie wichtig der Handel per Boot für die indigene Bevölkerung an den Nebenarmen ist.
Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Álvaro Sarmiento, Terje Toomistu, Diego Sarmiento
Buch
Álvaro Sarmiento, Terje Toomistu
Kamera
Terje Toomistu, Diego Sarmiento
Schnitt
Fabricio Deza, Diego Sarmiento, Álvaro Sarmiento, Alex Cruz
Produktion
Álvaro Sarmiento, Diego Sarmiento
Co-Produktion
Terje Toomistu
Ton
Cesar Centeno
Filmvertrieb
Pascale Ramonda
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis