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Retrospektive 2021
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Aktion J Walter Heynowski
Eine polemische biografische Recherche zu Adenauers Bundeskanzleramtsleiter Globke: NS-Verwaltungsjurist, Eichmann-Vertrauter, Mittäter bei der rassistischen Deklassierung von Juden.
1961
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Aktion J

Aktion J
Walter Heynowski
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1961
103 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Heynowskis als Enthüllungsfilm auftretende biografische Recherche war Teil einer von SED-Funktionär Albert Norden koordinierten Kampagne, die die BRD als faschistisch entlarven sollte. In Dokumenten und Kommentaren wird die Karriere von Adenauers Bundeskanzleramtsleiter Hans Globke nachvollzogen, der als NS-Verwaltungsjurist und Vertrauter von Eichmann an der systematischen Markierung und rassistischen Deklassierung von Juden mitgewirkt hatte. Die Fakten lagen zwar schon länger auf dem Tisch, bekamen aber mit dem bevorstehenden Eichmann-Prozess neuen propagandistischen Wert. 1961 wurde „Aktion J“ auf der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche mit einem Hauptpreis ausgezeichnet.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Walter Heynowski
Buch
Walter Heynowski
Kamera
Rolf Sperling
Schnitt
Bert Schultz
Produktion
Deutscher Fernsehfunk (DFF)
Retrospektive 2021
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Berlin-Totale XIV. 2. d) Almstadtstraße Karl-Heinz Wegner
Ein Erzeugnis der Staatlichen Filmdokumentation, die unzensierte DDR-Wirklichkeit bewahren sollte: Alteingesessene blicken zurück auf die deutsch-jüdische Geschichte „ihrer“ Straße.
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Berlin-Totale XIV. 2. d) Almstadtstraße

Berlin-Totale XIV. 2. d) Almstadtstraße
Karl-Heinz Wegner
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1979
35 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Warum dieses Filmdokument über eine Ostberliner Straße so ist wie es ist, warum es eine fast rührende, im Grunde ungestaltete Ehrlichkeit und Ratlosigkeit transportiert, liegt an der besonderen Institution, für die es entstand. Die Staatliche Filmdokumentation wurde gegründet, um der DDR nicht-zensierte Zeugnisse ihrer eigenen Wirklichkeit anzufertigen. Drei Alteingesessene blicken aus notorisch zugigen Fenstern auf die notorisch erkältete deutsch-jüdische Geschichte: Herr Miegel, ehemaliger Kneipier, Frau Kramp, ehemalige Kintopp-Mitarbeiterin, Mischket Liebermann, Schriftstellerin und DDR-Kulturpolitikerin. Sie sind Nachbarn im Kiez seit Ewigkeiten. Sie werden sich wohl fremd bleiben für Ewigkeiten.

Sylvia Görke

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Regie
Karl-Heinz Wegner
Kamera
Roland Worel, Dieter Schönberg
Ton
Dieter Harms
Redaktion
Veronika Otten
Retrospektive 2021
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Buchenwald Günter Weschke
Das Buchenwald-Mahnmal war das erste Nationaldenkmal der DDR. Von 1961 bis 1975 begann jeder Gedenkrundgang mit diesem Einführungsfilm, in dem die jüdischen Opfer kaum Erwähnung finden.
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Buchenwald

Buchenwald
Günter Weschke
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1961
26 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

1958 fand die Einweihung der „Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald“, des ersten Nationaldenkmals der DDR statt. Die monumentale Anlage sollte auch die staatstragende Bedeutung einer wählerischen Erinnerungskultur demonstrieren. Man gedachte der kommunistischen Widerstandskämpfer – und überging, dass in den Gräbern vor allem jüdische Opfer lagen. 1961 stellte die DEFA im Auftrag des Buchenwald-Komitees diesen „Einführungsfilm“ fertig, der von Goethe, Schiller, Thälmann handelt, aber nur ganz am Rande von Jüdinnen und Juden. Bis 1975 starteten die Besucher damit ihren Gedenkrundgang. Für Skript und Produktionsleitung zeichnete der Dramatiker Heiner Müller verantwortlich, wie erst 2004 bekannt wurde.

Sylvia Görke

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Regie
Günter Weschke
Buch
Günter Weschke, Heiner Müller
Kamera
Günter Weschke
Produktion
DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme
Ton
Heinz Reusch, Kurt Wolfram
Sprecher*in
Sergio Günther, Ekkehard Schall, Wolfgang Heinz
Retrospektive 2021
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Die Stürmer Dagobert Loewenberg, Peter Voigt
Ein empörtes Filmpamphlet nimmt die westdeutsche Berichterstattung über den Sechstagekrieg zum Anlaß, um einen verbalen Rundumschlag gegen die Bonner Republik zu führen.
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Die Stürmer

Die Stürmer
Dagobert Loewenberg, Peter Voigt
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1967
10 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Wer stürmen will, greift zu Stürmer-Methoden“, heißt es hier in direkter Bezugnahme auf das berüchtigte antisemitische Hetzblatt der NS-Zeit. Dieses empörte Filmpamphlet zu schrillen Trompetenklängen nimmt, so scheint es, den drastischen Jargon der „westdeutschen Monopolpresse“, insbesondere der Springerpresse in der Berichterstattung über den Sechstagekrieg zwischen Israel und dem arabischen Bündnis aus Ägypten, Jordanien und Syrien auseinander. Dabei greift es den geschmähten Duktus für die eigene Argumentation auf. Unter Federführung der DEFA-Kinowochenschau-Redaktion „Der Augenzeuge“ entsteht aus Nachrichtenbildern und eingeblendeten Zeitungsartikeln ein Rundumschlag gegen die Bonner Republik.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Dagobert Loewenberg, Peter Voigt
Buch
Dagobert Loewenberg
Kamera
Dieter Frycia
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Musik
Kurt Zander
Retrospektive 2021
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Memento Karlheinz Mund
Jüdische Friedhöfe in Berlin erinnern an Menschen und all jene Orte, an denen sie ausgelöscht wurden. Die antisemitischen Grabschändungen in Ostberlin wollte man auch auslöschen.
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Memento

Memento
Karlheinz Mund
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1966
16 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Nach dem Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg drehte Karlheinz Mund diese dokumentarische Begehung jüdischer Friedhöfe in Berlin. Die Grabsteine bewahren die Namen berühmter und unbekannter Menschen vor dem Vergessen. Sie bewahren ihre Sterbeorte, die zwischen Berühmten und Unbekannten keinen Unterschied machten: Auschwitz, Mauthausen. Als die Westdeutschen Kurzfilmtage Munds Film zu sich einluden, erwirkten die zuständigen Gremien dann doch eine Unterscheidung: Die der westdeutschen Presse entnommenen Bilder von antisemitischen Grabschmierereien durften bleiben, die in Ostberlin gefilmten Aufnahmen gleichen Inhalts mussten für die Kinozulassung in der DDR weichen.

Sylvia Görke

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Regie
Karlheinz Mund
Buch
Karlheinz Mund, Bodo Schulenburg
Kamera
Christian Lehmann, Werner Kohlert
Schnitt
Inge Dochow
Ton
Rolf Rolke, Otto Koch
Sprecher*in
Hilmar Thate, Hans Hardt-Hardtloff