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Filmstill Photophobia

Photophobia

Photophobia
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Slowakei,
Tschechische Republik,
Ukraine
2023
71 Minuten
Ukrainisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Seit Wochen harren der 12-jährige Nikita und seine Familie in einer U-Bahnstation in Charkiw aus. Der Ort verspricht Schutz vor den russischen Angriffen, doch viel zu erleben gibt es hier unten nicht. Das grelle Licht und die provisorisch hergerichteten Waggons erzeugen eine surreale bis triste Atmosphäre, Haustiere streunen durch die Gänge, ein in die Jahre gekommener Musiker stimmt Lieder auf seiner Gitarre an.

Ivan Ostrochovský und Pavol Pekarčík verdichten die ersten Kriegsmonate in der Ukraine zu einer beklemmenden, aber nicht hoffnungslosen Erzählung, denn die Station ist auch eine Stätte der Begegnung. So trifft Niki rasch die gleichaltrige Wika, die den lethargisch gewordenen Jungen aus der Reserve lockt. Gemeinsam unternehmen sie Streifzüge durch die Unterwelt. Doch während es Wika erlaubt ist, zumindest hin und wieder die Erdoberfläche zu betreten, endet Nikis Bewegungsradius an den Treppen, auf die manchmal etwas Sonnenlicht fällt. Dennoch existiert ein Außen, das die beiden Regisseure über einzeln eingestreute Super-8-Aufnahmen sichtbar machen. Sie zeigen ein versehrtes Charkiw: zerstörte Fahrzeuge, ein verkohltes Bett, notdürftig verbarrikadierte Denkmäler. „Photophobia“ ist ein hybrider, in sich gekehrter Film, der inmitten einer unwirklichen Situation so etwas wie zarte Romantik aufzuspüren vermag.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Buch
Marek Leščák, Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Kamera
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Schnitt
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík, Martin Piga
Produktion
Ivan Ostrochovský, Albert Malinovský, Katarína Tomková, Tomáš Michálek, Kristýna Michálek Květová
Co-Produktion
Helena Osvaldová, Denis Ivanov, Jakub Mahler, Pavol Pekarčík
Ton
Dušan Kozák, Jakub Jurásek
Sound Design
Jakub Jurásek
Musik
Roman Kurhan, Michal Novinski
Filmvertrieb
Michaela Čajková
Nominiert für: MDR-Filmpreis, Filmpreis Leipziger Ring