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Filmstill The Poet’s Wife

Die Frau des Dichters

Die Frau des Dichters
Helke Misselwitz
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
94 Minuten
Türkisch
Untertitel: 
Englisch

Man fühlt sich willkommen auf der Terrasse von Güler Yücel. Die temperamentvolle Künstlerin präsentiert farbenfrohe Malereien eines Alltags, den sie aus nächster Nähe kennt. Yücel lebt und malt auf der türkischen Halbinsel Datça. Ihre Gemälde sind chronistische Erzählungen. Sie fangen die Ausgelassenheit einer Hochzeit ein, begleiten Arbeiter während der Olivenernte, zeigen eine Ziegenherde. Sie erzählen auch von ihrer Ehe mit Can, einem politisch verfolgten, mittlerweile verstorbenen Dichter.

Wenn es Güler Yücel zu heiß wird, spritzt sie sich lachend mit einem Schlauch ab. Sogar ihre neuesten Arbeiten müssen sich einem Wassertest unterziehen. Wir lernen eine unkonventionelle Frau kennen, die auch als Betagte mit schöner Lebenslust ihre Umgebung erkundet. Angeregt von den Gesprächen und Yücels Werk geht die Filmkamera auf Entdeckungsreise. Ihr Blick verweilt auf anderen Frauen, die selbstbewusst ins Objektiv schauen und sprechen, wie etwa die Ziegenhirtin von ihrer Zeit in der Stadt, wo sie sich fremdbestimmt fühlte. Nun ist sie bei sich selbst angekommen. Später, auf einer Hochzeitsgesellschaft, schreitet die junge Braut stolzen Schrittes in die Zukunft. Auch Güler Yücel hat ihr Leben und ihre Liebe gelebt. Auf einem ihrer Bilder sieht man Can und sie nackt in der Sonne sitzen. Sie erinnert sich an ihren Ehemann, an die gemeinsam ausgefochtenen politischen Kämpfe.
Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Helke Misselwitz
Buch
Helke Misselwitz
Kamera
Ferhat Yunus Topraklar, Yunus Roy Imer, Thomas Plenert
Schnitt
Gudrun Steinbrück
Produktion
Helke Misselwitz
Ton
Adam Tusk, Luise Hofmann
Sound Design
Detlef Antonius Schitto
Musik
Volkan Ergen
Filmstill Fragments from Heaven

Fragments from Heaven

Fragments from Heaven
Adnane Baraka
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Marokko,
Frankreich
2022
84 Minuten
Arabisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Inmitten der von Steinen, Büschen und unermesslicher Weite geprägten marokkanischen Wüste suchen zwei Männer nach Himmelskörpern. Eine schier gigantische Aufgabe, diesen verwitterten Boden abzuschreiten. Für beide ist an die Meteoritensplitter große Hoffnung geknüpft: Während der eine die Erkenntnis sucht, ersehnt sich der andere ein besseres Leben. Adnane Barakas beeindruckendes Regiedebüt spürt bildstark existenziellen Fragen nach.

Die kargen Landschaften im Südosten Marokkos sind bekannt für häufige Meteoriteneinschläge. Mohamed, ein Nomade, der mit seiner Familie in einem Zelt in der Wüste lebt, beschließt, sich auf die Suche zu machen. Wie die anderen Männer, die zusammen mit ihm das Terrain durchkämmen, hofft auch er auf den Fund eines wertvollen Steins aus dem All, der den Ausweg aus der Armut brächte. Auf der anderen Seite des Landes untersucht der Wissenschaftler Abderrahmane Meteoriten auf Einschlüsse lange vergangener Gestirne. Um zum Ursprung unseres Lebens zu kommen, müssen wir in die Sterne schauen.
Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Adnane Baraka
Kamera
Adnane Baraka
Schnitt
Karine Germain, Adnane Baraka
Produktion
Adnane Baraka, Jean-Pierre Lagrange
Ton
Adnane Baraka, Lama Sawaya, Sara Kaddouri
Filmvertrieb
Michaela Čajková