Filmarchiv

Jahr

Land (Film Archive)

Leipzig-Zyklus 2015
Archivbild: Demonstrierende in einem Demo-Zug
Leipzig im Herbst Gerd Kroske, Andreas Voigt, Sebastian Richter

Die Ereignisse vom 9. Oktober 1989, das „Wunder von Leipzig“, direkt gefilmt und unmittelbar reflektiert aus der Sicht aller Beteiligten. Das Dokument der Wende schlechthin.

Archivbild: Demonstrierende in einem Demo-Zug

Leipzig im Herbst

Dokumentarfilm
DDR
1989
51 Minuten
Untertitel: 
keine

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Regie
Gerd Kroske, Andreas Voigt, Sebastian Richter
Kamera
Sebastian Richter
Schnitt
Manuela Bothe, Karin Schöning
Buch
Gerd Kroske, Andreas Voigt

Voigt, Kroske und Richter zählen zu den ersten Filmemachern, die die Ereignisse vom historischen 9. Oktober 1989 dokumentieren. Das „Material“ reflektiert sie aus verschiedenen Perspektiven: Demonstranten, Arbeiter, Oppositionelle, Polizisten, Straßenfeger und Funktionäre. DAS Dokument der „friedlichen Revolution“. Grit Lemke


Filmstill The Last Relic

The Last Relic

Viimane reliikvia
Marianna Kaat
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Estland,
Norwegen
2023
104 Minuten
Russisch
Untertitel: 
Englisch

In den vorbeifahrenden Bussen und Straßenbahnen schauen die Leute ungläubig aus den Fenstern. Der Gegenschuss zeigt eine Protestmenge. Zwei Dutzend Menschen vielleicht, ein paar mit Schildern, einer schreit: „Putin in den Knast!“ Es ist ein symbolisches Bild vom dürftigen Zustand der russischen Opposition – im Jahr 2017, der Angriffskrieg gegen die Ukraine liegt noch in der Zukunft. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren porträtiert „The Last Relic“ Personen aus unterschiedlichen oppositionellen Gruppen: ein Student vom marxistisch-leninistischen „Linken Block“ ist dabei, ein Lehrer mit Sympathien für Nawalny, ein Baggerfahrer fordert die Umverteilung der Ressourcen. Es fehlt diesen Aktivist*innen an Unterstützung, an Mut jedoch nicht. Einer kommt aus der Haft und hat einen Hungerstreik überlebt. Die anderen müssen jeden Moment selbst mit einer Anklage rechnen.

Die Ural-Metropole Jekaterinburg ist Schauplatz dieses Films. Der Großteil der Menschen dort, so verkündet ein Insert, träume von der „Rückkehr zu imperialem Ruhm“. Die estnische Regisseurin Marianna Kaat, geboren 1965, hat noch einen beträchtlichen Teil ihres Lebens im sowjetischen Imperium verbracht. Sie inszeniert die Mehrheitsgesellschaft auf Militärparaden als uniforme Menge und kontrastiert sie mit den Individuen der Opposition. Nur wenige Filme bieten solche Einblicke in deren fortdauernde prekäre Lage.

Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Marianna Kaat
Buch
Marianna Kaat
Kamera
Kacper Czubak
Schnitt
Jesper Osmund
Produktion
Marianna Kaat
Co-Produktion
Mette Cheng Munthe-Kaas, Tobin Auber
Ton
Boris Frolov
Sound Design
Israel Banuelos
Musik
Lauri-Dag Tüür
Filmvertrieb
Anja Dziersk
Ausgezeichnet mit: MDR-Filmpreis