Filmarchiv

Jahr

Land (Film Archive)

Filmstill Margarethe 89

Margarethe 89

Margarethe 89
Lucas Malbrun
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Frankreich
2023
18 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

In farbenfrohen Filzstiftbildern und klaren Linien zeichnet sich das Ende realsozialistischer Unterdrückung, verhängnisvoller Liebe und stillschweigender Doppelmoral ab. Leipzig, 1989. Noch gehört die Stadt den Blauhemden der Freien Deutschen Jugend, noch ist in Festtagsansprachen von einem blühenden Land die Rede. Weggesperrt in einer psychiatrischen Klinik wegen der Zugehörigkeit zur Leipziger Punkszene und beschimpft als „Teil der feindlich-negativen Kräfte“, die die DDR von innen aushöhlen: Margarethe hält das aus. Schlussendlich sind es jedoch die fehlenden Briketts und das kalte Wasser in der Gemeinschaftsdusche, welche die junge Frau von der Nähe zu ihrem Freund Heinrich träumen lassen. Während die Proteste auf den Straßen sich entwickeln, spielt Heinrich mit seiner Band kirchlich organisierte Punkkonzerte, die eine Aussicht auf Freiheit erahnen lassen. Doch Stasi-Spitzel sind präsenter denn je – bis die gerade errungene Reisefreiheit sie mit den Lichtern des Feuerwerks in alle Winde zerstreut.

Jana Kraft

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Lucas Malbrun
Buch
Lucas Malbrun, Marie Larrivé
Kamera
Lucas Malbrun
Schnitt
Clara Saunier, Vincent Tricon
Produktion
Nicolas de Rosanbo, Céline Vanlint
Ton
Elodie Thevenin
Sound Design
Quentin Romanet
Musik
Mael Oudin
Filmvertrieb
Miguel Español Celiméndiz
Künstlerisches Design
Morgan Curt, Hippolyte Cupillard, Jean-Baptiste Peltier, Charlie Belin, Jonas Schloesing, Daria Skripka, Yehor Bondarenko, Angelina Dorozhinskaia
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Retrospektive 2021
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Memento Karlheinz Mund
Jüdische Friedhöfe in Berlin erinnern an Menschen und all jene Orte, an denen sie ausgelöscht wurden. Die antisemitischen Grabschändungen in Ostberlin wollte man auch auslöschen.
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Memento

Memento
Karlheinz Mund
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1966
16 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Nach dem Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg drehte Karlheinz Mund diese dokumentarische Begehung jüdischer Friedhöfe in Berlin. Die Grabsteine bewahren die Namen berühmter und unbekannter Menschen vor dem Vergessen. Sie bewahren ihre Sterbeorte, die zwischen Berühmten und Unbekannten keinen Unterschied machten: Auschwitz, Mauthausen. Als die Westdeutschen Kurzfilmtage Munds Film zu sich einluden, erwirkten die zuständigen Gremien dann doch eine Unterscheidung: Die der westdeutschen Presse entnommenen Bilder von antisemitischen Grabschmierereien durften bleiben, die in Ostberlin gefilmten Aufnahmen gleichen Inhalts mussten für die Kinozulassung in der DDR weichen.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Karlheinz Mund
Buch
Karlheinz Mund, Bodo Schulenburg
Kamera
Christian Lehmann, Werner Kohlert
Schnitt
Inge Dochow
Ton
Rolf Rolke, Otto Koch
Sprecher*in
Hilmar Thate, Hans Hardt-Hardtloff
Retrospektive 2023
Filmstill Mind the Steps!
Mind the Steps! István Orosz
Einsamkeit und Bedrohung, übersetzt in surreale Bilder, in denen die beklemmende ungarische Lebensrealität im Kommunismus der 1980er Jahre allegorisch auf den Volksaufstand von 1956 trifft.
Filmstill Mind the Steps!

Mind the Steps!

Vigyázat, lépcső!
István Orosz
Retrospektive 2023
Animationsfilm
Ungarn
1989
6 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Gefühl der Angst macht sich breit: In einem Wohnhaus folgen die Treppen keiner Logik, Männer verirren sich mit einem Schrank, alle Menschen sind einsam. Die surreale Bedrohung wird plötzlich real, als an der Tür die Sicherheitsbehörden läuten: „Csengőfrász“, das Symbol für die willkürliche Verhaftung vermeintlich staatsfeindlich gesinnter Bürger*innen aus der Zeit des Volksaufstandes in Ungarn.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
István Orosz
Kamera
Zoltán Bacsó
Schnitt
Magda Hap
Filmstill Moonless

Moonless

Chandraheen
Adheep Das
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Indien
2023
24 Minuten
Hindi
Untertitel: 
Englisch

In einer mondlosen Nacht entflieht ein vorwitziger Bulle aus der Herde. Er prescht durch Felder und über Hügel, bis er schließlich an einem Tümpel zum Stehen kommt. Dort heftet sich ihm ein Stück Papier an, auf welchem ein Gedicht entsteht. Der Bulle schüttelt das Papier ab und schleicht sich in die Stadt. Dort betrachtet er die Menschen bei ihren nächtlichen Geschäften. Er wird Zeuge einer polizeilichen Ermittlung, belauscht zwei Lastwagenfahrer und beobachtet den Diebstahl eines Haltestellenhäuschens. All diese Erfahrungen werden begleitet von poetischen Kommentaren des Erzählers und kulminieren in einem köstlichen Gesangsteil, untermalt von einer Tanz- und Performance-Nummer des Bullen.

Währenddessen geraten die Menschen in der Stadt in Aufruhr über den unauffindbaren Mond. Sie suchen, diskutieren und protestieren. Doch der Mond bleibt verschwunden – bis sich der Bulle am Ende seiner Reise verwandelt.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Adheep Das
Buch
Avanti Basargekar
Schnitt
Adheep Das
Produktion
Tamali Bhattacharya
Ton
Shivpal Singh Kang
Sound Design
Shivpal Singh Kang
Musik
Shivpal Singh Kang
Animation
Adheep Das
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis