Filmarchiv

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Land (Film Archive)

Retrospektive 2021
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Der Weg, den wir nicht zusammen gehen Dominik Graf
Zum Omnibusfilm „Deutschland 09“ steuerte Dominik Graf eine Reflexion über die westdeutsche Stadtarchitektur nach 1945 bei: Improvisationen, die nach 1990 dekorativ geordnet werden.
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Der Weg, den wir nicht zusammen gehen

Der Weg, den wir nicht zusammen gehen
Dominik Graf
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2009
13 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Das Projekt „Deutschland 09“ versammelte die Oberliga des deutschen Autorenfilms zu einer Bestandsaufnahme der Berliner Republik in individuellen Filmbeiträgen. Dominik Graf steuerte zum collagierten Deutschland-Bild eine auf altem Super8-Material gedrehte Reflexion über die Stadtarchitektur nach 1945 bei: provisorische, liederliche Ensembles aus hübsch-hässlichen Behördenbauten, abgezäunten Brachen, zugigen Ladenzeilen und unbehausten Wohnblöcken in München, Duisburg, Frankfurt am Main, Westberlin, allesamt Zeugnisse eines ungeplanten Durchgangsverkehrs für soziale und migrantische Milieus. Der wiedervereinigten Aufräum-, Renovier- und Dekorationslust sind sie ein Dorn im Auge.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Dominik Graf
Buch
Dominik Graf
Kamera
Martin Gressmann
Schnitt
Katja Dringenberg
Produktion
Dirk Wilutzky, Tom Tykwer
Ton
Andreas Mücke-Niesytka
Retrospektive 2022
Filmstill Travelling Circus
Wanderzirkus Angelika Andrees
Ein Wanderzirkus, sein Publikum sowie die Menschen und Tiere, die seinen Kern ausmachen. Voller Gespür für Rhythmen und Situationen entfaltet sich ein unalltäglicher Alltag.
Filmstill Travelling Circus

Wanderzirkus

Wanderzirkus
Angelika Andrees
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1975
24 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ins Dorf rollt: Zirkus Hein. Angelika Andrees interessiert sich für die einzelnen Nummern, die in der Manege präsentiert werden. Aber noch mehr für das, was davor und danach passiert. Oder wie das Publikum von unten aussieht, wenn sich diverse Hinterteile auf den Holzbänken herumdrücken. Dazu klackert und klopft es manchmal, oder Regen plätschert, und zum Schluss singt Bob Dylan. „Wanderzirkus“ entsteht noch an der Filmhochschule Babelsberg. Andrees probiert sich an verschiedenen Elementen, wechselt den Tonfall und erfasst so die Stimmungen, die sich um die fahrende Attraktion bündeln. Ganz ohne Kommentar, mit wenigen, kurzen Interviewsequenzen fügt sich ein Porträt.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Angelika Andrees
Kamera
Julia Kunert
Schnitt
Manuela Hamann
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Ton
Andreas Walter
Retrospektive 2022
Filmstill Because I’m Fat
Weil ich ein Dicker bin Christiane Hein
Der siebenjährige Robert aus Erfurt kämpft gegen seine Pfunde und alles, was damit einhergeht: Hänseleien, verlockende Kuchenbasare. Christiane Hein fühlt sich ein, fragt nach.
Filmstill Because I’m Fat

Weil ich ein Dicker bin

Weil ich ein Dicker bin
Christiane Hein
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1988
20 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Alle sagen, die Dicken essen zu viel. Aber ganz so einfach ist das nicht“, erklärt Christiane Hein gleich zu Beginn ihres Films, der den siebenjährigen Robert Becher aus Erfurt bei seinem Kampf gegen die Pfunde begleitet. Die Etappen reichen von einem Diätsanatorium samt „Safttag“ über erniedrigenden Schulsportunterricht bis hin zu einem Besuch bei Verwandten auf dem Land, wo Robert ein Leben fernab von Hänseleien und Selbstgeißelung erfährt. Hier lässt der Junge los – nicht leicht, wenn die Gedanken ans Gewicht den Alltag umzäunen. Immer wieder platziert Regisseurin Hein eine Waage als Symbolbild, die an ein guillotinenhaftes Folterinstrument erinnert. Ein mitfühlendes Porträt.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Christiane Hein
Buch
Christiane Hein
Kamera
Sebastian Richter
Schnitt
Eberhard Brandenburg
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Erhard Dormeyer
Musik
Günter Sommer
Retrospektive 2022
Filmstill Once You’ve Worn Out the First Pair of Wooden Shoes …
Wer ein paar Holzlatschen abgelaufen hat … Gabriele Denecke
Ein Besuch bei den Steinbrucharbeitern im Tagebau Reinhardtsdorf: Der Film durchdringt die Dimensionen des Traditionsberufs und begibt sich auf eine teils halluzinatorische Spur.
Filmstill Once You’ve Worn Out the First Pair of Wooden Shoes …

Wer ein paar Holzlatschen abgelaufen hat …

Wer ein paar Holzlatschen abgelaufen hat …
Gabriele Denecke
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1976
33 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Im Tagebau Reinhardtsdorf bei Bad Schandau gewinnt eine Handvoll Steinbrucharbeiter den begehrten Elbe-Naturstein. Gabriele Deneckes Annäherung an die Männer unterschiedlichen Alters erfolgt nahezu tranceartig, die Bewegung hin zu und weg von den Steinen markiert den Eintritt in eine andere Welt. Von den unerbittlichen Arbeitsbedingungen der Vergangenheit hört man da, vom Alkohol, vom frühen Verschleiß der Menschen. Heute bedeutet das Freilegen der mächtigen Brocken inmitten der Natur auch ein Stück Freiheit. Es herrscht ein besonderes Selbstverständnis im Tagebau. Und: Wer ein Paar Holzlatschen abgelaufen hat, der bleibt – wahrscheinlich für immer.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Gabriele Denecke
Buch
Gabriele Denecke
Kamera
Eberhard Geick
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Retrospektive 2022
Filmstill Who’s Afraid of the Bogeyman
Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann Helke Misselwitz
Auch im Wendejahr setzt man im Prenzlauer Berg auf zuverlässige Kohlelieferungen. Renate Uhle und ihre Männer liefern die Briketts, begleitet von einer unmittelbaren Kamera.
Filmstill Who’s Afraid of the Bogeyman

Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann

Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann
Helke Misselwitz
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1989
52 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Die Kohlebriketts donnern von der Schippe gegen den Waggon, werden verladen, entladen und landen schließlich in den Häusern des Prenzlauer Bergs. Renate Uhle ist Inhaberin der Kohlehandlung, die seit 1922 von ihrer Familie geführt wird. Gemeinsam mit ihren Männern – Klaus, Kalle, Manne, Erwin, Pummel, Felix und Würstchen – sorgt sie dafür, dass niemand im Umkreis zu frieren hat. Die Arbeit ist hart, das Feierabendbier gesetzt und Renates Zungenschlag schnell und einfühlsam. Helke Misselwitz begleitet die Arbeiter auf ihren tuckernden Dieselameisen durch die Straßen und das Wendejahr 1989, schwitzt mit ihnen beim Treppensteigen und lauscht ihnen durch Zigarettenrauchschwaden hindurch.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Helke Misselwitz
Buch
Thomas Plenert, Helke Misselwitz
Kamera
Thomas Plenert
Schnitt
Gudrun Steinbrück
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Ronald Gohlke
Musik
Brigitte Unterdörfer