Filmarchiv

Filmstill The Poet’s Wife

Die Frau des Dichters

Die Frau des Dichters
Helke Misselwitz
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
94 Minuten
Türkisch
Untertitel: 
Englisch

Man fühlt sich willkommen auf der Terrasse von Güler Yücel. Die temperamentvolle Künstlerin präsentiert farbenfrohe Malereien eines Alltags, den sie aus nächster Nähe kennt. Yücel lebt und malt auf der türkischen Halbinsel Datça. Ihre Gemälde sind chronistische Erzählungen. Sie fangen die Ausgelassenheit einer Hochzeit ein, begleiten Arbeiter während der Olivenernte, zeigen eine Ziegenherde. Sie erzählen auch von ihrer Ehe mit Can, einem politisch verfolgten, mittlerweile verstorbenen Dichter.

Wenn es Güler Yücel zu heiß wird, spritzt sie sich lachend mit einem Schlauch ab. Sogar ihre neuesten Arbeiten müssen sich einem Wassertest unterziehen. Wir lernen eine unkonventionelle Frau kennen, die auch als Betagte mit schöner Lebenslust ihre Umgebung erkundet. Angeregt von den Gesprächen und Yücels Werk geht die Filmkamera auf Entdeckungsreise. Ihr Blick verweilt auf anderen Frauen, die selbstbewusst ins Objektiv schauen und sprechen, wie etwa die Ziegenhirtin von ihrer Zeit in der Stadt, wo sie sich fremdbestimmt fühlte. Nun ist sie bei sich selbst angekommen. Später, auf einer Hochzeitsgesellschaft, schreitet die junge Braut stolzen Schrittes in die Zukunft. Auch Güler Yücel hat ihr Leben und ihre Liebe gelebt. Auf einem ihrer Bilder sieht man Can und sie nackt in der Sonne sitzen. Sie erinnert sich an ihren Ehemann, an die gemeinsam ausgefochtenen politischen Kämpfe.
Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Helke Misselwitz
Buch
Helke Misselwitz
Kamera
Ferhat Yunus Topraklar, Yunus Roy Imer, Thomas Plenert
Schnitt
Gudrun Steinbrück
Produktion
Helke Misselwitz
Ton
Adam Tusk, Luise Hofmann
Sound Design
Detlef Antonius Schitto
Musik
Volkan Ergen
Wettbewerb Publikumspreis 2020
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Faith and Branko Catherine Harte
Faith liebt Musik und Branko liebt Faith. Die beiden machen sich auf eine turbulente Reise als Musik-Duo und Ehepaar. Doch leider entstehen bald erste Risse im Liebesglück.
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Faith and Branko

Faith and Branko
Catherine Harte
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Serbien,
UK
2020
82 Minuten
Englisch,
Serbisch
Untertitel: 
Englisch

Es beginnt wie eine klassische „Girl meets Boy“-Story: Faith, eine charismatische Akkordeonspielerin aus Großbritannien, reist nach Serbien, um sich dort mit folkloristischer Roma-Musik vertraut zu machen. Sie trifft den Geigenspieler Branko, der ihr sofort verfallen ist. Schnell werden sie ein Ehepaar und gründen eine Band. Doch mit dem Erfolg in der Musik schwindet der in der Liebe. Eine turbulente Geschichte von Erwartungen, Enttäuschungen und dem Traum vom Glück.

Beinahe beunruhigend locker fällt Faith in Brankos Leben ein. Das neue Land, die skeptische Familie und die kulturellen Unterschiede scheinen ihr dabei nichts auszumachen. Branko hingegen himmelt seine neue Frau an und wagt sich mutig vor in eine neue Welt. Als Duo sind sie ein großer Hit – sie reisen um die Welt und spielen immer größere Konzerte. Während Faith sich wie ein Fisch im Wasser fühlt, wirkt Branko jedoch wie ein entwurzelter Baum. Statt sich mit ihren Unterschieden zu beschäftigen, geht es rasant weiter, bis ein skrupelloser Schritt auf den anderen folgt. Catherine Harte gelingt ein mitreißendes und sehr intimes Porträt dieses widersprüchlichen Paars. Schonungslos nah und trotzdem mitfühlend entwickelt der Film einen beeindruckenden Sog, dem man sich nicht entziehen möchte.
Kim Busch

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Catherine Harte
Kamera
Catherine Harte
Schnitt
Dragan Von Petrovic, Ljubodrag Starovlah
Produktion
Snezana Van Houwelingen, Catherine Harte
Ton
Zoran Maksimovic
Funding institution
Film Center Serbia
Filmstill Familie Butter

Familie Butter

Familie Butter
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Dokumentarfilm
DDR
1967
6 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Das Ehepaar Angelika und Horst Butter resümiert Erfolge und Rückschläge des gemeinsamen Amateurfilmschaffens. Inzwischen produzieren sie unter teils widrigen Umständen aufwendige Puppentrickfilme in ihren Privaträumen. Dabei setzen sie Stoffe aus der Märchen- und Fantasiewelt um, greifen aber auch aktuelle gesellschaftliche Themen auf, etwa in einer kurzweiligen Vision zum Internationalen Frauentag.

Konstantin Wiesinger

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Produktion
Deutscher Fernsehfunk (DFF)
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Familie Zilla macht Picknick

Familie Zilla macht Picknick
Christian Franz Schmidt
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2020
Animationsfilm
Deutschland
2019
4 Minuten
Englisch,
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Ein gemütliches Familienpicknick an dem Ort, den man seit der Kreidezeit besucht – das wünscht sich die Familie, bestehend aus Mom, Dad und Go Zilla. Dafür muss aber erstmal die Großstadt plattgemacht werden, die dort lästigerweise gewuchert ist. In den Augen des Vaters lässt die Performance des Nachwuchses leider zu wünschen übrig: zu verträumt und immer noch am Schnuller nuckelnd, zerstört der Kleine einfach nicht genug. Eine kurzweilige Geschichte aus einem fast normalen Familienalltag.

Kim Busch

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Regie
Christian Franz Schmidt
Buch
Christian Franz Schmidt
Kamera
Christian Franz Schmidt
Schnitt
Christian Franz Schmidt
Produktion
Christian Franz Schmidt
Ton
Alexander Oberrader
Musik
Christian Franz Schmidt
Animation
Christian Franz Schmidt
Filmvertrieb
Georg Gruber
Filmstill Families’ Albums

Families’ Albums

Albums de familles
Moïa Jobin-Paré
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Kanada
2023
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Bilder von verwaschenen Landschaften gehen ineinander über. Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich scheinbare Felsformationen als Collagen von menschlichen Körperteilen. Das weitere Blättern durch das Familienalbum zeigt etwas, das in solchen privaten Bildchroniken eher selten zu finden ist: die Hinterköpfe von Personen. Die Großeltern, Tanten und Freund*innen blicken nicht wie gewohnt aus dem Album und dem Damals heraus zu den Betrachtenden im Jetzt, sondern sie schauen in die rätselhafte Tiefe eines neonbeleuchteten Ganges. Seine Architekturelemente bilden filmisch ein Labyrinth. Hinter dessen verschlossenen Türen führen animierte Collagen von Armen und Händen mit ihren Alltagsgesten ein geisterhaftes Gebärdenspiel auf.

Moïa Jobin-Paré öffnet gefundene private Fotoalben. So konkret wie die darin enthaltenen Fotografien etwas zeigen, so abstrakt bleiben die Zusammenhänge und Geschichten zwischen den Bildern. Poetische Interpretationsräume tun sich auf. Die kanadische Künstlerin bietet eine besondere Lesart an. Sie schabt einzelne Elemente oder Muster auf den analogen Fotografien frei und animiert diese „malerischen“ Überarbeitungen im Raum verwaschener Klänge. Kratzer und weiße Punkte verbreiten sich pilzartig auf den Bildern, die sich physisch auflösen.

André Eckardt

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Regie
Moïa Jobin-Paré
Buch
Moïa Jobin-Paré
Kamera
Moïa Jobin-Paré
Schnitt
Moïa Jobin-Paré
Produktion
Moïa Jobin-Paré
Ton
Moïa Jobin-Paré
Sound Design
Moïa Jobin-Paré
Animation
Moïa Jobin-Paré
Filmvertrieb
Serge Abiaad
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Slowenische Animation 2022
Filmstill Far East Film Festival Trailer 2009
Far East Film Festival Trailer 2009 Špela Čadež
Das Far East Film Festival in Udine widmet sich dem populären asiatischen Film. Špela Čadežs Trailer zur 11. Festivalausgabe widmet sich der völkerverbindenden Liebe zu Nudeln.
Filmstill Far East Film Festival Trailer 2009

Far East Film Festival Trailer 2009

Far East Film Festival Trailer 2009
Špela Čadež
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Italien,
Slowenien
2009
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Das Far East Film Festival, das größte Festival des populären asiatischen Films in Europa, findet seit 1999 alljährlich im italienischen Udine statt. Mit der Gestaltung des Trailers für die 11. Festivalausgabe 2009 wurde Špela Čadež betraut und lieferte eine knackig kurze, wunderbar pointierte Puppenanimation über die Kulturen und Kontinente verbindende Liebe zu Nudeln – mit oder ohne Käse.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Špela Čadež
Buch
Špela Čadež
Produktion
Far East Film Festival (FEFF)
Ton
Johanna Herr
Animation
Špela Čadež
Slowenische Animation 2022
Filmstill Farewell
Farewell Leon Vidmar
Lovro steigt in die Badewanne. Ein Tropfen fällt aus dem Hahn und schlägt Wellen – in die Vergangenheit, zurück zu dem Tag, als er zum ersten Mal mit seinem Großvater angeln ging.
Filmstill Farewell

Farewell

Slovo
Leon Vidmar
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Slowenien
2016
6 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Lovro steigt in die Badewanne. Ein Tropfen fällt aus dem Wasserhahn und schlägt Wellen – in die Vergangenheit, zurück zu dem Tag, als er zum ersten Mal mit seinem Großvater angeln ging. Gedanken, Geräusche, Badutensilien verwirbeln Erinnerung und Realität … Leon Vidmar, ein Schüler von Špela Čadež, knüpft mit dieser animierten Melancholie handwerklich und atmosphärisch an die Arbeiten seiner Lehrerin an.

Lina Dinkla

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Regie
Leon Vidmar
Buch
Jerneja Kaja Balog
Kamera
Miloš Srdić
Schnitt
Leon Vidmar, Teo Rižnar
Produktion
Kolja Saksida
Sound Design
Julij Zornik
Musik
Tomaž Grom
Animation
Leon Vidmar, Jaka Kramberger
Internationaler Wettbewerb 2021
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Father Wei Deng
Großvater Wahrsager, Vater Bauunternehmer, Sohn Filmemacher: Ein Generationenporträt über Tradition und Veränderung, Gewalt und Entfremdung in der chinesischen Gesellschaft.
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Father

Ye ye he fu qin
Wei Deng
Internationaler Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
China
2020
97 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

„Wenn ich tot bin, zeig deinen Film auf meiner Beerdigung!“ Zuogui, Großvater des Regisseurs, ist 86 und seit Kindheitstagen blind. Der Beruf des Wahrsagers war für ihn ein Ausweg aus der Armut. Noch immer bitten ihn Menschen um Auskunft, auch sein Sohn Donggu, ein Bauunternehmer: „Papa, wie ist mein Schicksal im nächsten Jahr?“ In seinem Generationenporträt über Vater und Großvater erzählt Wei Deng von Tradition und Veränderung, Gewalt und Entfremdung in der chinesischen Gesellschaft.

Blasse Grautöne und schwache Lichtquellen schaffen eine Atmosphäre, die den düsteren Erinnerungen an Hungersnöte, verstorbene Geschwister und die gewaltsam durchgesetzte Ein-Kind-Politik zu entsprechen scheint. Nah bleibt die Kamera am Großvater, wenn er sich an der Fassade seiner Wohnung entlangtastet. Die Orientierung in der eigenen Umgebung ist schwieriger geworden, seit Donggu das alte Haus abreißen und ein neues errichten ließ. Mit dem modernen China, das für Wirtschaftsboom und Prosperität stehen will, kann Zuogui wenig anfangen. Erst als ein weiteres Bauprojekt seines Sohns zu scheitern droht, vor dem der Wahrsager gewarnt hatte, scheint wieder Zuneigung zwischen beiden möglich.
Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Wei Deng
Kamera
Wei Deng
Schnitt
Wei Deng
Produktion
Wei Deng
Nominiert für: FIPRESCI Preis, Preis der Interreligiösen Jury
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Internationaler Wettbewerb)
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Fati’s Choice

Le choix de Fati
Fatimah Dadzie
Internationaler Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Ghana,
Südafrika
2021
45 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Ein Strand erinnert an Fatis jüngste Vergangenheit. Über den Seeweg kam sie nach Italien, ohne Papiere, zum fünften Mal schwanger. Aus Sehnsucht nach den Kindern kehrte sie sechs Monate später – ohne Mann – nach Ghana zurück. Ihr Umfeld kann diese Entscheidung nicht verstehen. „Du hast Mist gebaut“, sagt eine Freundin. „Was erzähle ich den Leuten?“, fragt eine Schwester. Doch Fati will für ihre Familie sorgen. Auch wenn sie drei der Kinder noch aus der Obhut der Schwiegereltern befreien muss.

Widmen sich zahlreiche Dokumentarfilme der letzten Jahre den Erfahrungen von Menschen, die in der EU ankommen und in die unwürdigen Verhältnisse der Asylpolitik geraten, zeigt die Arbeit der ghanaischen Regisseurin Fatimah Dadzie einen Perspektivwechsel. In Fatis Heimatort gilt Europa als Paradies – und welcher Dummkopf würde von dort schon freiwillig abhauen? Ihr Prestige hat die Rückkehrerin damit verloren. Die soziale Ausgrenzung zeigen ihre Angehörigen hier als Talking Heads direkt vor der Kamera. Wenn der Film hingegen Fatis Voiceover über Alltagsbilder von Care-Arbeit und Straßenverkauf legt, verleiht er der standhaften Protagonistin seine Stimme.
Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Fatimah Dadzie
Buch
Fatimah Dadzie
Kamera
Yao Ladzekpo
Schnitt
Gloria Adotevi
Produktion
Don Edkins, Tiny Mungwe
Co-Produktion
Hamid Yakub
Ton
Kofi Sefa
Musik
Tito Marshall Gomez
Filmvertrieb
Bérénice Hahn
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Filmstill Favorite Daughter
Favorite Daughter Dana Reilly
Tochter, Mutter und Großmutter im Covid-Lockdown in New York. Drei Originale auf engstem Raum liefern sich ehrliche Auseinandersetzungen und aberwitzige Wortgefechte. Köstlich!
Filmstill Favorite Daughter

Favorite Daughter

Favorite Daughter
Dana Reilly
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
USA
2022
20 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Man nehme: drei Generationen von Frauen im Covid-Lockdown in New York, genug Weißwein, Wodka und Zeit, um die wirklich wichtigen Themen zu besprechen. Dana Reilly macht aus den Einschränkungen der Pandemie das Beste und filmt, was passiert, als Mutter Janet und die neunzigjährige Großmutter Sylvia beschließen zusammenzuziehen. Heraus kommt eine witzige, gleichzeitig liebevoll raue Hommage an zwei starke Persönlichkeiten, ihre nicht unkomplizierte Nähe und völlig unterschiedliche Lebenswelten.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Dana Reilly
Kamera
Dana Reilly, Janet Isa
Schnitt
Keith Maitland
Produktion
Dana Reilly
Ton
Dana Reilly
Musik
Maya Dunietz
Camera Lucida 2023
Filmstill Feet in Water, Head on Fire
Feet in Water, Head on Fire Terra Long
In Südkalifornien wachsen Dattelpalmen aus dem Nahen Osten, werden Märchen aus Tausendundeiner Nacht erzählt und erwartet man einen Vulkanausbruch. Ein Dokument von betörender Simultanität.
Filmstill Feet in Water, Head on Fire

Feet in Water, Head on Fire

Feet in Water, Head on Fire
Terra Long
Camera Lucida 2023
Dokumentarfilm
USA,
Kanada
2023
90 Minuten
Spanisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Keine einzige Wolke scheint jemals über diesen Himmel zu gleiten, pausenlos schickt die Sonne ihre kraftvollen Strahlen gen Erde. Hier, im Süden Kaliforniens, wo die San-Andreas-Verwerfung für eine unverkennbare Topografie sorgt und unterhalb des kargen Bodens unsichtbare Wasserströme fließen, gedeihen Dattelpalmen am besten: die Füße im Wasser, den Kopf im Feuer. Terra Long hat sich umgesehen, hat der Geschichte der Pflanzen, die ursprünglich aus dem Nahen Osten nach Nordamerika kamen, nachgespürt und jene Paraden und Festlichkeiten besucht, die der zuckersüßen Frucht gewidmet sind. Schicht um Schicht konstruiert sie so eine ganz eigene Perspektive auf Landschaft und Menschen, übersetzt ihre haptischen Eindrücke in prächtige 16mm-Aufnahmen und entwirft eine komplexe Tonspur.

Long gelingt es, Vergangenes und Gegenwärtiges zusammenzuführen und ein konzises, gleichsam sinnliches Extrakt zu erzeugen. In ihm spielt die aufwendige Handbestäubung der Dattelpalmen genauso eine Rolle wie das kollabierte Ökosystem des Saltonsees, archivierte Kleider von Tausendundeine-Nacht-Schönheitsköniginnen und Interviews, die nur mehr Historisches bezeugen, genauso wie ältliche weiße Ehepaare, die durch ihre Pools treiben und über die Rasenflächen von Golfanlagen spazieren. „Feet in Water, Head on Fire“ ist ein Dokument der Simultanität, das von der ersten bis zur letzten Minute betört.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Terra Long
Kamera
Terra Long
Schnitt
Kaija Siirala, Terra Long
Produktion
Terra Long, Mireya Martinez, Sharlene Bamboat
Sound Design
Richy Carey
Re-Visionen 2020
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Ferment Tim Macmillan
Auf einem stillen Platz inmitten einer Stadt sitzt ein alter Mann mit seiner Enkelin. Plötzlich erleidet er einen Herzanfall, fällt zu Boden – und die Zeit friert ein.
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Ferment

Ferment
Tim Macmillan
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
UK
1999
5 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Auf einem stillen Platz inmitten einer Stadt sitzt ein alter Mann mit seiner Enkelin. Plötzlich erleidet er einen Herzanfall, fällt zu Boden – und die Zeit friert ein. Das könnte die berühmte Sekunde sein, in der das Leben noch einmal vor dem inneren Auge vorüberzieht. Aber in welche Richtung zieht es eigentlich? In die Vergangenheit nach vorn, in die Zukunft zurück oder seitwärts ins Jetzt?

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tim Macmillan
Buch
Tim Macmillan
Kamera
Tim Macmillan
Schnitt
Malcolm Macmillan
Produktion
Grace Kitto
Ton
Soma
Animation
Tim Macmillan
Filmvertrieb
LUX Distribution
Produktionsfirma
LUX Distribution
DEFA Matinee 2022
Filmstill Lighters (DEFA-KINOBOX 1985/43)
Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43) Angelika Andrees
Feuerzeuge sind die Passion von Rolf Jarschel. Mit mehr als 3.000 Exemplaren verfügt er über die größte Sammlung Europas. Eine kleine Schau seiner eindrucksvollsten Exponate.
Filmstill Lighters (DEFA-KINOBOX 1985/43)

Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43)

Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43)
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1985
3 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Feuerzeuge jeglicher Art sind die Passion von Rolf Jarschel. Mit mehr als 3.000 Exemplaren verfügt er über die größte Sammlung Europas. Vom Öllämpchen der Phönizier über die Döbereiner Zündmaschine bis hin zum solarbetriebenen Kleinflammenwerfer für den Alltagsgebrauch gewährt er Einblicke in seine imposante Kollektion, die als Wanderausstellung auch durch die Lande zieht.

Philip Zengel

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Angelika Andrees
Buch
Angelika Andrees
Kamera
Michael Halatsch, Jürgen Hoffmann, Wolfgang Randel
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Kids DOK 2020
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Fien, Jip & Fien Marie De Hert, Ellen Pollard
Jip schickt seinem Schwarm aus dem Urlaub viele Herzen per Smartphone. Doch was ist das, die Liebe? Mit seiner Schwester sucht er in einem sonnendurchfluteten Sommer Antworten.
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Fien, Jip & Fien

Fien, Jip & Fien
Marie De Hert, Ellen Pollard
Kids DOK 2020
Dokumentarfilm
Belgien
2020
15 Minuten
Niederländisch
Untertitel: 
Deutsch

Die Geschwister Fien und Jip sind im Sommerurlaub. Sie sitzen lachend in einem Tretboot, sie sonnen sich kichernd auf der Wiese – und sie sprechen über eine große Unbekannte: die Liebe. Denn Jip ist stark beschäftigt. Er sendet seinem Schwarm viele Herzen per Smartphone. Doch wer kann Auskunft geben über das aufregende Gefühl? Fien findet: „Liebe ist wie ein Eis mit Schokostreuseln oben drauf.“

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Marie De Hert, Ellen Pollard
Kamera
Ellen Pollard
Produktion
Maarten Schmidt
Re-Visionen 2020
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Fight da faida Vincenzo Gioanola
Ein grellbuntes Polit-Rap-Video aus Italien. Politik, Wirtschaft und Alltag sind vergiftet durch den Einfluss von Mafia und Camorra. Fight da faida! Kämpft gegen die Blutrache!
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Fight da faida

Fight da faida
Vincenzo Gioanola
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Italien
1995
5 Minuten
Italienisch
Untertitel: 
Keine

Ein grellbuntes und treibendes Video zu einer Single des italienischen Rappers Frankie hi-nrg mc von 1992. Es geht um die Vergiftung von Politik, Wirtschaft und Alltag durch Mafia und Camorra. Die lodernde Klage aus einem „Bürgerkrieg“ wird zum Appell: Immunisiert euch gegen die Verführungen eines todbringenden Lifestyles! Fight da faida: Bekämpft die scheinbare Unausweichlichkeit der Blutrache!

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Vincenzo Gioanola
Produktion
Vincenzo Gioanola
Animation
Vincenzo Gioanola
Animation und Musique Concrète 2021
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Five Film Exercises – Film 1 John Whitney, James Whitney
Ein Schlagpendel schreibt direkt auf die Filmtonspur und produziert so analoge elektronische Bleeps und Bits. In farbig wechselndem Licht verändern Schatten ihre Gestalt.
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Five Film Exercises – Film 1

Five Film Exercises – Film 1
John Whitney, James Whitney
Animation und Musique Concrète 2021
Experimentalfilm
USA
1943
5 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Die Whitney-Brüder sind Pioniere der abstrakten Animation. 1943/1944 experimentierten sie in fünf Filmetüden mit modernistischen Formen und einem eigenen Apparat, der mittels Schlagpendel direkt auf die Filmtonspur schrieb. Zu den so entstandenen analogen elektronischen Bleeps und Bits bewegen sich in farbig wechselndem Gegenlicht Schablonen im Raum. Ihre Schatten verändern ihre geometrische Gestalt.

Cornelia Friederike Müller aka CFM

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
John Whitney, James Whitney