Filmarchiv

Internationaler Wettbewerb 2021
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A Bay Murilo Salles
Filmische und akustische Erkundungen rund um die Bucht von Rio de Janeiro und über den Alltag verschiedener Existenzen, die sich auf unterschiedliche Weise über Wasser halten.
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A Bay

Uma baía
Murilo Salles
Internationaler Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Brasilien
2021
109 Minuten
Portugiesisch (Brasilien)
Untertitel: 
Englisch

Die Baía de Guanabara ist nicht irgendeine Bucht: Um sie herum hat sich die Metropolregion Rio de Janeiro ausgebreitet. Ihre Abwässer bedrohen das reiche Ökosystem, Flugzeuge dröhnen über den Anflugschneisen. Die filmischen Erkundungen an den Rändern der Megacity porträtieren verschiedene Lebenswelten, die alle auf jeweils besondere Weise mit der Meeresbucht in Verbindung stehen. Es sind Kleinstverdienende, die sich hier ihre bescheidenen Existenzen sichern.

In der Ferne leuchten nachts die Lichter der Stadt und die Versprechen des Kapitalismus. Für die in der Peripherie lebenden Menschen sind sie scheinbar unerreichbar. In acht Kapiteln meditiert der essayistische Dokumentarfilm über ihren Lebensraum an der Bucht. Er begleitet die repetitiven und physisch anstrengenden Tätigkeiten von Menschen und Nutztieren. Ungewohnte Perspektiven, eine sorgfältige Kameraarbeit und ein pointiertes Sounddesign erheben die Beobachtungen zu einem Kommentar zur Krisenlage in Brasilien. Murilo Salles, der 1978 mit seinem Debüt „These Are the Weapons“ in Leipzig eine Silberne Taube gewann, verdeutlicht die enge Verflechtung von geografischem Raum und sozialer Ungleichheit.
Annina Wettstein

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Regie
Murilo Salles
Buch
Murilo Salles, Eva Randolph, Itauana Coquet
Kamera
Léo Bittencourt, Fabrício Mota
Schnitt
Eva Randolph
Produktion
Murilo Salles
Ton
Felipe Luz
Musik
João Jabace, Sarah Lelièvre
Nominiert für: FIPRESCI Preis, Preis der Interreligiösen Jury
Wettbewerb Publikumspreis 2020
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A Black Jesus Luca Lucchesi
Im sizilianischen Städtchen Siculiana legt man sein Schicksal in die Hände eines schwarzen Christus, traut den afrikanischen Flüchtlingen aber nicht so richtig über den Weg.
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A Black Jesus

A Black Jesus
Luca Lucchesi
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
92 Minuten
Englisch,
Französisch,
Italienisch
Untertitel: 
Englisch

In Siculiana, einem sizilianischen Städtchen mit abblätternden Fassaden, wird Religiosität selbstverständlich gelebt. Und selbstverständlich ist die hier verehrte Jesus-Christus-Figur schwarz, schon immer. An die dunkelhäutige Nachbarschaft im Flüchtlingslager können sich manche allerdings nicht gewöhnen. Die Kamera begleitet Einheimische und Gestrandete auf ihren Wegen, die oft zur Kirche, aber nicht unbedingt zusammenführen, und zeichnet dabei eine Art Stadtkarte in Schwarz-Schwarz-Kontrasten.

Es sei still geworden in Siculiana, erzählt ein Ortsansässiger. Die lauten Demonstrationen gegen die zum Auffanglager für Flüchtlinge umgewidmete Villa Sikania meint er nicht. Und schon gar nicht das bunte Treiben, das die Stadt alljährlich erfasst, wenn sich die Gläubigen auf das Fest der Kreuzauffindung vorbereiten. Dann hängt man das „Benvenuti“-Schild auf. Aber für wen gilt dieses Willkommen? Pomp und Circumstance der Feierlichkeiten stehen im Zentrum eines filmischen Gemeinschaftsporträts, in dem das vorgeblich Gemeinsame in Stimm- und Hautfarben zerfällt: zwischen den Schwarzen aus der Fremde und dem Schwarzen am Kreuz, der sich – so eine ältere Dame – zwecks Inkorporation der menschlichen Sünden habe „verdunkeln“ müssen. Zwischen einer zur Kulisse stilisierten, vergreisenden Stadt und Gottes zugereisten, Zukunft versprechenden Kindern, die wieder Leben in die Gassen bringen könnten.
Sylvia Görke

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Regie
Luca Lucchesi
Buch
Hella Wenders, Luca Lucchesi
Kamera
Luca Lucchesi
Schnitt
Luca Lucchesi, Edoardo Morabito
Produktion
Léa Germain, Wim Wenders
Co-Produktion
Eric Friedler, Silke Schütze
Ton
Francesco Vitaliti
Musik
Roy Paci
Filmvertrieb
Christa Auderlitzky
Broadcaster
Eric Friedler
Funding institution
Nordmedia
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Filmstill A Bunch of Amateurs
A Bunch of Amateurs Kim Hopkins
Mitgliederschwund, ein marodes Klubhaus, klamme Kassen: Die „Bradford Movie Makers“ haben schon bessere Zeiten gesehen. Das lustig-bewegende Porträt einer Bande von Filmnarren.
Filmstill A Bunch of Amateurs

A Bunch of Amateurs

A Bunch of Amateurs
Kim Hopkins
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
UK
2022
95 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Mitgliederschwund, ein marodes Vereinshaus, klamme Kassen: Die „Bradford Movie Makers“ haben schon bessere Zeiten gesehen. Die im Klub Engagierten, hauptsächlich fortgeschrittenen Alters, sitzen inmitten seliger Erinnerungen und nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie sich bei mehreren Tassen Tee gegenseitig in ihre Filmideen reinreden. Seit 1932 treffen sich die Kinoverrückten jeden Montag und können auf eine neunzigjährige Geschichte samt unzähliger Amateurfilme aller Genres stolz sein.

Der „Club“, wie ihn die Eingeweihten nennen, ist ein typischer Filmklub der britischen Arbeiterklasse: regelmäßig gemeinsam Filme schauen und dazu jede freie Minute mit aufwendigen Dreharbeiten inklusive Reiterdouble und Greenscreen verbringen. Doch den alten Urgesteinen gehen langsam die körperlichen Kräfte aus – es gibt den einen oder anderen Todesfall zu betrauern. Und dann kommt auch noch die Pandemie hinzu, die den einzigen Lichtblick der Woche verdunkelt. Aber sie bringt auch ungeahnte Überraschungen … Kim Hopkins gelingt das Kunststück, trotz einiger tragisch-trauriger Anlässe die Tränendrüsen zu umschiffen und erstaunliche wie komische Einblicke in diesen Freizeitvertreib zu geben, der weit mehr ist als nur ein Hobby. Dieses leise, lustige und bewegende Porträt einer Bande von Filmnarren – und auch mancher -närrinnen – würdigt das Bedürfnis von uns allen, Zeit miteinander zu verbringen.
Lina Dinkla

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Regie
Kim Hopkins
Kamera
Kim Hopkins
Schnitt
Leah Marino
Produktion
Margareta Szabo, Kim Hopkins
Ton
Margareta Szabo
Musik
Terence Dunn
Filmvertrieb
Jenny Bohnhoff
Panorama Kurzfilm 2022
Filmstill Babajanja
Babajanja Ante Zlatko Stolica
Eine filmische Geisterbeschwörung: Ante Zlatko Stolica erinnert sich mit Horrorfilm-Versatzstücken an Kindheitsängste, die eine Frau aus dem Dorf seiner Großmutter in ihm auslöste.
Filmstill Babajanja

Babajanja

Babajanja
Ante Zlatko Stolica
Panorama Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Kroatien
2022
14 Minuten
Kroatisch
Untertitel: 
Englisch

In dieser filmischen Geisterbeschwörung erinnert sich Ante Zlatko Stolica an Kindheitsängste, die eine gehörlose Frau aus dem Dorf seiner Großmutter in ihm auslöste. Der Geist von Janja, eine Anspielung auf die slawische Märchengestalt Baba Jaga, suchte ihn in Träumen heim, lauerte an dunklen Orten und verbündete sich mit anderen Gruselfiguren. Stillleben, Horrorfilme und eine düstere Soundkulisse evozieren das Unbehagen, das den Regisseur, auch nach dem Tod von Janja, noch immer beschäftigt.

Jan-Philipp Kohlmann

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Regie
Ante Zlatko Stolica
Kamera
Katarina Zlatec
Schnitt
Iva Ivan
Produktion
Tibor Keser, Vanja Jambrovic
Ton
Hrvoje Nikšić
Sound Design
Hrvoje Nikšić
Musik
Marin Stolica
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Bad Mood

Malumore
Loris Giuseppe Nese
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Animationsfilm
Italien
2020
12 Minuten
Italienisch
Untertitel: 
Englisch

Zwischen Kommen und Gehen erstreckt sich eine bleierne Zeit, ein Halbleben im linolschnittartigen Hell-Dunkel. Die Mutter der Erzählstimme betreut für fünf Euro Stundenlohn Senioren zu Hause. Am Bett der Pflegefälle zählt das Ticken der Uhr den Arbeitstag herunter, eingeklemmt zwischen dem beängstigenden Geräusch des schweren Atems vor dem nahen Tod und dem Dröhnen des Versprechungen machenden Fernsehgeräts. Die Sterbenden sind Mutters Lebensunterhalt.

André Eckardt

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Regie
Loris Giuseppe Nese
Buch
Loris Giuseppe Nese
Kamera
Loris Giuseppe Nese
Schnitt
Chiara Marotta, Chiara Marotta
Produktion
Chiara Marotta, Loris Giuseppe Nese
Ton
Davide Maresca
Musik
Davide Maresca
Animation
Loris Giuseppe Nese
Ausgezeichnet mit: mephisto 97.6-Publikumspreis
Zeit zu handeln! 2022
Filmstill Barricade – Pictures of an Occupation
Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung David Klammer
Im hessischen Dannenröder Forst bildeten sich 2019 Allianzen zwischen anarchischem und bürgerlichem Widerstand. Gemeinsam verteidigten sie Bäume gegen die Polizei.
Filmstill Barricade – Pictures of an Occupation

Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung

Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung
David Klammer
Zeit zu handeln! 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
83 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Waldbesetzungen sind ein wichtiger Teil des Klimaaktivismus. Die „Okkupation“ des Dannenröder Forsts 2019 sollte dessen Rodung zugunsten einer Autobahn verhindern. Die da in luftiger Höhe in Baumhäusern ausharrten, waren darauf angewiesen, vom Boden aus unterstützt und versorgt zu werden. Zu Hilfe kamen ihnen Ortsansässige, die sich nie hätten träumen lassen, jemals einer Widerstandsbewegung anzugehören. Wie sich im Angesicht von Umwelt- und Klimazerstörung, im Wissen um die Ohnmacht von Worten ganz neue Allianzen bilden, zeigt David Klammers Film. Diese Allianzen könnten Bestand haben – selbst wenn die Bäume, wie im „Danni“, am Ende den Kettensägen zum Opfer fallen.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
David Klammer
Produktion
David Klammer
Filmstill Beauty and the Lawyer

Beauty and the Lawyer

Beauty and the Lawyer
Hovhannes Ishkhanyan
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Armenien,
Frankreich
2023
105 Minuten
Armenisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Am Anfang des Films steht die Heirat von Garik und Hasmik, am Ende ein geschmückter Baum für das erste Weihnachtsfest, das der Sohn der beiden erlebt, im neuen, vom Vater selbst gebauten Haus. Zwischen diesen Fixpunkten einer familialen Bürgerlichkeit ist nichts so heteronormativ, wie es diese Klammer und wie es vor allem der politische und religiöse Mainstream in Armenien erwarten lassen.

Hasmik setzt sich als Anwältin für LGBTQIA+-Rechte ein, ihr Mann ist als Drag-Performer Carabina in den Medien präsent, betreibt Sexarbeit und macht in einer autobiografischen Theaterperformance sein Leben in einem queerphoben Umfeld zum Thema. Der Film, aus freundschaftlicher Nähe entstanden und immer einen Schritt hinter der wilden Energie von Garik/Carabina zurück, wirft einen prekären, rauen, aber auch utopisch gefärbten Blick in aktuelle gesellschaftliche Kämpfe. Normalitätssehnsucht, Emanzipation und Verantwortungsbewusstsein sehen sich – manchmal ohnmächtig und ungeschützt – gewalttätiger Diffamierung ausgesetzt. TV-Bilder zeigen den Eifer, mit dem man versucht, Homosexuelle und trans Menschen als „unarmenisch“ zu konstruieren. Carabina dagegen, in einem Moment der Ruhe, beim Verputzen des Hauses, die Mörtelkelle in der Hand, lässt einen Song von Charles Aznavour laufen, dessen Familie aus Armenien kam – „What Makes a Man?“

Jan Künemund

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Hovhannes Ishkhanyan
Kamera
Hovhannes Ishkhanyan
Schnitt
Wei-Yuan Song
Produktion
Jean-Marie Gigon
Co-Produktion
Hovhannes Ishkhanyan
Sound Design
Thomas Fourel
-
Hasmik Petrosyan, Garik Amolikyan
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube Langfilm (Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm)
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Filmstill Encounters
Begegnungen Alfred Dorn
Der lange Schatten Lenins reicht bis in Jahr 1970: Die Bürger*innen der Sowjetunion erweisen dem Staatsgründer Lenin ihre Ehre – am Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau.
Filmstill Encounters

Begegnungen

Begegnungen
Alfred Dorn
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Dokumentarfilm
DDR
1970
15 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ein Zitat des sowjetischen Futuristen Wladimir Majakowski über Lenin rahmt die Filmhandlung ein: Ein Toter, der „heut lebender [ist], als die am Leben sind“. Bei einer Rundreise durch die Union der Sowjetrepubliken lernt das Filmteam Freund*innen „im vollen Umfang des Wortes“ kennen, ohne ihre Namen zu erwähnen: Begegnungen mit Menschen in der Sowjetunion im Jahr 1970.

Konstantin Wiesinger

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Alfred Dorn
Produktion
Filmkollektiv des VEB Chemiekombinat Bitterfeld
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Filmstill We Call Her Hanka
Bei uns heißt sie Hanka / Pla nas gronje jej Hanka / Pola nas rěka wona Hanka Grit Lemke
Sorbisches Leben in der Lausitz, heute. Begegnungen mit einem Volk, das sich seine Identität, Sprache und Kultur aus den Heimatmuseen in die bundesrepublikanische Gegenwart zurückholt.
Filmstill We Call Her Hanka

Bei uns heißt sie Hanka / Pla nas gronje jej Hanka / Pola nas rěka wona Hanka

Bei uns heißt sie Hanka / Pla nas gronje jej Hanka / Pola nas rěka wona Hanka
Grit Lemke
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
92 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Eine Grünfläche wie ein unbenutzter Teppich, gesäumt von einem sauberen Waldrand, dahinter die dampfenden Kühltürme eines Kohlekraftwerks – impressionistische Kameraeindrücke aus der Lausitz. Sie fassen in einem Schwenk zusammen, wie eine verbrauchte Nutzlandschaft sich zu rekultivieren versucht. Lassen sich in dieser seltsamen Künstlichkeit altansässige Identität und Sprache wiederentdecken? Die Regisseurin bereist die Gegend auf der Suche nach ihrer Herkunft. Hier, in der Lausitz, wurde sie geboren. Hier sind sie und das kleinste aller slawischen Völker beheimatet: die Sorben.

Sie denkt mit den Indigenen über die Assimilation dieser Kultur- und Sprachgemeinschaft nach, über die Geschichte ihrer Unterdrückung in den verschiedenen deutschen Systemen, über eine Region im Strukturwandel und über die identitätsstiftende Kraft von Worten – selbst wenn man sie erst neu lernen muss. Sie trifft eine deutsche Anna, aus der eine sorbische Hanka wird. Sie begegnet Menschen, die Traditionen mit Hingabe pflegen. Gerade die jüngeren Leute verstehen ihr Sorbisch-Sein auch als Bekenntnis zum Gemeinsinn, wenn nicht gar – wie die Künstlerin Hella – als alternative Lebensform. Zu alten und neuen sorbischen Klängen, entlang an den Reflexionen der Filmemacherin im Off entsteht das vielstimmige Porträt einer Nation in der Nation, die sich ihre Kultur aus den Heimatmuseen in den Alltag zurückholt.

Sylvia Görke

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Regie
Grit Lemke
Buch
Grit Lemke
Kamera
Uwe Mann, Martin Farkas, Reiner Nagel
Schnitt
Sven Kulik
Produktion
Annekatrin Hendel
Co-Produktion
Thomas Beyer, Roman Nuck, Rolf Bergmann
Ton
Oliver Prasnikar
Sound Design
Michael Kaczmarek
Musik
Walburga Walde, Izabela Kałduńska
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis, Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, DEFA Förderpreis, VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Kids DOK 2022
Filmstill Bémol
Bémol Oana Lacroix
Die federlose Nachtigall hat die schönste Stimme im Wald. Alle Tiere freuen sich an ihrem Gesang. Als der Herbst kommt und sie sich erkältet, kann sie plötzlich nicht mehr singen.
Filmstill Bémol

Bémol

Bémol
Oana Lacroix
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Schweiz
2021
5 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ach herrje, die Nachtigall hat ja gar keine Federn! Die anderen Vögel lachen sie aus, weil sie nicht fliegen kann. Dafür wiegt ihr Gesang den kleinen Bären in den Schlaf. Sogar die Eichhörnchen hören auf zu streiten und lauschen. Als der Herbst kommt und die Nachtigall sich erkältet, fühlt sie sich viel zu krank zum Singen. Da müssen die anderen Tiere sich etwas überlegen …

Lina Dinkla

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Regie
Oana Lacroix
Kamera
Oana Lacroix
Schnitt
Oana Lacroix
Produktion
Nicolas Burlet
Ton
Jérôme Vittoz
Musik
Jérôme Vittoz
Animation
Oana Lacroix
Hommage Annik Leroy 2020
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Berlin – From Dawn to Dusk Annik Leroy
Eine belgische Filmemacherin und ihre Begegnung dem Westberlin der späten 1970er Jahre: die Kunst des nächtlichen Streunens durch ein von Geschichte durchtränktes Terrain.
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Berlin – From Dawn to Dusk

In der Dämmerstunde – Berlin
Annik Leroy
Hommage Annik Leroy 2020
Dokumentarfilm
Belgien,
BRD
1981
67 Minuten
Französisch,
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Lange Wanderungen durch fast menschenleere Stadträume, die selbst Ende der 1970er Jahre noch ausgeprägte Narben des Zweiten Weltkriegs aufweisen: Eine belgische Filmemacherin begegnet Westberlin. Sie versucht, sich in diesem von europäischer Geschichte durchtränkten Terrain neu zu justieren und filmt diese Transformation in der ersten Person Singular. Die auf körnigem 16mm-Material festgehaltenen Bilder der Dämmerung lassen Berlin wie eine Stadt erscheinen, die tief im Osten liegt, obwohl sie sich selbst als westlich geprägt versteht. Doch Annik Leroy misstraut den Spiegelbildern: Sie helfen nicht, wenn man klarer sehen will.

Ralph Eue

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Regie
Annik Leroy
Buch
Annik Leroy
Kamera
Annik Leroy
Schnitt
Eva Houdova, Daniel De Valck
Produktion
Gamma Films, ZDF, Centre de l'Audiovisuel à Bruxelles (CBA)
Ton
Alain Marchal
Retrospektive 2021
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Berlin-Totale XIV. 2. d) Almstadtstraße Karl-Heinz Wegner
Ein Erzeugnis der Staatlichen Filmdokumentation, die unzensierte DDR-Wirklichkeit bewahren sollte: Alteingesessene blicken zurück auf die deutsch-jüdische Geschichte „ihrer“ Straße.
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Berlin-Totale XIV. 2. d) Almstadtstraße

Berlin-Totale XIV. 2. d) Almstadtstraße
Karl-Heinz Wegner
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1979
35 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Warum dieses Filmdokument über eine Ostberliner Straße so ist wie es ist, warum es eine fast rührende, im Grunde ungestaltete Ehrlichkeit und Ratlosigkeit transportiert, liegt an der besonderen Institution, für die es entstand. Die Staatliche Filmdokumentation wurde gegründet, um der DDR nicht-zensierte Zeugnisse ihrer eigenen Wirklichkeit anzufertigen. Drei Alteingesessene blicken aus notorisch zugigen Fenstern auf die notorisch erkältete deutsch-jüdische Geschichte: Herr Miegel, ehemaliger Kneipier, Frau Kramp, ehemalige Kintopp-Mitarbeiterin, Mischket Liebermann, Schriftstellerin und DDR-Kulturpolitikerin. Sie sind Nachbarn im Kiez seit Ewigkeiten. Sie werden sich wohl fremd bleiben für Ewigkeiten.

Sylvia Görke

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Regie
Karl-Heinz Wegner
Kamera
Roland Worel, Dieter Schönberg
Ton
Dieter Harms
Redaktion
Veronika Otten
Kids DOK 2020
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Bertha and the Wolfram Tijs Torfs
Bertha ist entschlossen, die wilden Wölfe in ihrem Leben zu zähmen. Ihrer Krankheit, die sie im Alltag einschränkt, setzt sie Pinsel, Farbpalette und Zeichenstift entgegen.
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Bertha and the Wolfram

Bertha en de wolfram
Tijs Torfs
Kids DOK 2020
Dokumentarfilm
Belgien
2020
15 Minuten
Niederländisch
Untertitel: 
Deutsch

Bertha liebt es zu zeichnen. Im Alltag braucht sie Hilfe, denn sie hat eine seltene Krankheit, durch die sie nur eingeschränkt sehen kann. Doch Bertha lässt sich nicht entmutigen. Gemeinsam mit einem bekannten Maler hat sie eine Ausstellung organisiert. Die Verkaufserlöse gehen in die Erforschung ihrer Krankheit, des sogenannten Wolfram-Syndroms. Kann Bertha die wilden Wölfe in ihrem Leben zähmen?

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tijs Torfs
Produktion
Jurgen Buedts
Kids DOK 2022
Filmstill Bgirl Badli
Bgirl Badli Charlotte Lara De Cort
Mali ist 14, ein B-Girl und lebt fürs Breakdancing. Sie zieht zu ihrer Schwester in die große Stadt, um dort eine Tanzschule zu besuchen. Die neuen Herausforderungen sind riesig.
Filmstill Bgirl Badli

Bgirl Badli

Bgirl Badli
Charlotte Lara De Cort
Kids DOK 2022
Dokumentarfilm
Belgien
2022
15 Minuten
Niederländisch,
Französisch

Im Kopf der 14-jährigen Mali dreht sich alles ums Tanzen. Sie ist ein B-Girl und lebt fürs Breakdancing. Gerade ist sie in eine große Stadt gezogen, um dort mit ihrer älteren Schwester zusammenzuleben – und um auf eine neue Schule gehen zu können, an der Tanzen zu den Hauptfächern gehört. Aber kann Mali mit all den anderen Tanzstilen umgehen? Und wird ihr Körper die Belastung aushalten?

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Charlotte Lara De Cort
Kamera
Jordan Vanschel
Schnitt
Jasper Flikshuh, Jonas Verstraeten
Produktion
Mark Daems
Ton
Neal Willaert
Sound Design
Jamie MacLean
Musik
Mauro Pawlowski
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Filmstill Make or Break
Biegen und Brechen Falk Schuster, Mike Plitt
Der animierte Dokumentarfilm erzählt in reduzierten Bildern von den traumatischen Erfahrungen des Protagonisten im Heimsystem der DDR und im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau.
Filmstill Make or Break

Biegen und Brechen

Biegen und Brechen
Falk Schuster, Mike Plitt
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Deutschland
2022
8 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Weil seine alleinerziehende Mutter den Staat kritisierte, wurde Alex mit elf Jahren ins Kinderheim eingewiesen, um ihn – wie fast 500.000 Kinder in der DDR – zu einer „sozialistischen Persönlichkeit“ zu formen. Er floh und landete zur Strafe im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau, mehr Knast als soziale Einrichtung. Militärischer Drill und Gewalt prägten nun den Alltag … Reduzierte, im Rotoskop-Verfahren animierte Bilder folgen Alex’ Erinnerungen und zeigen, wie die Traumata bis heute wirken.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Falk Schuster, Mike Plitt
Buch
Mike Plitt
Kamera
Falk Schuster
Schnitt
Julian Quitsch
Produktion
Max Mönch, Alexander Lahl
Ton
Hannes Schulze
Musik
Hannes Schulze
Animation
Julian Quitsch, Alexander Schmidt, Falk Schuster
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis, mephisto 97.6-Publikumspreis
Retrospektive 2021
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Bildungsstand westdeutscher Schüler in den 50er Jahren Jürgen Neven du Mont
Hitler verkaufte Abzeichen, um die Macht zu erlangen? Und wirklich sechs Millionen ermordete Juden? Ein Wissenstest für BRD-Oberschüler, bei dem eigentlich die Eltern durchfallen.
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Bildungsstand westdeutscher Schüler in den 50er Jahren

Bildungsstand westdeutscher Schüler in den 50er Jahren
Jürgen Neven du Mont
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
BRD
1959
44 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Am 29. April 1959 übermittelte der Hessische Rundfunk eine alarmierende Bestandsaufnahme des bundesdeutschen Schulwesens. Dieser erste von drei Teilen der Reportage „Blick auf unsere Jugend“ geht der Frage nach, was in den Köpfen von Oberklassenschülern zu den Deutschländern von Hitler und Ulbricht hängengeblieben ist. Hessen unter polnischer Verwaltung? Hitler verkaufte Abzeichen, um an die Macht zu kommen? Immerhin, bei der Zahl der ermordeten Juden liegen sie ungefähr richtig – also das Drittel, dem überhaupt etwas dazu einfiel. Zu Recht wies damals ein Fernsehkritiker darauf hin, dass sich hier die Summe aller elterlichen Tischgespräche materialisiere. Aber ob diese Eltern am 29. April 1959 ferngesehen haben?

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jürgen Neven du Mont
Kamera
Willy Sedler, Bernhard Weber, Günter Seuss
Schnitt
Hilde Grabow
Produktion
HR Hessischer Rundfunk
Ton
Horst Eiteljörge