Alleine Tanzen

Alleine Tanzen

Dokumentarfilm
Deutschland
2012
98 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Max Milhahn, Telekult Film- und Medienproduktion GmbH
Regie
Biene Pilavci
Kamera
Armin Dierolf
Schnitt
Biene Pilavci
Buch
Biene Pilavci
Ton
Daniel Engel
Auslöser für diese weitgreifende filmische Untersuchung war die Frage: „Können meine vier Geschwister und ich es schaffen, nach vielen hasserfüllten Jahren und Gewaltexzessen in unserer Familie, gute Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, wenn es schon unsere Eltern nicht konnten und deren Eltern auch nicht?“
Mit ihrem Film "Alleine Tanzen" navigiert Birnur Pilavci sicher zwischen den Klippen gegensätzlicher Gewissheiten. Einerseits die Hypothek der Familie, in die wir hineingeboren werden und deren Last wir immer weiter zu tragen haben, andererseits die Freiheit, Entscheidungen für sich selbst (oder andere) nicht schicksalhaft, sondern dem eigenen Kompass folgend so oder so zu treffen. Oder: wie es der große deutsche Publizist und Exilschriftsteller Willy Haas formuliert hat: „Es gibt die Menschen, die Unrecht tun, weil sie selbst Unrecht erlitten haben (wie jeder). Und es gibt die, die nicht Unrecht tun, gerade, weil sie Unrecht erlitten haben.“ Mit zunehmender Dauer scheint es, dass "Alleine Tanzen" gar nicht geplant war, sondern den Beteiligten mehr oder weniger zugestoßen ist – ein Experiment mit offenem Ausgang. „Ob das gut ist“, so die Regisseurin, „wage ich zu bezweifeln, doch es musste wohl sein.“

– Ralph Eue