
One Fine Line
Dokumentarfilm
Kanada,
Deutschland
2013
65 Minuten
Untertitel: 
englische
deutsche
Die in Berlin lebenden Kanadierin Jo-Anne Velin begibt sich auf eine Route durch Ostsachsen – einen Landstrich abseits der großen Geschehnisse, doch von der Geschichte nicht unberührt: Diesen Weg gingen 1945 KZ-Häftlinge auf einem Todesmarsch. Velin trifft auf Menschen, deren Familien seit Generationen hier wohnen und deren Kinder nun der Arbeit wegen weggehen. Spurensuche jenseits verwitterter Gedenksteine, die keiner mehr wahrnimmt. Oder hinterlässt die Landschaft Spuren in uns? Die Regisseurin konfrontiert und insistiert nicht, auch wenn sie sich in Hochburgen des Rechtsextremismus befindet. Unbefangen erzählen die Leute von der NPD, die man nur als „Hilfeschrei“ wähle, gespenstisch schiebt sich eine Nazi-Demo durchs Bild. Die Kamera bleibt zurückhaltend, ohne Wertung und behutsam fügt Velin flüchtige Impressionen zu einem Bild von Heimat als filigranem Gefüge.
Die im Off geführten Gespräche der Regisseurin und ihrer Tochter kreisen um jene feine Linie, vielfältig visualisiert, die uns mit der Vergangenheit verbindet. Irgendwann verblasst sie und bleibt doch in uns eingeschrieben. Und manchmal zeigt sie sich als Riss.
Grit Lemke
Die im Off geführten Gespräche der Regisseurin und ihrer Tochter kreisen um jene feine Linie, vielfältig visualisiert, die uns mit der Vergangenheit verbindet. Irgendwann verblasst sie und bleibt doch in uns eingeschrieben. Und manchmal zeigt sie sich als Riss.
Grit Lemke