Take the Money and Run
Was als harmloser Produktionsauftrag beginnt, entwickelt sich zu einer der medienwirksamsten Kunstdebatten der letzten Jahre: Der dänische Konzeptkünstler Jens Haaning soll für das Museum Kunsten in Aalborg zwei seiner früheren Werke rekonstruieren – Rahmen, gefüllt mit Geldscheinen, die das durchschnittliche Jahresgehalt in Dänemark und Österreich symbolisieren. Die Banknoten im Wert von einer halben Million Kronen, etwa 74.000 Euro, stellt das Museum zur Verfügung. Doch Haaning ärgert sich einmal mehr über die Arbeitsbedingungen seines Berufsstandes. Er behält das geliehene Geld, liefert leere Leinwände und einen Titel: „Take the Money and Run“.
Der Film von Ole Juncker begleitet den Künstler durch die Zeit nach dieser Aktion – zwischen internationalem Medienrummel, einer Zivilklage der geprellten Institution und persönlichen Krisen. Haaning, der an einer bipolaren Störung leidet, trifft impulsive Entscheidungen, investiert in Immobilien und gerät in Finanznöte, die er durch Ad-hoc-Verkäufe seiner Arbeiten auszugleichen sucht. Der Druck, der auf dem Protagonisten lastet, spiegelt sich in einer rasanten Montage disparater Bilder: Autofahrten, surreale Animationen, Action-Cam-Aufnahmen eines Parkourläufers und TV-Berichte verdichten sich zu einem Porträt des Künstlers als Schelm, der entschlossen ist auszuloten, ob zumindest die Kunst mit einer Straftat davonkommt.
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