Portraitfoto von Brigid O’Shea. Sie lächelt in die Kamera
Susann Jehnichen

Die langjährige Leiterin von DOK Industry Brigid O’Shea verlässt DOK Leipzig Ende Februar und widmet sich fortan neuen Aufgaben. O’Shea hat die Branchenplattform des Festivals nachhaltig geprägt und war elf Jahre Teil des Teams von DOK Leipzig. 2015 übernahm O’Shea die Leitung von DOK Industry, 2010 stieg sie bei DOK Leipzig als Koordinatorin der Branchenangebote ein.

Brigid O’Shea baute das Programm von DOK Industry international weiter aus und festigte dessen Stellung als Deutschlands führende Branchenplattform für den Dokumentarfilm. Dabei waren eine gleichberechtigte Teilhabe aller, der Community-Gedanke und nicht zuletzt die große Freude am persönlichen Austausch und der Vernetzung von Filmfachleuten Dreh- und Angelpunkte ihres Wirkens. Zahlreiche Formate entwickelte sie für das Festival, so etwa die Rohschnitt-Präsentationen DOK Preview oder den Kurzfilm-Pitch DOK Short n‘ Sweet. Herzstück war und ist der DOK Co-Pro Market, der stets zu Beginn des Festivals mit rund 900 Einzeltreffen stattfindet. Mit all diesen Programmen war sie stets auf der Suche nach passgenauen und zukunftsfähigen Finanzierungs- und Vertriebswegen für künstlerische Dokumentarfilme.

"Wir sind Brigid O’Shea zutiefst dankbar für ihre langjährige kreative Arbeit. Sie hat DOK Industry zu einer der wichtigsten internationalen Branchenplattformen für den Dokumentarfilm entwickelt und einen Ort im Festival geschaffen, der durch seine Verbindlichkeit, herzliche Atmosphäre und intensiven Austausch überzeugt“, so Festivalleiter Christoph Terhechte. „Ihr Konzept war stets Ausdruck der emanzipativen Festivalpolitik. Wir begreifen es als Herausforderung, das Programm in dieser Richtung weiterzuentwickeln."

O’Shea steckte viel Energie in die gleichberechtigte Förderung von Regisseurinnen*, einige Entwicklungspreise für weibliche Filmschaffende wurden in ihrer Zeit bei DOK Leipzig auf den Weg gebracht. Letztlich war es ihr Ziel, Künstler*innen unabhängig von etwa Geschlecht oder Herkunft Türen zu öffnen. Die Förderung unterrepräsentierter Filmschaffender und das Hinterfragen von Machtstrukturen waren für sie eine Notwendigkeit, die sie mit Herzblut verfolgte.

 „Das Programm von DOK Industry über etwas mehr als zehn Jahre wachsen zu lassen und einen Teil zur langen Geschichte von DOK Leipzig beizutragen waren eine Ehre und ein Privileg für mich. Ich danke dem Team für die Unterstützung und die harte Arbeit. Einen so wundervollen Job aufzugeben war keine einfache Entscheidung, aber ich hoffe, einen Nährboden für diejenigen zu hinterlassen, die nach mir kommen werden“, sagt Brigid O’Shea. „Vor allem aber möchte ich unseren Partnerinnen und Partnern, den Fachakkreditierten und natürlich den großartigen Projekten und Filmen danken, die an unseren Märkten, Treffen und Events über die Jahre hinweg teilgenommen haben. Ich freue mich darauf, euch alle bei einem Glas Wein ein Leipzig zu treffen, sobald das wieder möglich sein wird!“

Brigid O’Shea widmet sich nun noch stärker ihrer Arbeit beim Berufsverband Documentary Association of Europe (DAE), dessen Gründungsmitglied sie ist. Die DAE wurde im Februar 2020 ins Leben gerufen, um Dokumentarfilmschaffende aus Europa zu vernetzen, deren Interessen innerhalb der internationalen Film- und Kreativbranche zu vertreten und den Wissenstransfer zwischen Dokumentarfilmschaffenden zu stärken.

In Kürze wird DOK Leipzig personelle Neuerungen im Bereich von DOK Industry bekanntgeben. Die 64. Ausgabe des Festivals findet vom 25. bis 31. Oktober 2021 statt.

Bildmaterial zu DOK Leipzig, zu Brigid O’Shea sowie Logos des Festivals finden Sie in unserem Presse-Download-Bereich.