Moderne Bauten, Hinterhöfe, ein Tante-Emma-Laden, Leute in der Kneipe, Skatspieler, Spaziergänger, verblasster bourgeoiser Villencharme und die Vororte der Industrie: Werkanlagen, Schlote und Kräne, die armseligen Wohnhäuser der Arbeiter, der Hafen, Schiffe auf der Ruhr, ein Kind auf der Straße. Das Stadtporträt – einzig unterlegt von den jazzigen, teils dissonanten Gitarrenklängen Dieter Süverkrüps, einer Maultrommel und dem treibenden Takt eines Metronoms – fand wenig Gefallen bei Politik und Presse: zu hässlich, zu grau. Erst fast zwanzig Jahre später (als das Mülheim des Films zu großen Teilen schon verschwunden war) befand die Rheinische Post: „schlichtweg sensationell“.
– Grit Lemke