Filmarchiv

Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Filmstill [An Interview with Ingeborg Tölke]
[Interview mit Ingeborg Tölke]
Die Naturfilmerin und Autodidaktin Ingeborg Tölke begeisterte dank ihres filmtechnischen Könnens und ihrer lebenslangen Verbundenheit mit Flora und Fauna ein breites Publikum.
Filmstill [An Interview with Ingeborg Tölke]

[Interview mit Ingeborg Tölke]

[Interview mit Ingeborg Tölke]
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Dokumentarfilm
DDR
1963
7 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ingeborg Tölke rekapituliert ihre filmische Biografie, erläutert die aufwendigen filmtechnischen Bedingungen und gibt Ausblick auf künftige Schwerpunktsetzungen. Sie verantwortete mutmaßlich mehrere kurze Pausenfilme für den Deutschen Fernsehfunk sowie einen Auftragslehrfilm. Bis ins hohe Alter erforschte sie die Möglichkeiten von Makroaufnahmen und Zeitraffertechnik, die ihre Markenzeichen wurden.

Konstantin Wiesinger

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Deutscher Fernsehfunk (DFF)
Extended Reality 2022
Filmstill [Posthuman Wombs]
[Posthuman Wombs] Anna Fries, Malu Peeters
Dieses autotheoretische Essay erkundet den Bauch eines Posthumans, befragt stereotype Vorstellungen von Schwangerschaft und spekuliert über nicht-binäre Reproduktionsszenarien.
Filmstill [Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]
Anna Fries, Malu Peeters
Extended Reality 2022
XR
Deutschland,
Niederlande,
Schweiz
2021
20 Minuten
Englisch

Die stereotype Vorstellung von Schwangerschaft ist eine Herausforderung für Personen, die sich nicht nur als weiblich definieren. Dieses autotheoretische Essay beschäftigt sich mit der Zukunft von Familie und nicht-binären Reproduktionsszenarien, in denen alle Körper schwanger werden können. Wir reisen in den Bauch eines Posthumans und folgen Spekulationen zur Entfeminisierung des Kinder-Austragens.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Anna Fries, Malu Peeters
Animation
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi
VR Entwicklung
Ambrus Ivanyos
3D-Künstler*in
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi, Danielle Williams
Creative Technologist
Ambrus Ivanyos
Ton
Malu Peeters
Buch
Anna Fries
Musik
Malu Peeters
Performer
Brandy Butler, Anna Fries, Olivia Hyunsin Kim, Ncube as Bibi, Fercha Pombo, Kübra Uzun, Wheelymum
Regie
Anna Fries, Malu Peeters
Doc Alliance Award 2022
Filmstill 5 Dreamers and a Horse
5 Dreamers and a Horse Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan
Vier Menschen verkörpern die gegensätzlichen Facetten des aktuellen Armenien. So sehr ihre Träume sich auch unterscheiden mögen: Sie handeln immer von Freiheit und Selbstbestimmung.
Filmstill 5 Dreamers and a Horse

5 Dreamers and a Horse

5 yerazoghnery yev dzin
Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan
Doc Alliance Award 2022
Dokumentarfilm
Armenien,
Deutschland
2022
82 Minuten
Armenisch
Untertitel: 
Englisch

Die vier Menschen, die Aren Malakyan und Vahagn Khachatryan in ihrem Langfilmdebüt vorstellen, verkörpern die gegensätzlichen Facetten des aktuellen Armenien. Einige von ihnen schmieden Zukunftspläne, die sich vielleicht tatsächlich verwirklichen lassen. Andere streben nach Idealen, die unerreichbar scheinen. Sie alle eint der Traum von einem selbstbestimmten Leben – und das ist in einem Land, in dem die Regierung alles und jeden zu kontrollieren versucht, fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Melania, Mitte sechzig, arbeitet als Fahrstuhlführerin in einem Krankenhaus in Jerewan und sehnt sich nach einer späten Karriere als Kosmonautin. Sie ist auf ihre Art ein anachronistisch wirkendes Überbleibsel der Sowjetzeit. Das platte Land, immer noch von uralten Traditionen und Glücksentwürfen bestimmt, wird repräsentiert vom Bauern Karen, der nach der besten aller Ehefrauen sucht. Und die Nacht über den Dächern der Hauptstadt gehört Amasia und Sona. Sie sind Teil einer neuen Generation, die bereit ist, für eine Zukunft zu kämpfen, in der sich trotz eines erstickenden Patriarchats Raum für Freiheiten auftut. Manchmal etwas belustigt, doch ohne zu urteilen, beobachten die beiden Filmemacher ihre Heimat beim Träumen.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan
Kamera
Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan, Andranik Sahakyan
Schnitt
Federico Delpero Bejar
Produktion
Vahagn Khachatryan
Co-Produktion
Eva Blondiau
Ton
Jonathan Darch
Musik
Avet Terteryan, Rafael Tunyan
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Filmstill A Bunch of Amateurs
A Bunch of Amateurs Kim Hopkins
Mitgliederschwund, ein marodes Klubhaus, klamme Kassen: Die „Bradford Movie Makers“ haben schon bessere Zeiten gesehen. Das lustig-bewegende Porträt einer Bande von Filmnarren.
Filmstill A Bunch of Amateurs

A Bunch of Amateurs

A Bunch of Amateurs
Kim Hopkins
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
UK
2022
95 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Mitgliederschwund, ein marodes Vereinshaus, klamme Kassen: Die „Bradford Movie Makers“ haben schon bessere Zeiten gesehen. Die im Klub Engagierten, hauptsächlich fortgeschrittenen Alters, sitzen inmitten seliger Erinnerungen und nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie sich bei mehreren Tassen Tee gegenseitig in ihre Filmideen reinreden. Seit 1932 treffen sich die Kinoverrückten jeden Montag und können auf eine neunzigjährige Geschichte samt unzähliger Amateurfilme aller Genres stolz sein.

Der „Club“, wie ihn die Eingeweihten nennen, ist ein typischer Filmklub der britischen Arbeiterklasse: regelmäßig gemeinsam Filme schauen und dazu jede freie Minute mit aufwendigen Dreharbeiten inklusive Reiterdouble und Greenscreen verbringen. Doch den alten Urgesteinen gehen langsam die körperlichen Kräfte aus – es gibt den einen oder anderen Todesfall zu betrauern. Und dann kommt auch noch die Pandemie hinzu, die den einzigen Lichtblick der Woche verdunkelt. Aber sie bringt auch ungeahnte Überraschungen … Kim Hopkins gelingt das Kunststück, trotz einiger tragisch-trauriger Anlässe die Tränendrüsen zu umschiffen und erstaunliche wie komische Einblicke in diesen Freizeitvertreib zu geben, der weit mehr ist als nur ein Hobby. Dieses leise, lustige und bewegende Porträt einer Bande von Filmnarren – und auch mancher -närrinnen – würdigt das Bedürfnis von uns allen, Zeit miteinander zu verbringen.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Kim Hopkins
Kamera
Kim Hopkins
Schnitt
Leah Marino
Produktion
Margareta Szabo, Kim Hopkins
Ton
Margareta Szabo
Musik
Terence Dunn
Filmvertrieb
Jenny Bohnhoff
Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill A Hawk as Big as a Horse
A Hawk as Big as a Horse Sasha Kulak
Am Stadtrand von Moskau arbeitet Transgender-Ornithologin Lydia an der Erfüllung ihres Traumes: Das Universum von „Twin Peaks“ soll sich mehr und mehr in ihrem Leben manifestieren.
Filmstill A Hawk as Big as a Horse

A Hawk as Big as a Horse

Yastreb razmerom s loshad’
Sasha Kulak
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Frankreich
2022
74 Minuten
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Ein blaues Holzhaus am Waldrand, einsam steht es, doch nicht friedlich und still. Lydia lebt hier, eine Transgender-Ornithologin, die sich mal in High Heels und Perlenkette präsentiert, dann wieder in Cargohose und Funktionskleidung. Als dokumentarisches Märchen bezeichnet Regisseurin Sasha Kulak ihren Film. Und tatsächlich verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, denn Lydia liebt das Spiel, die Inszenierung, das Unheimliche – und David Lynch.

Über dreißig Mal hat Lydia „Twin Peaks“ gesehen, Charaktere und Handlung sind längst nach Schtscherbinka, eine kleine Stadt im Süden von Moskau, geschwappt. Sie behauptet, auf Leichen im Unterholz zu stoßen, und sogar Lynchs „roter Raum“ findet sich als Nachbau unterm Dach ihres Hauses. Jetzt steht sie vor einer neuen Herausforderung: der Erschaffung von Lara, einer lebensecht wirkenden Silikonpuppe, die mit ihrer Stimme auch durch Kulaks Filmerzählung geleitet. Lydia arbeitet hart an der Erfüllung ihrer Träume, widmet sich aber ebenso passioniert der Erforschung von Vögeln und den sogenannten Neschuljas, scheuen Wesen ohne Augen, die überaus kuschelbedürftig sind und über tantrisches Potenzial verfügen. „A Hawk as Big as a Horse“ macht sich zum Vehikel von Lydias Visionen. Mittels dreidimensionaler Animationen und verschiedener Filmpraktiken öffnet sich das Portal zu einer sehr spezifischen Fantasie.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sasha Kulak
Kamera
Sasha Kulak
Schnitt
Sasha Kulak
Produktion
Louis Beaudemont
Ton
Andrei Dergatchev
Musik
Iakov Mironchev
Animation
Elizaveta Federmesser
Ausgezeichnet mit: Special Mention (Internationaler Wettbewerb)
Filmstill A Life Like Any Other

A Life Like Any Other

Une vie comme une autre
Faustine Cros
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Belgien,
Frankreich
2022
68 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Viele Jahre lang filmte der Vater der Regisseurin fast obsessiv den Alltag seiner Familie. Die Geburt der Tochter, die ersten Schritte des Sohnes und immer wieder Valérie, die junge Mutter. Ein beeindruckender Fundus an Material, das sich die inzwischen erwachsene Tochter Faustine aneignet, um eine ganz andere Geschichte zu erzählen: die einer Frau, der die Mutterrolle und ihre Anforderungen zunehmend die Freiheit nehmen.

Im Heute beobachtet die Regisseurin ihre Eltern in dem großen leeren Haus auf dem Land: den hyperaktiven Vater, der andauernd werkelt, und die kettenrauchende Mutter, die am Küchentisch sitzt und deren Scharfsinn man nur noch in ihren Augen erahnen kann. Was ist passiert? Was ist aus der energiegeladenen, unabhängigen jungen Maskenbildnerin geworden? Die, die Hexen bewundert und auf Weltreise gehen möchte. Die mit ihrem Beruf wunderbar ihr Leben bestreiten kann, ihn aber trotzdem aufgibt. „Der Blick ist wichtig“, sagt die inzwischen 60-jährige Valérie zu ihrer Tochter einmal beim Schminken. Ja, der Blick ist wichtig. Und Regisseurin Faustine Cros setzt ihm, diesem über all die Jahre gehaltenen Blick auf die Mutter, mit ihrem Film ein neues Narrativ entgegen.
Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Faustine Cros
Kamera
Faustine Cros, Jean-Louis Cros
Schnitt
Faustine Cros, Cédric Zoenen
Produktion
Julie Freres, Camille Laemlé
Co-Produktion
Sound Image Culture, Centre de l'Audiovisuel à Bruxelles (CBA), RTBF
Ton
Faustine Cros
Musik
Ferdinand Cros
Filmvertrieb
Anna Berthollet
Ausgezeichnet mit: Preis der Interreligiösen Jury, Silberne Taube (Internationaler Wettbewerb)
Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill A Night Song
A Night Song Félix Lamarche
Sterben kann manchmal ganz unaufgeregt sein, wie dieser überraschende, beobachtende Dokumentarfilm über medizinisch assistierte Sterbehilfe, ganz unaufgeregt, zeigt.
Filmstill A Night Song

A Night Song

Le chant de la nuit
Félix Lamarche
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Kanada
2022
45 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Eine geduldige Kamera richtet sich auf die Alltagsgegenstände: Stillleben an der Wand, Blumen in der Vase, eine schwankende Hängelampe. Die Sonne dringt ein in das traute Heim. Noëlla sitzt rauchend vor ihrem Laptop, sie spielt Solitaire. Die Lage ist aussichtslos. Einmal mehr wird sie gegen den Computer verlieren. Ihr Schwiegersohn Pierre organisiert währenddessen pragmatisch und freundlich alles, was sie braucht: das Frühstück, den (letzten) Arztbesuch – und den anschließenden Abtransport.

Noëlla gedenkt nämlich zu sterben und sie ist fest entschlossen. Pierre kümmert sich gewissenhaft um den Papierkram und lädt die Liebsten zu einem Abschied ein. Sie bringen Fotos mit und plaudern mit der aus dem Leben scheidenden Protagonistin. Die winkt noch einmal, bevor der Doktor ihr die tödliche Dosis verabreicht. Tschüss, das war’s. Sterben kann so unaufgeregt sein. Ganz langsam kommt dieser entschleunigten, minutiösen Zeitstudie eine völlig andere Bedeutung zu, als zunächst zu vermuten war. Wie gern würde man die langen Einstellungen vom Anfang noch einmal sehen. So avanciert diese unprätentiöse Beobachtung von Félix Lamarche zu einer Metapher des Lebens. Der eindringliche frontale Blick von Noëlla, direkt von der Leinwand in die Augen der Zuschauenden, bleibt unvergesslich.
Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Félix Lamarche
Kamera
Félix Lamarche
Schnitt
René Roberge
Produktion
Félix Lamarche
Ton
Samuel Gagnon-Thibodeau
Filmvertrieb
Robin Miranda das Neves
Nominiert für: FIPRESCI Preis, Preis der Interreligiösen Jury
Filmstill A Provincial Hospital

A Provincial Hospital

A Provincial Hospital
Ilian Metev, Ivan Chertov, Zlatina Teneva
Panorama Mittel- und Osteuropa 2022
Dokumentarfilm
Bulgarien,
Deutschland
2022
110 Minuten
Bulgarisch
Untertitel: 
Englisch

Kjustendil, eine Stadt in den bulgarischen Bergen, wurde von Covid schwer getroffen. Das dortige Krankenhaus ist wohl ein einigermaßen repräsentativer Mikrokosmos dafür, wie das medizinische Personal mit den schlimmsten Folgen der Pandemie umging. Zehn Jahre nach seinem Debüt „Sofia’s Last Ambulance“ (DOK Leipzig 2012) kehrt Ilian Metev mit einem weiteren Film über das nationale Gesundheitssystem zurück, das dem Virus Galgenhumor und individuelles Engagement entgegensetzt.

Metev selbst saß während des Drehs in London fest und überwachte aus der Ferne, wie Co-Regisseurin Teneva und ihr Kollege Chertov Material sammelten und die Aufnahmen im Alleingang bearbeiteten. Die Krankenhausbelegschaft steht im Fokus. Und wenn es bei all den unzähligen Mitwirkenden einen Hauptprotagonisten gibt, so ist das Dr. Popov. Warmherzig und immer zu einem Spruch aufgelegt, sehen wir ihn oft sogar ohne Maske – die anderen Mitarbeitenden sind meist hinter Schutzausrüstungen verborgen. Sie alle teilen einen knallharten Humor, um durch den Tag und die Nacht zu kommen. Auch die logistischen Herausforderungen einer derartigen Filmunternehmung bleiben nicht verborgen: Die Leute mit den Kameras werden immer wieder erwähnt und angesprochen. In dieser Notgemeinschaft von Patienten, Ärzten und Filmcrew scheint man stets zu Scherzen aufgelegt. Doch der Tod, oben auf der Intensivstation, ist ganz nah.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ilian Metev, Ivan Chertov, Zlatina Teneva
Buch
Ilian Metev, Ivan Chertov, Zlatina Teneva
Kamera
Ivan Chertov
Schnitt
Ilian Metev
Produktion
Martichka Bozhilova, Ilian Metev, Ingmar Trost
Ton
Zlatina Teneva
Sound Design
Ivan Andreev, Adrian Lo
Filmvertrieb
Marcella Jelić
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Seelendinge 2022
Filmstill A Quiet Week in the House
A Quiet Week in the House Jan Švankmajer
Sinnbilder für Seelentiefen folgen einer eigenen Logik. Ein Mann wird mittels einer Traummaschine mit persönlichen Mythen konfrontiert, die ihn unterbewusst schon lange begleiten.
Filmstill A Quiet Week in the House

A Quiet Week in the House

Tichý týden v domě
Jan Švankmajer
Seelendinge 2022
Experimentalfilm
Tschechoslowakei
1969
20 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Der Unergründlichkeit ihres Daseins entsprechend, bedarf es wohl einer ganz eigenen Logik, um Sinnbilder der seelischen Tiefen entschlüsseln zu können. Anhand einer Art selbst gebastelter Traummaschine konfrontiert Švankmajer den Protagonisten mit dessen persönlichen Mythen, die ihn das ganze Leben lang unterbewusst begleiten und ihn noch im Erwachsenenalter wie ein hilfloses Kind leiden lassen.

Malte Stein

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jan Švankmajer
Buch
Jan Švankmajer
Kamera
Svatopluk Malý, Karel Suzan
Schnitt
Helena Lebdusková
Produktion
Erna Kmínková, Jirí Vanek
Animation
Zdenek Sob
Slowenische Animation 2022
Filmstill A War of Words or Respectful Silence?
A War of Words or Respectful Silence? Leo Černic
Ein Auftragsfilm, der für ein Bildungsprogramm in Schulen entstand. Dieses Programm hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern ihre eigene Geschichte und die ihres Landes zu vermitteln.
Filmstill A War of Words or Respectful Silence?

A War of Words or Respectful Silence?

Vojna besed ali spoštljiva tišina?
Leo Černic
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Slowenien,
Italien
2020
2 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Auftragsfilm, der für ein Bildungsprogramm in Schulen entstand. Dieses Programm hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern ihre eigene Geschichte und die ihres Landes zu vermitteln – auch vor dem Hintergrund der Kriege in der jüngsten Vergangenheit. Die Hoffnung ist, dass das Wissen auch auf die Zukunft angewendet wird, dass es Farbe ins Schwarz-Weiß, ein Lächeln in die Bedrücktheit bringen kann.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Leo Černic
Buch
Leo Černic
Schnitt
Leo Černic
Produktion
Mateja Zorn
Ton
Samo Jurca
Animation
Leo Černic
Retrospektive 2022
Filmstill Ablinga
Ablinga Dagnija Osite-Krüger
Ein von der Wehrmacht zerstörtes Dorf in Litauen ersteht in Form eines Skulpturenwaldes wieder auf. Das filmische Poem erinnert an die Ermordeten und gemahnt an den Frieden.
Filmstill Ablinga

Ablinga

Ablinga
Dagnija Osite-Krüger
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1977
13 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Vom litauischen Dorf Ablinga ist nichts mehr übrig. 1941 durch Soldaten der Wehrmacht zerstört, gemahnt seit 1972 ein Skulpturenwald an jene, die einst dort lebten. Überlebensgroß ragen sie als geschnitzte Denkmäler in den Himmel. Im Poem des Nationaldichters Justinas Marcinkevičius erwachen sie erneut, teilen letzte Geheimnisse und werden zu Bindegliedern auf einer Zeitachse, die von Gewalt weiß und von Frieden träumt. Dagnija Osite-Krügers Montage ist kühn, verspielt und bisweilen brutal, ihr Anliegen glaubhaft und kraftvoll. In nur wenigen Minuten zieht „Ablinga“ in seinen Bann, wird zum Dokument deutscher Schuld und zur Erinnerung an die Ermordeten.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Dagnija Osite-Krüger
Buch
Dagnija Osite-Krüger
Kamera
Leonid Krainenkow
Schnitt
Werner Wendt
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Sound Design
Peter Gotthardt
Animation Perspectives 2022
Filmstill About AIVA – Director’s Short Cut
About AIVA – Director’s Short Cut Veneta Androva
Welcher kluge Kopf steckt eigentlich hinter „AIVA”, der absolut unglaublichen KI-Novität, von der alle Welt spricht? Ein Avatar mit weiblicher Stimme stellt sich als Erfinder vor.
Filmstill About AIVA – Director’s Short Cut

About AIVA – Director’s Short Cut

About AIVA – Director’s Short Cut
Veneta Androva
Animation Perspectives 2022
Animationsfilm
Deutschland
2020
3 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Welcher kluge Kopf steckt eigentlich hinter „AIVA”, der absolut unglaublichen KI-Novität, von der alle Welt spricht und die alle haben wollen? Ein Avatar mit weiblicher Stimme, zweidimensional auseinandergefaltet wie ein Schnittmusterbogen, preist sein erfolgreiches Multimillionen-Pfund-Projekt an. Eine Antwort gibt es nicht, aber eine schaurige, weitere Feedbackschleife der Künstlichkeit.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Veneta Androva
Schnitt
Veneta Androva
Produktion
Veneta Androva
Animation
Veneta Androva
Filmstill One of Us Now

Achshav at ahat mishelanu

Achshav at ahat mishelanu
Maya Steinberg
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Israel
2022
30 Minuten
Hebräisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Maya Steinberg ist säkulare Israelin. Ihr Vater jedoch hatte ein spätes religiöses Erwachen. In ihrem Film wird er nicht vorkommen. Stattdessen nähert sich die junge Regisseurin seinem Glauben und ihrem Unverständnis dafür durch einen Besuch an der Grabstätte des Rabbi Schimon bar Jochai in Galiläa. Einige Wochen verbringt sie dort, beobachtet Gläubige, orthodoxe und ultraorthodoxe, und fragt sich: Gibt es hier einen Platz für Frauen? Und kann es einen Platz für queere Frauen geben?

Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Maya Steinberg
Kamera
Eline Gehring, Maya Steinberg
Schnitt
Maya Steinberg
Produktion
Maya Steinberg
Ton
Eline Gehring, Maya Steinberg
Sound Design
Manuela Schininá
Musik
Sivan Levy
Animation Perspectives 2022
Filmstill AIVA
AIVA Veneta Androva
AIVA ist Künstlerin, belebt durch Algorithmen. Vor allem aber ist sie die ernüchternd beschränkte männliche Tech-Vision davon, wie mehr Diversität im Kunstbetrieb aussehen könnte.
Filmstill AIVA

AIVA

AIVA
Veneta Androva
Animation Perspectives 2022
Animationsfilm
Deutschland
2020
13 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

AIVA ist Künstlerin, belebt durch Algorithmen. Vor allem aber ist sie eine Tech-Vision männlichen IT-Engagements für mehr Diversität im Kunstbetrieb. In ihrer Malerei bevorzugt AIVA folglich das „Hochformat“. Eine „Kunst-Doku“ lässt an ihrem Schaffen teilhaben und nimmt jedes Klischee mit. Mit zielsicherem Witz reflektiert Veneta Androva in ihrer computeranimierten Zukunftsfiktion einen Istzustand.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Veneta Androva
Buch
Veneta Androva
Schnitt
Veneta Androva
Produktion
Veneta Androva
Musik
Nadia D’Alò, Benedikt Frey
Animation
Veneta Androva
Sprecher*in
Vivienne Pettitt
Extended Reality 2022
Filmstill All Unsaved Progress Will Be Lost
All Unsaved Progress Will Be Lost Mélanie Courtinat
In einer menschenleeren Stadt schweben Textfragmente über einem Meer aus Blumen: die Geschichte einer Frau, die sich weigerte, ihre Heimat nach einer Katastrophe zu verlassen.
2022
Filmstill All Unsaved Progress Will Be Lost

All Unsaved Progress Will Be Lost

All Unsaved Progress Will Be Lost
Mélanie Courtinat
Extended Reality 2022
XR
Frankreich
2022
10 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Mitten in einer menschenleeren Stadt aus Beton und Nebel schweben Textfragmente über einem Meer aus Blumen. Es ist die Geschichte einer Frau, die sich weigerte, ihre Heimat nach einer Katastrophe zu verlassen. Das Spiel aus Spannung und Unwissenheit, Andeutung und Konkretheit lässt Raum für Projektionen: Wir werden mit unseren eigenen Ängsten konfrontiert, bevor sich der Plot auflöst.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Mélanie Courtinat
Musik
Yatoni
Regie
Mélanie Courtinat
Filmstill Anhell69

Anhell69

Anhell69
Theo Montoya
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Kolumbien,
Frankreich,
Deutschland,
Rumänien
2022
75 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Aus verworfenen Casting-Aufnahmen, melancholischen Alltagsbeobachtungen und dekadenten Party-Impressionen seines Freundeskreises schöpft Theo Montoya das morbide und doch zärtliche Porträt einer jungen, queeren Generation in Kolumbien. In dem von Gewalt und Repression geprägten Land vermag sie sich eine eigene Zukunft kaum auszumalen, pflegt zum Tod indes ein enges, fast liebevolles Verhältnis.

Eigentlich hätte es ein fiktionaler Film werden sollen: eine Geistergeschichte, in der die Toten keinen Platz mehr auf den Friedhöfen finden, fortan mit den Lebenden koexistieren und auch sexuelle Beziehungen zu ihnen eingehen – was der Staat rigoros verbietet und verfolgt. Es bildet sich eine klandestine nächtliche Subkultur, in der erotische Begierden ausgelebt werden können, für die das Tageslicht die Vernichtung bedeutet. Eine Woche nachdem Montoya seinen Hauptdarsteller für das Projekt gefunden hat, stirbt dieser an einer Überdosis Heroin. Weitere Todesfälle im Freundeskreis folgen. Sie sind die Geister, die durch den Film wandeln, der letztlich entstanden ist. Dieser bewahrt sich einen dystopischen Charakter, doch die Gefahren, von denen er erzählt, sind ganz real: Sie gehören für diese jungen Leute zum Alltag in einem Medellín, das immer noch tief im Schatten von Pablo Escobar steht, und in dem die Suche nach Lebenslust und menschlicher Wärme durch labyrinthische Abgründe führt.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Theo Montoya
Buch
Theo Montoya
Kamera
Theo Montoya
Schnitt
Matthieu Taponier, Delia Oniga, Theo Montoya
Produktion
Theo Montoya, Juan Pablo Castrillón, Bianca Oana, David Hurst
Co-Produktion
Balthasar Busmann, Maximilian Haslberger
Ton
Eloisa Arcila Fernandez, Estephany Cano
Sound Design
Marius Leftărache, Victor Miu
Musik
Vlad Feneșan, Marius Leftărache
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Internationaler Wettbewerb)