Filmarchiv

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Land (Film Archive)

Agra 68

Dokumentarfilm
DDR
1968
11 Minuten
Die „revolutionären Explosionen in Wissenschaft und Technik“ in einem populärwisschenaftlich-agitatorischem Beitrag über die Leistungsschau der Landwirtschaft „agra“, die alljährlich in Leipzig-Markkleeberg stattfand. Die begeisterten Tiraden über den Einsatz von möglichst viel Chemie, die vollautomatisierte Produktion von Pflanzen und Tieren und die bis 1980 geplante Steigerung der Arbeitsproduktivität um 250 Prozent (!) wirken im Verbund mit den Bildern im Takt fressender Kühe und den von zarten Damen rasant wie Bond-Auto gesteuerten Mähdrescherkolonnen wie reine Science-Fiction.
– Grit Lemke
DEFA Matinee 2018
Der Elefant von Hoyerswerda Christian Lehmann

In seinem Diplomfilm begleitet Christian Lehmann Bauarbeiten in Hoyerswerda, wo für die Werktätigen des Gaskombinats „Schwarze Pumpe“ ein Wohnviertel errichtet wird.

Der Elefant von Hoyerswerda

Dokumentarfilm
DDR
1959
15 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Deutsche Hochschule für Filmkunst (DHF), Potsdam-Babelsberg
Christian Lehmann
Christian Lehmann
In seinem Diplomfilm begleitet Christian Lehmann Bauarbeiten in Hoyerswerda, wo für die Werktätigen des Gaskombinats „Schwarze Pumpe“ ein Wohnviertel errichtet wird. Man sieht, wie Gebäude zusammengesetzt, Fassaden eingerüstet werden, beobachtet Kranfahrer, Maurer und Zimmerleute auf der sommerlichen Baustelle. Lehmann, der vor dem Kamerastudium bereits Fotografie an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert hatte, findet dabei zu beeindruckenden Bildkompositionen. Beeinflusst durch das sowjetische Kino der Tauwetter-Periode, vor allem die Arbeit Sergei Urussewskis, entwickelt er zudem eine auf Dynamik und Sinnlichkeit beruhende Kameraführung.

Ilka Brombach

Der Letzte Trabbi

Dokumentarfilm
DDR
1990
29 Minuten
Ende Juni 1990 rollt im Zwickauer Sachsenring-Werk der letzte Trabant vom Band. Er war das Symbol der DDR, so durchschnittlich wie sie, so mangelhaft und doch so unverwüstlich. Ein ironischer Blick auf eine lange Geschichte, der bei aller Melancholie doch nicht nostalgisch wird. „(…) auch ein Abschied von einem Selbstverständnis – vom Zugang zu einem großen Betrieb und von der gerade gewonnenen Freiheit uneingeschränkter Kritik. Kaum einer der Arbeiter, die hier über das schimpfen, was sie produzieren, wird künftig noch bereit sein, offen über seinen Betrieb zu reden, so er denn überhaupt noch Arbeit hat.“ (Heidemarie Hecht)
– Grit Lemke
DEFA Matinee 2013
Der Stoff zum Leben Thomas Kuschel

Das von einem Gedicht von Volker Braun begleitete Porträt eines 26-jährigen Brigadeleiters aus dem Chemiefaserwerk Premnitz sollte die Strategie später DEFA-Filme bedienen, mit Hilfe eines sympathischen Genossen neues Denken auszustrahlen ...

Der Stoff zum Leben

Dokumentarfilm
DDR
1989
23 Minuten

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DEFA-Studio für Dokumentarfilme, Gruppe Effekt
Thomas Kuschel
Peter Milinski
Heinz Baumert, Petra Barthel, Harald Apitz, Carsten Gebhardt, Andreas Walter, Dietmar Nickel, René Schmal
Volker Braun
Das von einem Gedicht von Volker Braun begleitete Porträt eines 26-jährigen Brigadeleiters aus dem Chemiefaserwerk Premnitz sollte die Strategie späterer DEFA-Filme bedienen, mit Hilfe eines sympathischen Genossen neues Denken auszustrahlen. Genau dreißig Jahre nach Auflegung des Chemieprogramms der DDR werden jedoch statt Optimismus und Fortschrittsglaube vor allem Dreck und Lärm gezeigt. Es ist die Rede von kaputten Knochen und Lungen, von der „verdammten Chemie“, fehlenden Wohnungen und Spielplätzen. Die Erkenntnis: „Wenn wir so weitermachen, kommen wir nicht weit.“ Bald nach den Dreharbeiten sollte sie sich bewahrheiten. Ein Blick in die Abenddämmerung der DDR.

---Grit Lemke

Die Kumpel von Döhlen

Dokumentarfilm
DDR
1960
16 Minuten
Planschlacht im Stahlwerk „8. Mai 1945“ in Döhlen bei Freital. Der Parteitagsbeschluss, die Produktion bis 1965 zu verdoppeln, scheint angesichts der unsagbar schweren Arbeit am Hochofen unerfüllbar. Da treten die tüftelnden Stahlarbeiter auf den Plan, die Parteileitung greift ein und schrittweise wird die Produktion effektiver und Arbeitsabläufe werden automatisiert … Ein beliebtes Sujet der Kunst jener Jahre mit entsprechendem Pathos.
– Grit Lemke
DEFA Matinee 2015
Die Welt horcht auf Max Jaap

Der Propagandafilm von Max Jaap und Karl-Eduard von Schnitzler („Sudel-Ede“) beschwört die Eroberung von Erde, Natur, Atom und Weltall durch den Menschen – den sozialistischen, versteht sich.

Die Welt horcht auf

Dokumentarfilm
DDR
1957
19 Minuten
Untertitel: 
keine

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DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme
Max Jaap
Rolf Kuhl
Max Jaap, Herbert Kern, Karl-Eduard von Schnitzler
Der Propagandafilm von Max Jaap und Karl-Eduard von Schnitzler („Sudel-Ede“) beschwört die Eroberung von Erde, Natur, Atom und Weltall durch den Menschen – den sozialistischen, versteht sich. Während man in Westeuropa und Amerika verzweifelt, weil Testraketen zerbrechen („Warum können wir das nicht?“), beherrschen die Erbauer des Sozialismus die komplizierteste Technik – bis hin zu einem wohnzimmergroßen Elektronenhirn, das ihnen das Denken abnimmt …

Grit Lemke
DEFA Matinee 2022
Filmstill Lighters (DEFA-KINOBOX 1985/43)
Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43) Angelika Andrees
Feuerzeuge sind die Passion von Rolf Jarschel. Mit mehr als 3.000 Exemplaren verfügt er über die größte Sammlung Europas. Eine kleine Schau seiner eindrucksvollsten Exponate.
Filmstill Lighters (DEFA-KINOBOX 1985/43)

Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43)

Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43)
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1985
3 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Feuerzeuge jeglicher Art sind die Passion von Rolf Jarschel. Mit mehr als 3.000 Exemplaren verfügt er über die größte Sammlung Europas. Vom Öllämpchen der Phönizier über die Döbereiner Zündmaschine bis hin zum solarbetriebenen Kleinflammenwerfer für den Alltagsgebrauch gewährt er Einblicke in seine imposante Kollektion, die als Wanderausstellung auch durch die Lande zieht.

Philip Zengel

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Angelika Andrees
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Angelika Andrees
Michael Halatsch
Jürgen Hoffmann
Wolfgang Randel
#
Aus den Archiven
DEFA Matinee 2017
Freundschaft und Frieden Karl Gass, Bruno Kleberg

Im Oktober 1951 reiste Wilhelm Pieck in die ČSSR. In dieser Kurzdokumentation wird die Reise öffentlichkeitswirksam dargestellt.

Freundschaft und Frieden

Dokumentarfilm
DDR
1951
11 Minuten
Untertitel: 
keine

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DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme
Karl Gass, Bruno Kleberg
Heinz Peer Czygan, Erich Nitzschmann
Traute Wischnewski
Im Oktober 1951 reiste eine Regierungsdelegation der noch jungen DDR unter Leitung ihres ersten und einzigen Präsidenten Wilhelm Pieck in die ČSSR. In der Kurzdokumentation „Freundschaft und Frieden“, die Karl Gass gemeinsam mit Bruno Kleberg, einem weiteren Pionier des DEFA-Dokumentarfilms realisierte, wird diese Reise öffentlichkeitswirksam dargestellt. Der Film ist die zweite Regiearbeit von Karl Gass nach der Zusammenarbeit mit Andrew Thorndike bei „Der Weg nach oben“.

Fabian Tietke
DEFA Matinee 2022
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21) Angelika Andrees
Die Kunsthochschule Berlin rief 1981 zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ auf. Die Ergebnisse werden auf dem U-Bahnhof am Berliner Alexanderplatz von Wartenden betrachtet.
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1983
5 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Wir stehen heute nicht mehr vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, sondern vor der Wahl zwischen Frieden und Untergang (Brecht 1947)“, heißt es auf einem der Plakate in der U-Bahnstation des Berliner Alexanderplatzes. Zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ hatte die Kunsthochschule Berlin im Herbst 1981 aufgerufen. Die Kamera und damit der Zuschauende wird zum Wartenden und Betrachtenden.

Philip Zengel

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Angelika Andrees
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Angelika Andrees
Christian Lehmann
Harald Klix
#
Aus den Archiven
DEFA Matinee 2022
Filmstill Friedrichstadtpalast
Friedrichstadtpalast Angelika Andrees
Wolfgang E. Struck, Intendant am Berliner Friedrichstadt-Palast, blickt mit Wehmut auf den nahenden Abriss seines Hauses. Ein Blick hinter die Kulissen der renommierten Bühne.
Filmstill Friedrichstadtpalast

Friedrichstadtpalast

Friedrichstadtpalast
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1980
20 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Mit Wehmut blickt Wolfgang E. Struck, Intendant am Berliner Friedrichstadt-Palast, im Jahr 1980 auf den bevorstehenden Abriss seines Hauses aufgrund statischer Mängel. Angestellte schwärmen von der Arbeit an der geschichtsträchtigen Bühne, auf der internationale Stars wie Louis Armstrong oder Juliette Gréco auftraten. Unweit entfernt beginnen die Baumaßnahmen für den neuen Friedrichstadt-Palast.

Philip Zengel

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Angelika Andrees
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Angelika Andrees
Lars Barthel
Jürgen Brock
Christine Schrandt
Ingeborg Marszalek
Stefan Edler
#
Aus den Archiven
DEFA Matinee 2022
Filmstill Home
Heim Angelika Andrees, Petra Tschörtner
Heimkinder berichten von Gewalt und Alkoholmissbrauch in ihren Familien – zu unverblümt für die DEFA, die den Film vor Fertigstellung stoppte. Der Mauerfall ermöglicht die Premiere.
Filmstill Home

Heim

Heim
Angelika Andrees, Petra Tschörtner
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1978
26 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Heimkinder im mecklenburgischen Mestlin: Ohne einordnenden Kommentar aus dem Off berichten die Jugendlichen von ihren Sorgen und Problemen, erzählen von Gewalt und Alkoholmissbrauch in ihren Familien – eine nicht hinnehmbare Unverblümtheit für die DEFA-Leitung. Im Zuge der Rohschnittabnahme wird die Fertigstellung der Produktion verboten. Erst nach dem Mauerfall kann der Film gezeigt werden.

Philip Zengel

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Angelika Andrees
Petra Tschörtner
DEFA-Studio für Spielfilme
Thomas Plenert
Julia Kunert
#
Aus den Archiven
DEFA Matinee 2021
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Im Durchgang – Protokoll für das Gedächtnis Kurt Tetzlaff
Zwischen März 1989 und März 1990 begleitet Kurt Tetzlaff den kritischen Potsdamer Abiturienten und Pfarrerssohn Alexander durch eine Zeit des persönlichen und politischen Umbruchs.
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Im Durchgang – Protokoll für das Gedächtnis

Im Durchgang – Protokoll für das Gedächtnis
Kurt Tetzlaff
DEFA Matinee 2021
Dokumentarfilm
DDR
1990
90 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Wer eine Wahrheit gefunden hat, muss diese auch zeugen und kundtun“, sagt der kritische Potsdamer Abiturient und Pfarrerssohn Alexander Schulz gleich zu Beginn des Films und ergänzt: „Die persönlichen Nachteile muss man auch aushalten.“ Zwischen März 1989 und März 1990 begleitet Kurt Tetzlaff den intelligenten Jungen durch eine Zeit des Umbruchs. Zum Abitur spielt Alexander mit seiner Klasse das Theaterstück „Diktatur des Gewissens“ von Michail Schatrow. Er beteiligt sich an den Demonstrationen im Herbst 1989 und verweigert den Wehrdienst. Sequenzen aus den DDR-Nachrichten verdeutlichen, wie weit sich die staatliche Führung von Bürgerinnen und Bürgern entfernt hat.

Philip Zengel

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Kurt Tetzlaff
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Kurt Tetzlaff
Monika Schäfer
Hans-Dieter Rutsch
Werner Bergmann
Jürgen Voigt
Achim Sommer
Rainer Pape
Lutz Laschet
Ernst-Dieter Falkenthal
Hartmut Haase
#
Umverteilen und Mitreden
DEFA Matinee 2021
Media Name: db2534ef-9562-4cb0-85b3-671e7ef47ae4.jpg
Im Übergang – Protokoll einer Hoffnung Kurt Tetzlaff
Eine Wiederbegegnung mit Alexander, Tetzlaffs Protagonisten aus „Im Durchgang“. Die Aufbruchsstimmung aus dem Herbst 1989 weicht schon wenig später Enttäuschung und Resignation.
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Im Übergang – Protokoll einer Hoffnung

Im Übergang – Protokoll einer Hoffnung
Kurt Tetzlaff
DEFA Matinee 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
1991
82 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Erneut porträtiert Kurt Tetzlaff Alexander, der 1990 als Pfleger arbeitet und sich für die „Aktion Sühnezeichen“ engagiert. Das Gefühl des Aufbruchs aus dem Herbst 1989 weicht Enttäuschungen über den Ausgang der Volkskammerwahl 1990, die Währungsreform und den Einigungsvertrag. Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen ereignen sich mit rasanter, für viele kaum nachvollziehbarer Geschwindigkeit. Das Gemeinschaftsgefühl, das die Menschen durch das Jahr 1989 trug, schwindet. „Jetzt ist jeder nur noch für sich selbst“, stellt Alexander fest. Mit dem Kapitalismus kann er nichts anfangen: „Ich fühle mich wieder genauso belogen und betrogen wie vorher.“ Resignation breitet sich aus.

Philip Zengel

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Kurt Tetzlaff
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Kurt Tetzlaff
Eckard Mieder
Ingo Bahr
Jürgen Partzsch
Claus Mühle
Karl Faber
Hans Borrmann
Andreas Bergmann
Monika Schäfer
Dietmar Falkenthal
Hartmut Haase
Lutz Laschet
Rainer Pape
#
Umverteilen und Mitreden
DEFA Matinee 2018
Imbiß Thomas Heise

1954 wurde am Alexanderplatz in Ostberlin der „Automat Imbiss“ eröffnet, dem man gegen Einwurf von Münzen die Gerichte entnehmen konnte.

Imbiß

Dokumentarfilm
DDR
1978
5 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), Potsdam-Babelsberg
Thomas Heise
Dagmar Mundt
1954 wurde am Alexanderplatz in Ostberlin der „Automat Imbiss“ eröffnet. Mit seinen Fächern, denen man gegen Einwurf von Münzen die Gerichte entnehmen konnte, entsprach er den damaligen Vorstellungen von Modernität und Zukunft. Zwanzig Jahre später, als Thomas Heise seinen Film dreht, hat der Imbiss seinen Vorzeigecharakter längst eingebüßt. Mit nüchternem Blick dokumentiert Heise die alltäglichen Routinen: Das Zubereiten von Hackepeter, das Zapfen von Getränken, das Einsammeln von dreckigem Geschirr. Hier arbeiten Frauen aus der Ostberliner Unterschicht, die die immer gleichen Tätigkeiten verrichten, zwischendurch rauchen und Bier trinken.

Ilka Brombach