Filmarchiv

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Land (Film Archive)

Special Screening MDR 2013
Ein Hauch von Freiheit – Schwarze GIs, Deutschland und die US-Bürgerrechtsbewegung Dag Freyer

Schwarze GIs erleben nach dem Krieg in Deutschland eine Art Gleichberechtigung – und tragen den Gedanken in die USA. Veteranen über eine Ironie der Geschichte.

Ein Hauch von Freiheit – Schwarze GIs, Deutschland und die US-Bürgerrechtsbewegung

Dokumentarfilm
Deutschland,
USA
2013
90 Minuten
Untertitel: 
keine

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Leopold Hoesch, Sebastian Dehnhardt, BROADVIEW TV
Regie
Dag Freyer
Kamera
Benjamin Wistorf
Schnitt
André Hammesfahr, Philipp Kiesling
Buch
Dag Freyer
Redaktion
Ulrich Brochhagen (MDR), Charles Poe (Smithsonian Networks)
Sie kamen nach Deutschland, um das Land von Rassismus und Unterdrückung zu befreien. Doch in der eigenen Armee, aber auch in ihrer Heimat herrschte strikte Rassentrennung. Der Dokumentarfilm von Dag Freyer erzählt die Geschichte afroamerikanischer Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland stationiert waren. Von der deutschen Bevölkerung als Repräsentanten einer Siegermacht akzeptiert, erfuhren sie hier zum ersten Mal eine Art Gleichberechtigung. Sie konnten dieselben Orte betreten wie Weiße, Beziehungen zu weißen Frauen – im eigenen Land undenkbar – waren an der Tagesordnung.
Umso größer der Schock nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg. Zurück in den USA ereilte die schwarzen US-Armeeangehörigen das gleiche Schicksal wie vor dem Krieg: Rassentrennung und Diskriminierung waren ihr Alltag. In Deutschland hatten die Soldaten das Gegenteil erlebt. Diese Erfahrung der Freiheit verschaffte der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung massiven Auftrieb. Eine Ironie der Geschichte: Ausgerechnet in den Ruinen Nazi-Deutschlands wurde ein Grundstein gelegt für die Überwindung der Rassentrennung in den USA.
In „Ein Hauch von Freiheit“ erinnern sich Veteranen des Zweiten Weltkriegs an ihre Zeit in Deutschland und ihr politisches Engagement im eigenen Land. Auch der ehemalige US-Außenminister Colin Powell kommt zu Wort. In einem seiner persönlichsten Interviews spricht er über seine Stationierung in Gelnhausen.
Special Screening MDR 2013
No Place on Earth Janet Tobias

Die unglaubliche Geschichte von 38 Juden, die 1942–44 in einem unterirdischen Höhlensystem in der Ukraine schuften, essen, schlafen – und überleben.

No Place on Earth

Dokumentarfilm
USA
2012
80 Minuten
Untertitel: 
keine

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
J. Flint Davis
Regie
Janet Tobias
Musik
John Piscitello
Kamera
César Charlone, Edu Grau, Peter Simonite, Sean Kirby
Schnitt
Deirdre Slevin, Claus Wehlisch, Alexander Berner
Buch
Janet Tobias, Paul Laikin
Ton
Lewis Goldstein
Redaktion
Hubert von Spreti (BR), Katja Wildermuth (MDR)
Der mehrfach preisgekrönte und auf vielen internationalen Festivals gefeierte Dokumentarfilm der Emmy-Preisträgerin Janet Tobias widmet sich einer unglaublichen Geschichte vom Leben und Überleben in Zeiten von Verfolgung und Krieg.
1993 macht der New Yorker Höhlenforscher Chris Nicola eine Entdeckung. Er ist gerade dabei, ein unterirdisches System in der Ukraine zu erkunden, als er dort unten auf höchst ungewöhnliche Dinge stößt: einen Frauenschuh, einen Hausschlüssel, einen von Hand gemeißelten Mühlstein … Neun Jahre braucht er, bis er alle Teile des geheimnisvollen Puzzles der damals schon 60 Jahre zurückliegenden Geschichte für sich zusammensetzen kann.
Im Mai 1942, als die Nazis immer weiter nach Osteuropa vorrücken, flüchten fünf jüdische Familien in eines der größten Höhlensysteme der Welt: 124 Kilometer lang mit fünf Seen. 38 Juden – vom Säugling bis zum Greis – verstecken sich fortan in dieser Dunkelheit. Sie richten sich ein, bauen Betten und Lampen aus alten Flaschen. Immer wieder riskieren einige von ihnen ihr Leben, wenn sie die Höhle verlassen, um Feuerholz und Essen aus der Welt über sich zu besorgen. Fast zwei Jahre lang leben, schuften, essen und schlafen die Höhlenbewohner direkt unter den Füßen ihrer Feinde. Als sich die Nazis im April 1944 zurückziehen, entsteigen alle 38 Juden ihrer Höhle: schlammverkrustet, in zerlumpter Kleidung und geblendet vom grellen Sonnenlicht – aber sie leben.