Gespräche im Wartezimmer beim Tierarzt: Liza, die mehr als zehn Jahre alte Katze der Regisseurin Macarena Albalustri, hat aufgehört zu fressen. Der nahende Tod des geliebten Haustiers weckt Erinnerungen an einen anderen Verlust, den der Mutter, die vor zehn Jahren starb und an die Albalustri kaum noch Erinnerungen hat. In der Trauerarbeit um die Katze werden verschüttete Gefühle und Fragen wieder hervorgeholt, eine emotionale Suche beginnt. Mithilfe von Fotos, Briefen und Gegenständen aus ihrer eigenen Kindheit versucht die Regisseurin, Erinnerungen wachzurufen – bei sich wie auch bei anderen. Sie spricht mit Personen aus dem Umfeld ihrer Mutter, mit deren Freundinnen und dem eigenen Vater. Sie kann sogar die Psychotherapeutin ausfindig machen, die ihre Mutter damals konsultiert hatte. In den Gesprächen geht es dabei auch immer um den Umgang mit Verlusten, mit dem Sterben und dem eigenen Tod. Es ist ein sehr intimer filmischer Essay über das Abschiednehmen, über das Entwickeln von Ritualen und die persönlichen Formen der Trauer, die jeder selbst (er-)finden muss, um mit dem Abschiedsschmerz fertig zu werden.
Frederik Lang