Regen verändert die Wahrnehmung des Raumes. Er gibt uns ein Koordinatensystem aus spezifischen Klängen, in dem wir uns selbst verorten und erfahren können. Der Regen half John Hull, als er sein Augenlicht verlor, sich die Welt mit anderen Sinnen neu zu erschließen. 1983 begann er, seine Selbstbeobachtungen auf Kassette aufzuzeichnen. Seine Originalaufnahmen stehen im Zentrum des Films, der dem Zuschauer zugleich einen neuen optischen Erfahrungsraum eröffnet. Präzise inszenierte Bilder verschieben die Wahrnehmungsgrenze von der Außen- in die Innenwelt, vom physikalischen Raum in den der Erinnerung und der Vorstellung – ein poetisches Experiment. „Rainfall“ ist der erste Teil einer Serie, basierend auf John Hulls akustischem Tagebuch.
Lars Meyer