Ein Film aus ruhiger Hand: ein Jahr auf einem biologischen Hof im niederösterreichischen Waldviertel. Aus einem Abstand, der weder zu nah noch zu fern, sondern ganz angemessen das Leben mitsamt seinen einzelnen Tätigkeiten und Ereignissen zwischen Haus und Ställen beschreibt. Da ist das Mutterschaf, welches unter fast menschlichen Lauten sein Lamm auf die Welt bringt. Die zarten Zicklein, die über das Stroh hüpfen, als wären darin glühende Steine verborgen. Der Frontlader, der seine langen, dünnen Arme in die Heuballen fährt und sie damit aufspießt. Oder Bäuerin Elfie, dabei zu beobachten, wie sie Glasflaschen mittels Klebstift auf die Etiketten vorbereitet. Bauer Gottfried baut indes einen kleinen Marktstand auf. Und Ziegen wie Menschen werden beim Melken mit historischer Tanzmusik bei Laune gehalten. Dem Beiwohnen all dieser Vorgänge wohnt etwas Meditatives inne, der besondere Rhythmus, gemacht aus einem kräftigen, aber nicht hektischen, dafür sehr gleichmäßigen Takt, überträgt sich und verschafft Genuss und Zuversicht.
Carolin Weidner
Nominiert für den Healthy Workplaces Film Award