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Amerykanka. All included
Animadok
Belarus
2013
52 Minuten
Untertitel: 
englische
Credits
Produktion
Kasia Kamockaja
Regie
Viktar Korzoun
Kamera
Natalia Shyrko, Eugene Yellow
Schnitt
Viktar Tumar
Animation
Viktar Korzoun, Anatoly Todorsky
Buch
Alexander Fyaduta, Viktar Korzoun
Ton
Taras Senchuk
Das „Amerykanka“ ist das KGB-Hauptquartier und berüchtigtes Folterzentrum in Minsk, Hauptstadt von Weißrussland, der letzten Diktatur in Europa. Unmittelbar nach einer Demonstration gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen vom 19. Dezember 2010 wurden zahlreiche Oppositionelle, unter ihnen Aljaksandr Fjaduta, verhaftet. Drei Monate wurde er im „Amerykanka“ festgehalten, davon annähernd 50 Tage in Einzelhaft. Während dieser Zeit schrieb er den Band „Amerikanische Gedichte“, der die Grundlage dieses mutigen und formal so ungewöhnlichen Films von Viktar Korzun bildet. In dessen Mittelpunkt steht Aljaksandr Fjaduta: seine Verhaftung, die Verhöre, Demütigungen, der Alltag der Haft. Allerdings nicht im traditionellen Interview-Setting, sondern als aktiv Handelnder vor und in animierter Gefängniskulisse. Hierbei schlägt das Realbild des, wie Fjaduta sich selbstironisch beschreibt, „etwas übergewichtigen Protagonisten mit Brille“ beständig um in dessen animiertes Alter Ego und umgekehrt. Dieses in Ermangelung eines realen Drehorts geborene künstlerische Verfahren wird mit großer spielerischer Lust umgesetzt und schafft eine überraschend spöttische Distanz zu den Ereignissen wie zum Zustand des Landes. Und vielleicht ist Spott auch die einzig mögliche Haltung einer Obrigkeit gegenüber, die die Menschen, wie jüngst geschehen, allein deshalb verhaftet, weil sie öffentlich und schweigend gemeinsam in die Hände klatschen.
Matthias Heeder
Matthias Heeder