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Jahr

Sofia's Last Ambulance

Dokumentarfilm
Bulgarien,
Kroatien,
Deutschland
2012
75 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Ingmar Trost, Sutor Kolonko Filmproduktion,Siniša Juričić, Nukleus film d.o.o., Dimitar Gotchev, SIA Ltd, Ilian Metev
Regie
Ilian Metev
Kamera
Ilian Metev
Schnitt
Betina Ip, Ilian Metev
Buch
Ilian Metev
Ton
Tom Kirk
Der Rettungswagen holpert mit uns über die Straßen der bulgarischen Hauptstadt. Dr. Krassimir Jordanow sitzt Kette rauchend am Fenster. Schwester Mila, die ihn liebevoll nur Krassi nennt und dem Nikotin ähnlich zugeneigt ist, sitzt zwischen ihm und dem freundlichen Fahrer Pramen. In dieser großartigen Besetzung besuchen wir die unterschiedlichsten Patienten in Sofia. Herzanfälle, Drogenabhängige, versuchte Abtreibungen und Betrunkene – alles ist dabei. Doch so kaputt wie Sofias Straßen ist auch das bulgarische Gesundheitssystem – gerade dreizehn Rettungswagen fahren durch die 1,2-Millionen-Einwohner-Metropole. Entsprechend anstrengend und zermürbend ist der Job. Da hilft es auch nicht, dass Mila selbst bei den schwierigsten Patienten Ruhe bewahrt und alle mit „Liebling“ und „Schatz“ anredet.
Der Film ist formal konsequent erzählt. Während der Fahrt ist die Kamera fest auf dem Armaturenbrett montiert. Sie blickt nur auf die drei Protagonisten oder die Straße. Selbst zu Hause bei den Kranken, während die besorgten Angehörigen auf das Rettungsteam einreden, sehen wir höchstens ein Bein und den Hinterkopf der Patienten. Keine Interviews, kein Voice-Over, nur Originalton – ein Dokumentarfilm in Reinform. Der Regisseur gewann 2008 den DOK Leipzig-Nachwuchwettbewerb und konnte diesen Film mit dem Preisgeld realisieren.

Antje Stamer



Ausgezeichnet mit der Silbernen Taube im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm 2012