Wer sind May und Fusako Shigenobu? Fusako, Anführerin einer kleinen linksextremistischen Gruppe, der Japanischen Roten Armee, lebt seit fast 30 Jahren versteckt in Beirut. Ihre Tochter May hat Japan erst mit 27 entdeckt. Und Masao Adachi? Ein Drehbuchautor und Radikaler, Aktivist und Filmemacher, der sich dem bewaffneten Kampf verschrieben hat. Unter anderem ist er der Initiator einer „Theorie der Landschaft“ – fukeiron: Indem er Landschaften filmt, will Adachi Unterdrückungsmuster freilegen. Anabase? Seit Xenophon ist das der Name für schwierige Heimreisen voller Umwege. Diese komplexe, dunkle und spannungsreiche Geschichte erzählt Eric Baudelaire mittels des Dokumentarfilmgenres. Auf Super 8 als „fukeiron“ gefilmt, vermischen sich zeitgenössische Ansichten von Tokio und Beirut mit Archivmaterial, Fernsehausschnitten und Szenen aus Filmen, die den Hintergrund für Mays und Adachis Stimmen und Erinnerungen bilden. Sie sprechen vom Alltag, davon, wie es ist, als kleines Mädchen versteckt zu leben, von Exil, Politik und Kino und ihrer faszinierenden Beziehung zueinander.
– Jean-Pierre Rehm (FID Marseille 2011)