Filmarchiv

Braise

Animationsfilm
Belgien,
Frankreich
2013
7 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Arnaud Demuynck
Regie
Hugo Frassetto
Musik
Willy Chapdelaine
Schnitt
Nicolas Liguori, Aurelie Berducat
Animation
Julien Laval, Hugo Frassetto
Buch
Hugo Frassetto
Ton
Fabrice Faltraue
Während einer Party wird ein junger Mann von einer schönen Frau verführt. Die anderen beobachten das Paar und fangen an zu reden.

Cargo Cult

Animationsfilm
Frankreich
2013
8 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Produktion
Ron Dyens
Regie
Bastien Dubois
An der Küste von Papua, mitten im Pazifikkrieg, rufen einige Inselbewohner die Großzügigkeit des Cargo-Gottes an, indem sie ein neues Ritual entwickeln. „Jede hinreichend fortgeschrittene Technologie ist von Zauberei nicht mehr zu unterscheiden“, sagte Arthur C. Clarke.
Wettbewerb für junges Kino 2013
Casa Daniela De Felice

Hier wohnte die Familie: Ein Haus voller Gegenstände und Erinnerungen wird ausgeräumt. Fein gesponnene Untersuchung des Erinnerns selbst, zart aquarelliert und sparsam animiert.

Casa

Dokumentarfilm
Frankreich
2013
54 Minuten
Untertitel: 
englische
französische

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Produktion
Marc Faye, Gerald Leroux
Regie
Daniela De Felice
Kamera
Matthieu Chatellier, Daniela De Felice
Schnitt
Alessandro Comodin, Daniela De Felice
Animation
Daniela De Felice
Buch
Daniela De Felice
Ton
Xavier Thibault
Das Haus ist vollgestopft mit Gegenständen, deren materieller Wert sich als gering erweist. Jahre nach dem Tod des Vaters beräumt die Regisseurin mit Mutter und Bruder das Familiendomizil, das einmal sozialen Aufstieg verhieß und in dem nun keiner mehr wohnen möchte. Die Erinnerungen sitzen in Alltagsresten und im Gerümpel zahlloser Kisten voller verstaubter entomologischer Exemplare. In einem ausufernden Sammeldrang hat die Mutter versucht, das Vergehen der Zeit anzuhalten. Und so umkreisen die Zwiegespräche der Familienmitglieder die Vergänglichkeit als großes Thema. Kann man Erinnerungen teilen? Was bleibt von einem Leben, wenn die nächste Generation den Dingen einen anderen Wert beimisst? Wenn die Erinnerungen zerfallen wie die Flügel der Schmetterlinge in den Vitrinen?
De Felice konzentriert sich ganz auf den Prozess des Erinnerns und die Frage, was unser Gedächtnis bewahrt. So geht es nicht um die Gesichter auf den Fotos, sondern um den Vorgang des In-die-Kamera-Haltens, Abfilmens und Kommentierens. Um die Momente des Schweigens, wenn die Kamera noch läuft. Und vor allem um die Gestalt, die unsere Erinnerungen annehmen. Hier sind es von der Regisseurin gezeichnete Tuscheaquarelle. Ganz reduziert und zart, mitunter sparsam animiert, machen sie, was nur Kunst vermag: Sie führt uns in innere Räume, wo unsere Familien weiterleben, wenn alle Artefakte längst Staub geworden sind.

Grit Lemke



Ausgezeichnet mit der Goldenen Taube Animierter Dokumentarfilm 2013

Internationales Programm 2013
De que vuelan, vuelan Myriam Bou-Saha, Ananda Henry-Biabaud

Zwei Frauen auf der Suche nach spiritueller Heilung in der Welt der Hexer, Schamanen und Wahrsager von Venezuela. Viel schwarze Magie und noch schwärzerer Humor.

De que vuelan, vuelan

Dokumentarfilm
Frankreich
2013
53 Minuten
Untertitel: 
englische
spanisch
französische

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Produktion
Alexis Taillant
Regie
Myriam Bou-Saha, Ananda Henry-Biabaud
Musik
Yannis Dumoutiers, Antony Antcliff, Julien Beaugé
Kamera
Myriam Bou-Saha, Ananda Henry-Biabaud
Schnitt
Mélanie Brun
Buch
Sidonie Garnier, Myriam Bou-Saha, Ananda Henry-Biabaud
Ton
Capucine Caro, Thomas Prulière
In Venezuela blüht der Geisterglaube. In labyrinthischen Gassen bieten allerlei Hexer, Schamanen, Priester, Wahrsager ihre Dienste an. Sie beschwören ihre afrikanischen Ahnen, um sich in Trance zu versetzen, paffen fette Zigarren, aus deren Asche sie das Schicksal ablesen, spucken hin und wieder herzhaft aus und nehmen rituelle Schutzwaschungen mit Hühnerblut vor. Katholischer Heiligenkult und Voodoo sind in ihren Altären und Schreinen eine seltsame Mischung eingegangen. Heiler oder Scharlatane? Wie auch immer – viele Menschen, die sich verloren fühlen, setzen auf sie. So auch die zwei Protagonistinnen. Die eine kommt über den gewaltsamen Tod ihres Sohnes vor 16 Jahren nicht hinweg. War es Mord oder Selbstmord – oder am Ende doch ihre eigene Schuld, wie ihre Schwester behauptet? Die andere fühlt sich von einem bösen Geist heimgesucht, der sie zwingt, um sich zu schlagen, zu fluchen und Alkohol zu trinken.
Ihre verzweifelte Suche nach der Wahrheit treibt beide von einem rettenden Ritual zum nächsten. Und mit ihnen nehmen wir an dieser teils schillernden, teils bizarren Welt des Okkultismus unmittelbar teil. Doch wo schwarze Magie ein selbstverständlicher Bestandteil des Lebens ist, gibt es scheinbar auch schwarzen Humor. Der geht den Frauen trotz aller Rückschläge nie verloren und der Film gewinnt ihm ein großes Augenzwinkern ab.

Lars Meyer

Finistere

Dokumentarfilm
Frankreich,
Deutschland
2013
26 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Simon Riedl
Regie
Daniel Andreas Sager
Musik
Andrej Ugoljew
Kamera
Julia Hönemann
Schnitt
Isabella Kohl
Buch
Daniel Andreas Sager
Ton
Stefan Kesper
Finistère, das so etwas bedeutet wie „Ende der Erde“, ist ein Ort in Frankreich an der Spitze der bretonischen Halbinsel. Vom Ende spricht jedenfalls der Mann mit den kleinen verschmitzten Augen, der an diesem Ort seine Spuren im Sand hinterlässt. Den Tod seiner Tochter habe er nie akzeptiert, vor dem eigenen habe er keine Angst. Daniel lebt in einem kleinen Boot am Strand, genießt trotz Lungenkrebs seine Zigarette, schreibt Gedichte und zitiert gerne Léo Ferré. Er „ist lieber einsam, als in schlechter Begleitung“ und philosophiert über das Weitermachen, obwohl das Ende in ebenso greifbarer Nähe ist wie die See. Und Daniel macht weiter. Wir erleben ihn in stillen Momenten, während die Wassermassen an die schroffe Felsenküste schlagen und das rauschende Meer einen unaufhaltsamen Energiefluss versinnbildlicht. Daniel Andreas Sager hat mit dem Mann, der den gleichen Vornamen trägt wie er selbst, eine überaus erstaunliche Persönlichkeit entdeckt und gibt uns Hoffnung, dass Ferré recht hat, wenn er in der Stille des Meeres ein verfluchtes Schaukeln vermutet, welches unser Herz erlöst.

Claudia Lehmann
Animadok 2013
Green Fingers Elsa Duhamel

Jeanine and Alain leben in Nordfrankreich. Sie kommen beide aus Algerien und manchmal vermissen sie ...

Green Fingers

Animationsfilm
Frankreich
2012
4 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Annick Teninge
Regie
Elsa Duhamel
Jeanine and Alain leben in Nordfrankreich. Sie kommen beide aus Algerien und manchmal vermissen sie ihre Heimat. Deshalb haben sie sich ihren eigenen mediterranen Garten angelegt, den sie mit viel Freude bewirtschaften.

Hollow Land

Animationsfilm
Kanada,
Dänemark,
Frankreich
2013
14 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Marie Bro, Dora Benousilio, Marc Bertrand
Regie
Uri Kranot, Michelle Kranot
Musik
Uri Kranot
Animation
Michelle Kranot, Uri Kranot
Buch
Michelle Kranot, Uri Kranot
Ton
Normand Roger, Pierre Yves Drapeau
Solomon und Bertha sind zwei Suchende, die – mit ihrer geliebten Badewanne im Gepäck – in ein Land kommen, das Erholung von ihren vielen Reisen verspricht. Von den ersten optimistischen Momenten nach der Ankunft bis zur eindringlichen Schlussszene am Meer fängt der Film den Zustand der Heimatlosigkeit – ob durch äußere Umstände oder aus freien Stücken – ein.
Internationales Programm 2013
Inside Out Alastair Siddons

Der junge Künstler JR bringt riesige Fotos von Bewohnern der Städte dorthin, wo sich sonst Werbung oder Konterfeis von Diktatoren breitmachen. Kunst erobert die Stadt. Eine Vision.

Inside Out

Dokumentarfilm
Frankreich
2012
70 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Emile Abinal
Regie
Alastair Siddons
Musik
Antonio Pinto, Samuel Ferrari, Dudu Aram, Patrice Bart-Williams
Kamera
Patrick Ghiringhelli
Schnitt
Gregor Lyon
Ton
Philippe Welsch
„Die Rückeroberung des öffentlichen Raumes“, könnte man das Anliegen des jungen französischen Künstlers JR nennen. Seit 2001 reist er durch die ganze Welt, bevorzugt an Orte, die zerstört, vernarbt oder schwer begehbar sind, Orte, deren Straßenbild von den großformatigen Konterfeis der Diktatoren beherrscht sind, oder wo sich Werbeplakate dreist breitmachen. Zwischen den maroden Mauern von Havanna, Islamabad oder Port-au-Prince platziert er großflächige Porträts der Bewohner – Fotografien von Gesichtern mit vielen Falten, gezeichnet von den Spuren des Lebens, in harten Schwarz-Weiß-Kontrasten. Ihr direkter Blick in die Kamera fragt: Wem eigentlich gehört die Stadt? Den Investoren? Den Politikern? Den Propagandisten?
In demselben Geist ist JR’s Idee zu verstehen, kein Monopol auf seine Kunstwerke zu erheben. Er forderte weltweit dazu auf, sich dem Inside-Out-Projekt anzuschließen. Der Film zeigt drei Stationen. Was wie ein Happening anfing, zeigt schnell seinen zutiefst politischen Charakter. In Tunesien stößt das Projekt auf heftigen Protest, die Situation droht sogar zu eskalieren. Wie Eindringlinge werden die Künstler behandelt. In North Dakota hingegen sind jugendliche Selbstmörder das Thema, in Haiti erlebt man lebenshungrige Heranwachsende, die sich zwischen den Ruinen der vom Erdbeben zerstörten Stadt ihren Optimismus nicht nehmen lassen wollen. „Inside Out“ ist kein Künstlerfilm, sondern vielmehr eine Vision davon, was Kunst kann, wenn man sie freigibt und freilässt.

Cornelia Klauß

Kiki of Montparnasse

Animadok
Frankreich
2013
15 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Olivier Catherin, Serge Elissalde
Regie
Amélie Harrault
Musik
Olivier Daviaud
Schnitt
Rodolphe Ploquin
Animation
Lucile Duchemin, Serge Elissalde, Amélie Harrault
Buch
Amélie Harrault
Ton
Yan Volsy
Kiki de Montparnasse war die Muse der großen Avantgarde-Maler des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Als unvergessene Zeugin eines extravaganten Montparnasse befreite sie sich aus ihrer Rolle als einfaches Modell und wurde zur Königin der Nacht, Malerin, Zeitungskarikaturistin, Schriftstellerin und Kabarett-Sängerin.

Miniyamba – Walking Blues

Animationsfilm
Dänemark,
Frankreich
2012
14 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Vibeke Windeløv
Regie
Luc Perez
Musik
Moussa Diallo, Yann Coppier
Kamera
Luc Perez
Schnitt
Luc Perez
Animation
Luc Perez
Buch
Michel Fessler, Luc Perez
Ton
Yann Coppier
Täglich verlassen Tausende Menschen weltweit ihre Heimat. Aus Mali macht sich eines Tages auch Abdu auf den Weg – Europa funkelt aus der Ferne. In der Odyssee vom Nigerstrom zum Stacheldraht des spanischen Auffanglagers Ceuta begegnen dem jungen Mann harsche Realitäten. Was kann da noch von seinen Träumen übrigbleiben?

Off the Track

Animationsfilm
Frankreich
2012
4 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Annick Teninge
Regie
Rocio Alvarez
Musik
Christine Webster
Chloé macht ihre Fahrprüfung – zum neunten Mal. Und auch diesmal wird sie wieder alles geben, alles! Ein ekstatisches Abenteuer hinter dem Lenkrad beginnt.
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2013
Sea of Letters Renaud Perrin, Julien Telle

Ein Streifen Wasser wird auf einer steinernen Fläche lebendig und verblasst. Die Geschichte erinnert an das Schicksal eines spanischen Flüchtlings Ende der 1930er Jahre in Marseille. ...

Sea of Letters

Animadok
Frankreich
2013
5 Minuten
Untertitel: 
keine

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Produktion
Renaud Perrin
Regie
Renaud Perrin, Julien Telle
Musik
John Deneuve
Ein Streifen Wasser wird auf einer steinernen Fläche lebendig und verblasst. Die Geschichte erinnert an das Schicksal eines spanischen Flüchtlings Ende der 1930er Jahre in Marseille. Das verdunstende Wasser symbolisiert die Distanz und das Vergessen in den Briefen, die ihr Ziel nie erreichten.



Lobende Erwähnung im Internationalen Wettbewerb Animationsfilm 2013

Silence Radio

Dokumentarfilm
Belgien,
Frankreich
2012
52 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Isabelle Mathy, Delphine Schmit, Denis Delcampe
Regie
Valéry Rosier
Kamera
Olivier Vanaschen, Mathieu Cauville
Schnitt
Nicolas Rumpl, Didier Vandewattyne
Buch
Valéry Rosier
Ton
Arnaud Calvar, Guilhem Donzel
Das Leben ist ein Chanson. Weiß nicht nur Alain Resnais, sondern auch die Betreiber des Bürgerradios „Puisaleine“ in der ländlichen Picardie. Wir sehen größtenteils betagte Herrschaften an den Reglern sitzen, redlich mit dem Computer kämpfen (es ertönt schon mal der falsche Song), Musikwünsche entgegennehmen, Witze erzählen und hysterisch ins Mikro kichern oder esoterische bis handfeste telefonische Lebensberatung („Verlassen Sie das Haus!“) erteilen. Ihre Hörer sitzen in Interieurs, die es bald schon nicht mehr geben wird und die hier soziologisch genau aufgezeichnet sind: zwischen Herzchenkissen, Katzenbildern, Teddys, Kunstblumen, Troddeln und barocken Schnörkeln. Sie sitzen allein auf vollautomatischen Betten, in Räumen, die viel zu groß sind und in denen nur Fotos auf dem Sims an eine Familie erinnern, die es einmal gab. Und sie hören Radio: Das Lied von den weißen Rosen oder von der Liebe, die fünfzig Jahre währte. Zu jedem Song erfahren wir eine Geschichte, von Bombennächten und brennenden Flugzeugen, von der großen Liebe oder dem Kind, das vor den Eltern starb. Und irgendwann beginnen sie zu singen.
Verlust und Einsamkeit ebenso wie ein leiser Humor durchwehen diesen zärtlichen Film, der sich mittels raffinierter Arrangements und einer sinnstiftenden Montage sicher auf dem schmalen Grat zwischen Kitsch und großem Drama bewegt. Ein Film fürs Herz, dessen Bedürfnisse nicht hoch genug zu schätzen sind.

Grit Lemke



Lobende Erwähnung im Wettbewerb für junges Kino 2013

Sister and Brother

Animationsfilm
Frankreich
2012
4 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Annick Teninge
Regie
Marie Vieillevie
Schwester und Bruder stehen sich sehr nahe. Doch ihre unbeschwerte gemeinsame Zeit am Meer wird gestört durch die Anwesenheit eines anderen Jungen. Ein subtiler Film über das Erwachsenwerden.

Stop-Over

Dokumentarfilm
Frankreich,
Schweiz
2013
100 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Heinz Dill, Elisabeth Garbar, Sophie Germain, Olivier Charvet
Regie
Kaveh Bakhtiari
Kamera
Kaveh Bakhtiari
Schnitt
Kaveh Bakhtiari, Charlotte Tourres, Sou Abadi
Was ist ein Mensch ohne Pass? Die Frage, die B. Traven in seinem Romanklassiker „Das Totenschiff“ beschäftigte, ist auch heute von erschreckender Aktualität. Das Totenschiff, das der Regisseur Kaveh Bakhtiari vorfindet, heißt Athen. Hier trifft er zufällig seinen iranischen Cousin Mohsen wieder. Doch während er selbst seit seiner Kindheit einen Schweizer Pass hat, sich frei bewegen und Grenzen passieren kann, ist Mohsen als illegaler Einwanderer gekommen. Drei Monate saß er dafür im Gefängnis. Nun hängt er fest in Athen – wie Tausende, für die Griechenland nur ein „stop-over“ sein sollte. Er wohnt mit anderen „Illegalen“ in einer Wohnung mit verhängten Fenstern. Kaveh beschließt, einzuziehen und ihre Lebensbedingungen zu teilen.
Fast ein Jahr lang begleitet er ihren Alltag, der nur auf den ersten Blick wie ein normales WG-Leben aussieht, im Kern aber geprägt ist durch Angst, Klaustrophobie und Entbehrungen. Die Tage ziehen als Schattenspiel auf dem Vorhang vorüber, während täglich Menschen für ihre Hoffnungen ihr Leben riskieren, sich Schleusern ausliefern oder Jahre auf gefälschte Pässe warten. Der Film registriert unmittelbar, wie die Hoffnungen bröckeln – eine intensive Erfahrung für den Zuschauer, denn zumindest für die Dauer des Filmes lässt auch er sich mit den Protagonisten „einschließen“. Ein mutiger Film, der spürbar macht, was sonst im Schatten der europäischen Krise verborgen bleibt.

Lars Meyer



Ausgezeichnet mit der Talent-Taube im Wettbewerb für junges Kino 2013

The Caketrope of Burton's Team

Animationsfilm
Frankreich
2012
2 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Alexandre Dubosc
Regie
Alexandre Dubosc
Musik
Yan Fiorello
Kamera
Alexandre Dubosc
Schnitt
Alexandre Dubosc, Juliette Loubières
Animation
Alexandre Dubosc, Juliette Loubières
Ton
Yan Fiorello
Eine kurze, berauschende, schokoladige Hommage an Tim Burton: Die hohe Kunst der Patisserie trifft auf Stop-Motion-Virtuosität. Eine kleine Reverenz an Eadweard Muybridge, den Vater des Zoopraxiskops, bleibt nicht aus. Kulinarisches Kino vom Feinsten, nicht nur für Cineasten – denn Liebe geht durch den Magen.