Filmarchiv

Internationaler Wettbewerb 2016
A Young Girl in Her Nineties Valeria Bruni Tedeschi, Yann Coridian

Blanche dämmert im Pflegeheim in Alzheimer dahin – bis der Choreograf Thierry Thieû Niang sie durch Tanz aus dem Dornröschenschlaf erweckt und sie sich verliebt … Betörend und zart.

A Young Girl in Her Nineties

Dokumentarfilm
Frankreich
2016
85 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Marie Balducchi
Regie
Valeria Bruni Tedeschi, Yann Coridian
Kamera
Hélène Louvart, Yann Coridian
Schnitt
Anne Weil
Ton
François Waledisch
Wie viele alte Menschen im Pflegeheim scheint sie den Vorhang zwischen sich und der Welt zugezogen zu haben. Ohne Angehörige, in Gesellschaft weiterer Alzheimer-Patienten, erinnert sie sich kaum an ihren klingenden Namen: Blanche Moreau. Doch dann erscheint der Choreograf Thierry Thieû Niang in der Klinik. Thierry überträgt Bewegungen, Gesten und Worte der Patienten in seinen Tanz und animiert die Menschen im doppelten Sinne: Er belebt ihre Körper und Seelen. Unter dem Raunen französischer Schlager, die natürlich vom Abenteuer der Liebe sprechen, erwacht Blanche aus einem Dornröschenschlaf. Und mehr als das. Das „Parlez-moi d’amour“ und der schöne, aufmerksame Fremde eröffnen ihr den Raum, sich noch einmal im Taumel der Verliebtheit zu verlieren – oder wiederzufinden. Für Thierry, den diese Entwicklung sichtlich bewegt, stellt sich die Aufgabe, im Tanz die richtige Balance herzustellen.

Sich gegenseitig halten und vertrauen – das ist auch die behutsame Haltung der Regie gegenüber diesen Tanzenden: Valeria Bruni Tedeschi liefert nach vielen Erfolgen als Schauspielerin und Spielfilmregisseurin zusammen mit Yann Coridian ein sensibles Dokumentarfilmdebüt ab. Über das Vorleben der Patienten erfahren wir stets nur so viel, wie Ort und Situation preisgeben. Ohnehin wird spürbar, dass Erinnerungen weniger aus Lebensläufen als vielmehr aus einem Reservoir von Gefühlen gemacht sind.

Lars Meyer



Preis der Fédération Internationale de la Presse Cinématographique 2016

Backward Run

Animationsfilm
Frankreich,
Türkei
2013
4 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Les Valseurs
Regie
Ayce Kartal
Animation
Ayce Kartal
Buch
Ayce Kartal
2013 gingen Millionen von Menschen auf die Straße, um gegen die türkische Regierung zu protestieren, die darauf mit unmäßiger Gewalt reagierte. Komplett handgezeichnet und inmitten der Proteste fertiggestellt, ist „Backward Run“ ein Tagebuch dieses außergewöhnlichen Kampfes für Gerechtigkeit und Freiheit, der vom unheimlichen Schweigen der Massenmedien begleitet wurde.

Özge Calafato
Next Masters Wettbewerb 2016
Behind the Stone Wall Magali Roucaut

Mitten in Paris fertigte eine kleine Fabrik jahrzehntelang feinste Kartonagen. Letzter Blick auf eine Arbeitswelt, die aus unserem Umfeld weichen muss. Ein stilles, fein beobachtetes Requiem.

Behind the Stone Wall

Dokumentarfilm
Frankreich
2016
59 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Docks 66
Regie
Magali Roucaut
Kamera
Magali Roucaut
Schnitt
Laureline Delom
Ton
Magali Roucaut
Die Maschinen rattern und zischen, quietschen und ächzen. Im Sekundentakt schnellen Greifarme vor und zurück, immer wieder. Die Menschen davor sind Teil der Apparate, schieben in deren Rhythmus Kartonbögen in stählerne Schlunde und ziehen sie heraus, hinein, heraus. Es wird gestanzt und gefalzt, genietet und verpackt. Nur wenn Regisseurin Magali Roucaut etwas fragt, halten sie kurz inne und erzählen von ihrem Leben im Takt der Maschinen, hinter der Steinmauer.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels mitten in Paris, die aus dem Off zu Wort kommen, haben jahrzehntelang kaum registriert, dass hier ein mittelständisches Unternehmen Kartonagen produzierte. Keine Massenware für skandinavische Möbelhäuser, sondern sorgsam gefertigte Spezialbehältnisse für Archive und Bibliotheken. Nun muss die kleine Fabrik weichen – an der Fassade wird schon für die Lofts geworben, die hier entstehen und das Viertel „aufwerten“ sollen. Roucaut interessiert sich für das, was hier verschwindet, für den Alltag und die Biografien der Arbeiterinnen und Arbeiter – allesamt Migranten und teils in der zweiten Generation im Betrieb. Sie dokumentiert das Verschwinden der Arbeit aus unserer Lebenswelt, ihren Auszug an die Peripherie und wohl bald schon nach Asien. Die Anwesenheit mancher Dinge realisiert man erst, wenn sie nicht mehr da sind. Dagegen filmt Roucaut an in ihrem stillen, fein beobachteten Requiem.

Grit Lemke


Nominiert für Healthy Workplaces Film Award
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2016
Big Bunny Again? Émilie Pigeard

Der Großvater erschießt das Lieblingskaninchen der fünfjährigen Enkelin. Ein Kindheitstrauma, das nur durch ein neues Tier ausgeglichen werden kann: ein Hund mit Kaninchenohren.

Big Bunny Again?

Animadok
Frankreich
2016
6 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Jean-Christophe Soulageon (Les Films Sauvages)
Regie
Émilie Pigeard
Musik
Jean-Marc Fort, Émilie Pigeard
Schnitt
Émilie Pigeard, Arnaud Viémont
Animation
Émilie Pigeard
Buch
Émilie Pigeard
Ton
Henri D’Armancourt, Agathe Courtin, Julien Ngo Trong, Manuel Vidal
Der Großvater erschießt das Lieblingskaninchen der fünfjährigen Enkelin. Ein Kindheitstrauma, das nur durch ein neues Tier ausgeglichen werden kann: ein Hund mit Kaninchenohren. Hässlich, sagen alle – aber der genialste nur vorstellbare Lebensgefährte. Bis das Mädchen erwachsen wird. In der womöglich rasantesten Coming-of-Age-Geschichte aller Zeiten wühlt Émilie Pigeard ein Kapitel ihres Lebens auf und führt uns mit ihren bunt gekritzelten Bildern geradewegs ins Reich der kindlichen Fantasie.

Lars Meyer


Nominiert für mephisto 97.6 Publikumspreis

Down the Deep, Dark Web

Dokumentarfilm
Frankreich,
Israel
2016
56 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Duki Dror, Alexandre Brachet, Liat Kamay-Eshed, Margaux Missika
Regie
Tzachi Schiff, Duki Dror
Musik
Frank Ilfman
Kamera
Philippe Bellaiche, Gleb Volkov
Schnitt
Dror Yaakobovich
Buch
Yuval Orr
Ton
Ronen Nagel
Unter der Oberfläche von Google-Land, in dem es sich so komfortabel lebt, existiert eine Welt, die als Deep respektive Dark Net bekannt ist. Ein virtueller Datenraum, dessen Inhalte nicht von herkömmlichen Suchmaschinen erfasst werden und der dem normalen User verschlossen bleibt – es sei denn, er installiert eine spezielle Software. Regierungen, Banken oder Konzerne nutzen das Deep Net ebenso wie all jene, die ihre Aktivitäten im Netz verbergen wollen. Im Google-Land hinterlassen wir Spuren, im Deep Net surft es sich durch eine spezielle Verschlüsselungstechnologie anonym. Duki Drors und Tzachi Schiffs breit aufgestellter Film über das Internet, Privatheit, Überwachung und die Vision einer völlig neu strukturierten Ökonomie beginnt mit dessen übelster Variante: als Umschlagplatz von Drogen, Kinderpornografie und Waffen. Ist das der Grund, warum Regierungen das Netz bekämpfen? Andererseits ist es der einzige digitale Raum, der kritischen Journalisten, Oppositionellen in Diktaturen oder Whistleblowern Schutz vor Verfolgung bietet.

Der Film arbeitet sich detail- und kenntnisreich durch die aktuelle Entwicklung unserer digitalen Welt ohne zu werten. Zur Disposition steht die Freiheit des Einzelnen. Skeptisches Fazit: Die Menschen wollen gerade genug Freiheit, um sich wohlzufühlen. Google-Land. Wen kümmert es da schon, dass wir uns dadurch einer permanenten Überwachung ausliefern?

Matthias Heeder

Glucose

Animationsfilm
Frankreich
2012
7 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Produktion
Mihai Grecu, Thibault Gleize
Regie
Mihai Grecu, Thibault Gleize
Musik
Mihai Grecu, Thibault Gleize
Schnitt
Mihai Grecu, Thibault Gleize
Buch
Mihai Grecu, Thibault Gleize
Ton
Mihai Grecu, Thibault Gleize
Mihai Grecu und Thibault Gleize nehmen die Quantentheorie ernst und verdrehen mit Augenzwinkern die Naturgesetze. Auf ihrer Filmsafari des Staunens werden Makroaufnahmen mit digitaler Animation manipuliert und spielen täuschend echt mit der Wahrnehmung des Publikums. Süße kleine Petits Fours können majestätische Vulkane sein.

Ines Seifert

How’s Your Prostate?

Animationsfilm
Frankreich
2015
4 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Luc Camilli
Regie
Jeanne Paturle, Cécile Rousset
Musik
Thomas Dappelo
Kamera
Jeanne Paturle, Cécile Rousset
Schnitt
Mélanie Braux
Animation
Jeanne Paturle, Cécile Rousset
Buch
Jeanne Paturle, Cécile Rousset, Cécile Mille
Ton
Manuel Vidal
Der Titel ist unverblümte Ansage. Zwei junge Frauen unterhalten sich über ein ernstes Thema mit humorvollen Wendungen, gleichermaßen perfekt dosiert in Witz und Sensibilität und begleitet von einem reduzierten, assoziativen Zeichenstil. Eine Prostataoperation bietet Anlass für ein überraschend lockeres Gespräch zwischen Vater und Tochter sowie ein zaghaftes Herantasten an die zentrale Frage nach der „erektilen Funktion“. Und dann sind da noch die eigenen verwirrenden erotischen Träume.

André Eckardt


Nominiert für mephisto 97.6 Publikumspreis

Lead in the Head

Animationsfilm
Frankreich
2016
7 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Olivier Chantriaux
Regie
Aurore Peuffier
Kamera
Aurore Peuffier
Schnitt
Aurore Peuffier
Animation
Aurore Peuffier
Ton
Agathe Courtin
Ein Schuss ins Schwarze. In den Kopf eines Wolfes, der mit diesem roten Mal als Trophäe auf dem Dorfplatz landet. Und als solche verenden soll. Er springt jedoch unerwartet auf und entflieht. Die blauen Nachtstunden bringen kaum Erlösung. Aber der Morgen eine Stimme, die über den Tod hinaus von der Sterblichkeit des Wolfes zeugen wird, konkret und im übertragenen Sinn. Gemalt in expressiven Strichen: naturfarben, blau wie die Hoffnung auf neues Sein und schließlich gleißend wie der Tod.

Nadja Rademacher


Nominiert für mephisto 97.6 Publikumspreis

Life to Come 360° – Through the Eyes of a Premature Baby

(none)
Belgien,
Frankreich,
Qatar
2016
9 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Cédric Bonin, Pascaline Geoffroy, Anton Iffland Stettner
Regie
Fouzi Louahem
Kamera
Aïdan Obrist
Schnitt
Christophe Reynaud
Buch
Fouzi Louahem, Claudio Capanna
Ton
Yann-Elie Gorans
Redaktion
Sabine Lange (ARTE), Sophie Berque (RTBF interactive), Mohamed El Mongy (Aljazeera), Isabelle Christiaens (RTBF)
Cast
Jean-François Martin, Emilie Maréchal, Blanche Giraud-Beauregardt, Fred Cacheux, Coline Wauters
Die ersten Tage unseres Lebens, besonders jene kurz nach der Geburt, sind uns nicht im Gedächtnis. Plötzlich sind wir auf der Welt – erste unklare Erinnerungen von irgendwann, irgendwo steigen auf. Das Langzeitgedächtnis entwickelt sich erst ab dem zweiten Lebensjahr. Der Start ins Leben bleibt also ein trübes Erinnerungsloch. Mit „Life to Come 360°“ kann der Zuschauer in die virtuelle Realität einer Neugeborenenstation eintauchen und den Alltag aus der Sicht eines Frühchens wahrnehmen. Die Dokufiktion ist Teil der App „ARTE360“.

Lars Rummel

My Daughter Nora

Dokumentarfilm
Belgien,
Frankreich
2016
15 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Julie Frères
Regie
Jasna Krajinovic
Kamera
Guillaume Vandenberghe
Schnitt
Marie-Hélène Mora
Ton
Quentin Jacques
Schon das ist eine Leistung: das Drama einer ganzen Generation, einer Familie und einer Mutter in knapp 15 Minuten zu erzählen. Mit einem Brief verabschiedet sich Nora von der Welt des Hedonismus und zieht, wie viele jugendliche Moslems aus Belgien, in den Dschihad nach Syrien. Zurück bleiben verzweifelte Eltern, die sich fragen, was schiefgelaufen ist. Ihnen bleibt nichts als die Hoffnung, dass Nora und die vielen anderen heil wieder zurückkommen. Aber dieses Glück haben nicht alle.

Matthias Heeder


Nominiert für Young Eyes Film Award
Extended Reality: DOK Neuland 2016
Notes on Blindness – Into Darkness Arnaud Colinart, Amaury La Burthe, Peter Middleton, James Spinney

John Hull reflektiert in seinem Audiotagebuch, wie es ist, blind zu sein, und schafft damit einen gleichermaßen philosophischen wie poetischen Zugang zu einer Welt ohne Augenlicht.

Notes on Blindness – Into Darkness

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Arnaud Colinart, David Coujard, Mike Brett, Amaury La Burthe
Regie
Arnaud Colinart, Amaury La Burthe, Peter Middleton, James Spinney
Sprecher*in
John Hull
Coding
Thomas Couchard, Florent Dumas, Robin Picou
Künstlerisches Design
Béatrice Lartigue, Fabien Togman, Arnaud Desjardins
John Hull reflektiert in seinem Audiotagebuch, wie es ist, blind zu sein, und schafft damit einen gleichermaßen philosophischen wie poetischen Zugang zu einer Welt ohne Augenlicht. Auf der Basis von Tonaufnahmen beleuchtet diese sechsteilige interaktive Doku Johns kognitive und emotionale Erfahrung der Blindheit. Binauraler Sound und interaktive 3D-Animationen versetzen die Besucher intim und immersiv in spezifische Erinnerungen und Orte aus Johns Tagebuch.

Lars Rummel
Kids DOK 2016
November Marjolaine Perreten

Es ist Herbst und die Tiere am Fluss bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Plötzlich werden sie von einem Hochwasser bei ihren emsigen Vorbereitungen gestört …

November

Animationsfilm
Frankreich
2015
4 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Produktion
La Poudrière
Regie
Marjolaine Perreten
Musik
Serge Besset
Schnitt
Myriam Copier
Ton
Julien Baissat
Es ist Herbst und die Tiere am Fluss bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Plötzlich werden sie von einem Hochwasser bei ihren emsigen Vorbereitungen gestört …
Internationales Programm 2016
Oleg’s Choice Elena Volochine, James Keogh

Ein junger Russe an der Front im ostukrainischen Donbass. Patriotismus, Heldenpathos und eine Schlacht, nach der alles anders sein wird. Seltene Innenansicht eines Krieges.

Oleg’s Choice

Dokumentarfilm
Frankreich
2016
75 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Valérie Montmartin
Regie
Elena Volochine, James Keogh
Kamera
Elena Volochine, James Keogh
Schnitt
Elena Volochine, Tania Goldenberg
Ton
Elena Volochine, James Keogh
Eigentlich wollte er nur drei Tage bleiben, mehr ein Urlaubsabstecher. Aber nun ist Oleg, ein Russe aus Westsibirien, schon ein Jahr dabei – mittlerweile Kommandant eines Bataillons aus Freiwilligen, die keiner gerufen hat, scheinbar niemand kontrolliert und die in keiner offiziellen Armee dienen. Des Geldes wegen sind sie nicht gekommen, sondern aus Patriotismus, für Russland, das es im ukrainischen Donbass zu verteidigen gilt. Warum sie ihr Leben dort, fern der Heimat riskieren, wollen die Journalistin Elena Volochine und der Fotoreporter James Keogh wissen.

Sie interessieren sich jenseits von Propaganda und dem schnellen Blick der Westmedien für die Innenansichten Olegs – ohne zu fraternisieren. Sie protokollieren, aus welchem Vokabular sich die Selbstermächtigung zum Retter der russischen Sache speist. „Einer muss es doch machen“ oder „Wir wollen nur helfen“ lauten die Formeln, untermalt vom süßlichen Schlager-Soundtrack vaterlandstreuer Musik, die an das einstige Heldenpathos der Roten Armee anknüpft. Auch wenn die Kampfhandlungen ausgespart bleiben, gebührt den Filmemachern Respekt, wie konsequent sie an Oleg dranbleiben, um nachzuvollziehen, wie er seine Erfahrungen reflektiert. Im Mittelpunkt steht, von ihm befehligt, ein Einsatz. Danach ist alles anders. Einmal vom Krieg infiziert, wird man den Virus so leicht nicht wieder los.

Cornelia Klauß

Phallaina

(none)
Frankreich
2016
10 Minuten

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Produktion
Pierre Cattan, Alexandrine Stehelin
Regie
Marietta Ren
Musik
Côme Jalibert
Animation
Julien Baret
Buch
Marietta Ren, Laurant Bramardi
Redaktion
Ségolène Zaug, Voyelle Acker (France TV Nouvelles Écritures)
Coding
Christophe Da Silva
Künstlerisches Design
Marietta Ren
Es beginnt langsam. Fische schwimmen durch die Luft. Ein Schleier legt sich über die Augen, bevor sich alles verflüssigt. Und dann die gigantischen weißen Wale … Dies ist die Geschichte von Audrey, einem Mädchen, das Wale um sich herum halluziniert. Ein intimes Abenteuer beginnt: das einer persönlichen Transformation. „Phallaina“ ist eine bewegende, vertikal scrollbare Graphic Novel mit Parallax-Effekt. Eine hybride Erzählform, ästhetisch illustriert von Marietta Ren.

Lars Rummel

Silence

Animationsfilm
Frankreich
2015
4 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
La Poudrière
Regie
Emma Carré
Schnitt
Mélanie Braux
Animation
Titouan Bordeau, Emma Carré, Anne-Louise Erambert
Ton
Loïc Burkhardt
Eine zufällige Begegnung auf der Straße wird zum ständigen stillen Begleiter. Immer größer wird der freundliche, weiße Mann, der Freds Leben schleichend und unaufhaltsam in Watte hüllt. Emma Carrés Zeichenanimationsfilm entwickelt sich vollkommen unaufgeregt zu einem beklemmenden physischen Kinoerlebnis, das die Bedeutung des Hörens bemerkenswert körperlich spürbar werden lässt.

André Eckardt


Nominiert für mephisto 97.6 Publikumspreis

The Fullness of Time (Romance)

Dokumentarfilm
Belgien,
Frankreich
2016
14 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Nicolas Rincon Gille
Regie
Manon Coubia
Kamera
Nicolas Rincon Gille
Schnitt
Manon Coubia
Ton
Aline Huber
An einem Septembermorgen 1957 bricht ein Bergsteiger mit seinem Kumpel zum Mont Blanc auf und verunglückt im ewigen Eis. Seine junge Frau bleibt verschlafen zurück in den Falten ihrer Bettdecke. Ein Leben lang wartet sie darauf, dass der Gletscher ihn wieder freigibt. Diese geradezu klassische Liebestragödie, in der zumindest für den verschollenen Körper die Zeit anhält, erzählt Manon Coubia mit klarer symbolischer Bildsprache, zwischen Stillstand und Bewegung, als ein filmisches Triptychon.

Lars Meyer