Filmarchiv

Jahr

Liarmonds

Animadok
Frankreich
2016
11 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Jean-Christophe Soulageon
Regie
Chloé Mazlo
Die Legende sagt, Diamanten seien die heiligen Tränen der Sterne. Wenn Menschen die Diamanten bearbeiten, nehmen sie ihnen ihre Macht. Die kostbaren Minerale werden gespalten, geschliffen und poliert. Übrig bleiben teure, glitzernde Brillanten, die auf der Suche nach Perfektion ihre Eigenart verloren haben. Chloé Mazlo erzählt in ihrem animierten Kurzfilm eine poetische Geschichte über den Verlust der Einzigartigkeit – bei Steinen, aber auch bei großen und kleinen Menschen.

Luc-Carolin Ziemann


Nominiert für Young Eyes Film Award

The Magic Mountain

Animadok
Frankreich,
Polen,
Rumänien
2015
87 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Anca Damian, Guillaume de Seille, Joanna Ronnikier
Regie
Anca Damian
Musik
Alexander Balanescu
Schnitt
Ion Ioachim Stroe
Animation
Theodore Ushev, Sergiu Negulici, Raluca Popa, Dan Panaitescu and Tomek Ducki
Buch
Anca Damian, Anna Winkler
Ton
Frédéric Théry, Sebastian Wlodarczyk
„Manchmal denke ich, dass ich nicht für diese Zeiten gemacht bin.“ Diese lakonische Feststellung des Protagonisten in Anca Damians zweitem animierten Dokumentarfilm markiert früh in der Erzählung dessen Standort: irgendwie verkehrt. Adam Jacek Winkler, polnischer Fotograf, antikommunistischer Dissident, Bergsteiger und Künstler, ist ein unruhiger Geist, immer auf der Suche nach der edlen Sache, für die zu kämpfen und zu sterben sich lohnt. Ein moderner Don Quijote, dessen Besessenheit ihn bis nach Afghanistan führt, wo er sich den Mudschaheddin im Widerstand gegen die Rote Armee anschließt.

Es ist ein romantischer und gleichzeitig zerrissener Held, von dem uns die Regisseurin erzählt. Hierbei verbindet sie Material aus Winklers persönlichem Archiv (Fotos, Skizzen, Videos) mit dem stilistischen Reichtum des künstlerischen Animationsfilms wie Collagen, grafisch verfremdetem Film- und Fotomaterial, Zeichnungen, Knetanimationen oder schlicht bemaltem Papier, das zu einem Gebirge gefaltet wird. Die verschiedenen Techniken greifen die jeweiligen Situationen auf, wodurch es gelingt, die Gefühlswelt des Protagonisten in eine ganz eigene, mal surrealistische, mal absurd-bittere Filmrealität zu übersetzen. „The Magic Mountain“ ist der zweite Teil einer geplanten Trilogie über moderne Helden, auf deren Abschluss man nach diesem Kinoerlebnis mehr als gespannt sein darf.

Mattias Heeder



Ausgezeichnet mit dem MDR Filmpreis 2015