Eine größere Gruppe junger Leuten in liturgischen Gewändern blickt in Richtung Zuschauer, wackelt mit den Armen und ruft „Aaaah, huuu!“ Ihre verklärten Gesichter bei Gesang und Gebet könnten irritieren, ebenso wie ihr einigermaßen ungewöhnlicher Berufswunsch: Diese Menschen wollen Pfarrer und Pfarrerinnen werden. Im bemerkenswerten Gegensatz zu solchen Irritationen und durchaus dazu angetan, Vorurteile zu relativieren, scheinen die angehenden Geistlichen jedoch alles andere als verklärt zu sein. Fast mutet das Predigerseminar, welches sie besuchen, wie eine Therapiegruppe an. Sie wollen den Beruf ergreifen, weil sie glauben, sicher aber auch, weil ihre Biografien so sind, wie sie sind. Über ihr Leben können sie hier offener reden, als man es vielleicht vermutet hätte – besonders vor dem Hintergrund, dass die Filmemacher sich als Atheisten bezeichnen und durchaus kritisch nachfragen. So ergibt sich ein erstaunlicher Blick auf Religiosität, Menschenbild und Lebensplan – und irgendwie entsteht sogar Konsens zwischen den gegensätzlichen Sichtweisen vor und hinter der Kamera.