
Schöpfungsgeschichte als pantheistische Orgie in schönen Farben und tolldreisten Worten. So ist zu verschmerzen, dass das Brodeln und Verschmelzen am Ende nur zu künstlichen Paradiesen führt.
Schöpfungsgeschichte als pantheistische Orgie in schönen Farben und tolldreisten Worten. So ist zu verschmerzen, dass das Brodeln und Verschmelzen am Ende nur zu künstlichen Paradiesen führt.
Wie in „Die chthonische Stadt“ weiß die Malerin Anita Müller ihr filmisches Material in den Katakomben Odessas zu beflügeln: Einlassungen konnotieren das dokumentarische Bild neu, Ergänzungen visualisieren Träume oder Gedanken.
Sukkulenten aus dem Drucker, der Horizont vor weiß gestrichener Wand: Hier wird Landschaft neu erschaffen, hinübergerettet, rekonstruiert – ein syrisches, nicht mehr existentes Kaktusfeld.
Wie entkommt ein Mädchen den Restriktionen, die der weiblichen Rolle in einer traditionellen Gesellschaft eingeschrieben sind? Indem sie zum „Boy“ wird. In Afghanistan sind „bacha posh“ Mädchen, die als Jungen aufgezogen werden.
Dieses fantastische Bündel aus Zufällen, das man Leben nennt! Vollzogen werden kann es nur nach vorn. Zur konsistenten Erzählung wird es sich erst im Rückblick formen.
So manche DDR-Kindheit ist geprägt von Ostseereisen – lange Fahrten auf schlechten Autobahnen im viel zu vollen Auto, Transitlaster und die Vorfreude auf das Meer. Doch dies ist mehr als nur eine nostalgische Aufarbeitung von Urlaubserinnerungen.
Der Vater der Filmemacherin stirbt. Ausgehend von Fotos und Home-Movies, spinnt Michaela Taschek eine Doppelgängergeschichte, die ihren jahrelangen Entfremdungsgefühlen einen Plot gibt.
In einer streng komponierten Bildfolge werden Porträts von Asylsuchenden aus der ganzen Welt in Impressionen des trostlosen Alltags platziert. Sie erzählen von der Hoffnung auf ein besseres Leben: hier, in Deutschland.
„Es ist etwas mit mir passiert“, schreibt Vera der Freundin und Filmemacherin Annelie. Passiert ist F32.2, das professionelle Kürzel für anlasslose Depressionen.
„Du solltest jetzt nicht rausgehen“, weist die Mutter den Sohn an. Manchmal widersetzt er sich,
dann fließen Tränen. So viele, dass es draußen schon zu einer Überschwemmung gekommen ist.
Die eigentliche Heimat ist Sprache: Sie ist die Verbindung zur Kindheit, in ihr offenbart sich der Charakter, formuliert man Gefühle, ist man zu Hause.
Der normal Kleine und der anderswo vielleicht ebenso normal Große sind unzertrennlich. Gemeinsam stapfen sie durch die Welt und strotzen vor Glück. Ihre Freundschaft trotzt der Schwerkraft.
Das Treffen versetzt den jungen Kunstinvestor in Ekstase. Da hängt er, Martin, wunderschön, einnehmend, erregend. Es ist so etwas wie Liebe. Doch: Kann die Beziehung halten?
Ungemein genau fotografiert und mit feinem Gespür für kleine Zwischenräume und -töne, erzählt „Fünfzehn Zimmer“ vom Alltag in einem Berliner Hospiz.
Ein Gerichtszeichner erstellt seine Mitschrift in Bildern mit gewohnter Distanz, bis ein mysteriöser Gebetsschauer die Welt des Verhandlungssaals aus den Fugen hebt.
Gott kommt, aber alle sind schon weg. Beschwerlich ist die Arbeit des Dorfpfarrers, wenn die Herde sich vom Acker gemacht hat.