Filmarchiv

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Kids DOK 2019
199 kleine Helden: Jésùs aus Mexiko Lina Luzyte, Sigrid Klausmann

Der elfjährige Jésùs lebt in Mexiko-Stadt und er hat einen ganz besonderen Schulweg: Jeden Morgen rudert er mit seiner kleinen Schwester auf einem Boot durch verzweigte Kanäle.

199 kleine Helden: Jésùs aus Mexiko

Dokumentarfilm
Deutschland
2018
10 Minuten
Untertitel: 
VO_Deutsch

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Gerhard Schmidt, Walter Sittler
Regie
Lina Luzyte, Sigrid Klausmann
Musik
Roland Klausmann
Kamera
Justyna Feicht
Schnitt
Lina Luzyte
Buch
Lina Luzyte
Der elfjährige Jésùs lebt in Mexiko-Stadt und er hat einen ganz besonderen Schulweg: Jeden Morgen rudert er mit seiner kleinen Schwester auf einem Boot durch verzweigte Kanäle. Dabei sieht er jeden Tag, wie sehr die Verschmutzung des Wassers der Natur und den Menschen zusetzt. Jésùs befürchtet, dass sein schönes Zuhause nicht mehr lange existieren wird.

Marie-Thérèse Antony
Kids DOK 2019
199 kleine Helden: Koolee aus Australien Kaye Harrison

Koolees Schulweg führt über die staubtrockenen Straßen Australiens. Koolee gehört zu den Aborigines, aber in der Schule steht ihre Sprache nicht auf dem Stundenplan.

199 kleine Helden: Koolee aus Australien

Dokumentarfilm
Deutschland
2018
8 Minuten
Untertitel: 
VO_Deutsch

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Greer Simkin
Regie
Kaye Harrison
Musik
Archer Darcy
Kamera
Kaye Harrison
Buch
Kaye Harrison
Auf der anderen Seite der Welt führt Koolees Schulweg über die staubtrockenen Straßen Australiens. Koolee gehört zu den Aborigines, aber in der Schule steht ihre Sprache nicht auf dem Stundenplan. Daher gibt sie sich besonders viel Mühe, mehr über ihre Identität zu lernen, damit ihre Kultur nicht verloren geht. Zum Glück bleibt trotzdem noch viel Zeit, um Fußball zu spielen!

Marie-Thérèse Antony
Kids DOK 2019
199 kleine Helden: Rania aus Jordanien Gessie George

In diesem Dokumentarfilm lernen wir Rania kennen. Sie freut sich jeden Tag auf die Schule, denn nicht alle Kinder in ihrem Zuhause dürfen zum Lernen gehen.

199 kleine Helden: Rania aus Jordanien

Dokumentarfilm
Deutschland
2018
8 Minuten
Untertitel: 
VO_Deutsch

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Gerhard Schmidt, Walter Sittler
Regie
Gessie George
Kamera
Tobias Müller
Schnitt
Cem Springer
Buch
Gessie George
Ton
Rami Alquaisi
In diesem Dokumentarfilm lernen wir Rania kennen. Sie freut sich jeden Tag auf die Schule, denn nicht alle Kinder in ihrem Zuhause dürfen zum Lernen gehen. Sie wohnt in einer riesigen Zeltstadt in Jordanien, seit sie vor dem Krieg mit ihrer Familie aus Syrien fliehen musste. Die schwierigen Umstände bestärken sie in ihrem Wunsch, als Ingenieurin einmal die Welt in einen besseren Ort zu verwandeln.

Marie-Thérèse Antony

Abdullah

Animadok
Deutschland
2013
9 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Holger Lochau
Regie
Jakob Besuch
Musik
Oleg Hollmann
Schnitt
Jakob Besuch
Animation
Jakob Besuch
„Er heißt Abdullah“, sagt der Arzt im Krankenhaus zur Mutter, nachdem ihr Sohn eine Psychose erlitten hat. Zum ersten Mal in seinem Leben hat Abdullah das Gefühl, als eigenständiger Mensch wahrgenommen zu werden. Ein Film über Vorurteile, erzählt von Abdullah selbst.

Andes Uprising, a Buffer City Re-Inventing Itself Through Architecture

Dokumentarfilm
Deutschland
2019
14 Minuten
Untertitel: 
englische
deutsche

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Bernardo Villagra Meruvia
Regie
Bernardo Villagra Meruvia
Schnitt
Bernardo Villagra Meruvia
El Alto, Bolivien, wächst schnell – wild, doch nicht ohne Form. Eine Investigation in Sachen urbaner Ästhetik stößt auf die Cholets: Prachtbauten en miniature, die zu Wohlstand gekommenen indigenen Aymara-Familien als Wohn- und Geschäftsräume dienen. Die bunt glänzenden Gebilde mögen wie Raumschiffe aussehen, die sich in die großstädtischen Brachen verirrt haben. Aber eine Doppelbewegung von Expertenkommentar und City-Symphony präpariert das soziale Fundament der eklektischen Architektur heraus.

Lukas Foerster
Deutscher Wettbewerb 2013
Art War Marco Wilms

Kunst ist Waffe! Graffitis an den Wänden von Kairo als Medium des Aufstands, ägyptische Underground-Künstler als Chronisten der Ereignisse. Furioser Trip durch Farben und Rhythmen.

Art War

Dokumentarfilm
Deutschland
2013
87 Minuten
Untertitel: 
deutsche
englische

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Produktion
Marlen Burghardt, Marco Wilms
Regie
Marco Wilms
Musik
Ramy Essam, Bosaina and Wetrobots, Tonbüro Berlin
Kamera
Marco Wilms, Abdelrhman Zin Eldin, Emanuele Ira, Bashir Mohamed Wagih, Ali Khaled
Schnitt
Stephan Talneau
Animation
Mohamed Khaled
Buch
Marco Wilms
Bildung DOK Leipzig Logo

Altersempfehlung: ab 14 Jahren 
Klassenstufen: 9-13

Themen: Protest, Kunst, Demokratie, Meinungsfreiheit, Medien, Graffiti 
Unterrichtsfächer: Gemeinschaftskunde/Ethik, Politik, Geschichte, Religion, Deutsch

Zum Inhalt

ART WAR wirft einen Blick auf die jungen Künstler und Aktivisten, die den Arabischen Frühling geprägt und mitgestaltet haben. Wir lernen Menschen kennen, die mit rebellischer Musik, haushohen Graffitis und anderen künstlerischen Mitteln Aufklärung betreiben und versuchen, ihre Revolution vor dem Untergang zu retten.

Der Film begleitet die revolutionären Künstler seit der Zeit der Euphorie im Jahr 2011 bis zum Fall Mursis und der Muslimbrüder. Er beschreibt die Explosion der Kreativität nach dem Sturz Mubaraks und zeigt, wie die Künstler lernten, ihre Kunst als Waffe im Kampf für die unvollendete Revolution zu nutzen. Dabei beziehen sich die jungen Graffiti-Künstler, Grafikdesigner, Maler und Schriftsteller überraschend oft auf die antiken Wurzeln der ägyptischen Kunst und zeigen damit, dass ihr Protest tief in der ägyptischen Kultur verankert ist.

Kunst ist Waffe! In Kairo gilt die Losung immer noch. Nach 30 Jahren Autokratie wurde Präsident Mubarak von seinem Volk hinweggefegt. Nun gehört die Straße ihnen, den jungen Rebellierenden und Künstlern. Die Graffitisprayer und Maler bringen die Wände zum Sprechen. Sie erzählen in blutverschmierten Porträts von den Tagen des Kampfes, in wilden Collagen von der Zeit der Anarchie, in obszönen Darstellungen von den Befreiungsversuchen aus unterdrückter Sexualität. Wände werden zu Chronisten der sich überstürzenden Ereignisse. Elektropop und Rap liefern den aufwühlenden Soundtrack dazu. Der Euphorie folgen Übermalungen und Zerstörungen. Sniper sind am Werk und zielen auf die Augen der Demonstrierenden. So wenig gefällig die Underground-Kunst ist, die provozieren will und etwas wagt, so wenig romantisch ist diese Revolution. Regisseur Marco Wilms schlägt in einer Episode den Bogen zu den historischen Wandmalereien bis ins Zeitalter der Pharaonen. In einem Land, wo die Analphabetenrate hoch ist, avanciert eine solche Tradition zum probaten Medium des Aufstands. „Art War“ zeigt den gefährlichen Tanz auf dem Vulkan in einem furiosen Parforceritt durch die letzten zwei Jahre der permanenten und radikalen Umbrüche als einen Trip, der von den Farben und Rhythmen der ägyptischen Maler und Musiker vorangetrieben wird.



Cornelia Klauß





Lobende Erwähnung im Deutschen Wettbewerb Dokumentarfilm 2013


Internationales Programm 2019
Bekar Evi – Das Junggesellenhaus Dirk Schäfer

Das Leben ist kein Zuckerschlecken, schon gar nicht für kurdische Junggesellen in Istanbul. Sieben Saisonarbeiter leben in einem heruntergekommenen Haus in einer ungewöhnlichen WG.

Bekar Evi – Das Junggesellenhaus

Dokumentarfilm
Deutschland
2019
76 Minuten
Untertitel: 
englische
deutsche

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Produktion
Dirk Schäfer
Regie
Dirk Schäfer
Musik
Deborah Wargon
Kamera
Nikola Krivokuca
Schnitt
Dirk Schäfer
Ton
Metin Bozkurt
Das Leben ist kein Zuckerschlecken, schon gar nicht für einen kurdischen Junggesellen in Istanbul. In der Metropole leben sieben alleinstehende Saisonarbeiter aus Ostanatolien in einem heruntergekommenen Haus. Die Männer aus zwei Generationen bilden eine ungewöhnliche WG. Sie wohnen und schlafen auf engstem Raum und teilen sich eine einzige Dusche. Da kann es schon einmal zu hitzigen Auseinandersetzungen kommen: typische WG-Zankereien ums Abwaschen oder Aufräumen. Hier schlichten die älteren unter ihnen, mit väterlicher Autorität.

Die Protagonisten erzählen von ihrer Herkunft und ihren Träumen. Ihre poetischen Schilderungen verwebt der seit Langem in Istanbul lebende deutsche Filmemacher Dirk Schäfer mit feinfühligen Beobachtungen ihrer Zweckgemeinschaft. Die Erfahrungen von gesellschaftlicher Diskriminierung und Schikanen gehen nicht spurlos an ihnen vorüber. Jedoch erleichtern Humor und Freundschaft ihren Alltag – oder wie es einer der „Bachelors“ augenzwinkernd sagt: Nun verkaufe er als Straßenhändler eben osmanische Zuckerpaste, um seinem Leben etwas Süße zu verleihen.

Annina Wettstein
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2015
Boy Ginan Seidl, Yalda Afsah

Wie entkommt ein Mädchen den Restriktionen, die der weiblichen Rolle in einer traditionellen Gesellschaft eingeschrieben sind? Indem sie zum „Boy“ wird. In Afghanistan sind „bacha posh“ Mädchen, die als Jungen aufgezogen werden.

Boy

Dokumentarfilm
Deutschland
2015
30 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Ray Peter Maletzki, Stephan Helmut Beier
Regie
Ginan Seidl, Yalda Afsah
Kamera
Ginan Seidl
Schnitt
Ginan Seidl, Yalda Afsah
Ton
Steffen Martin, Manuela Schininá
Bildung DOK Leipzig Logo

Altersempfehlung: ab 14 Jahren 
Klassenstufen: ab 9. Klasse

Themen: Gender, Identität, Sexualität, fremde Kulturen, Kindheit, Außenseiter 
Unterrichtsfächer: Deutsch, Gemeinschaftskunde, Politik, Kunst, Ethik, Religion

Zum Inhalt

Warum dürfen Jungs oft mehr als Mädchen? Warum gelten Mädchen immer als braver? Warum spielen tradierte Geschlechterrollen – bei uns und anderswo in der Welt - bis heute eine so große Rolle?

In unserer nächsten Schulvorstellung steht die Frage im Mittelpunkt, wie Kinder und Jugendliche damit umgehen (können), dass bis heute gesellschaftliche Vorgaben existieren, die festlegen, was typisch männlich und was typisch weiblich ist.

Der Dokumentarfilm Boy, der das Leipziger Publikum im Wettbewerb 2015 begeisterte, widmet sich dieser Frage am Beispiel zweier junger Frauen, die in Afghanistan aufgewachsen sind, wo Mädchen und Frauen in ihrem Recht auf Entfaltung ausgesprochen stark eingeschränkt werden.

Beide Frauen haben sich entschieden, diese Einschränkungen nicht hinzunehmen und einen ungewöhnlichen Weg gewählt, sich dagegen zur Wehr zu setzen: sie sind zum Boy geworden. Der Film zeigt Ausschnitte aus dem Alltag der 14- jährigen Faranoz, die in Afghanistan als Junge aufwuchs und verwebt diese mit den Erfahrungen einer jungen afghanischen Sängerin in London, die ebenfalls in ihrer Kindheit Jungenkleidung trug, um sich freier in der Gesellschaft zu bewegen. Der Film hinterfragt gesellschaftliche Stereotype, die nicht nur in der afghanischen Gesellschaft wirken und zeigt zwei beeindruckende junge Frauen, die sich die Freiheit nehmen, sich nicht durch ihr Geschlecht definieren zu lassen.

Wie entkommt ein Mädchen den Restriktionen, die der weiblichen Rolle in einer traditionellen Gesellschaft eingeschrieben sind? Indem sie zum „Boy“ wird. In Afghanistan sind „bacha posh“ Mädchen, die als Jungen aufgezogen werden. Das Künstlerinnenduo Afsah/Seidl folgt zwei Mädchen und ihrer Entscheidung, welche Rolle sie im Leben einnehmen wollen. In traumhaften Bildern, die in langen Kamerafahrten die Menschen als Teil eines sozialen Umfelds erfassen, gelingt eine berührende Etüde über Gender und Freiheit.



Grit Lemke


Internationales Programm 2019
Brand Jan Koester, Alexander Lahl

Markus ist ehrenamtlicher Bürgermeister in Tröglitz. Mit seiner Frau setzt er sich 2015 dafür ein, vierzig Flüchtlingen Obdach zu gewähren. Dann nimmt „sein“ Ort eine seltsame Fratze an.

Brand

Animationsfilm
Deutschland
2019
5 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Max Mönch
Regie
Jan Koester, Alexander Lahl
Musik
Hannes Schulze
Kamera
Jan Koester
Schnitt
Jan Koester
Animation
Jan Koester
Buch
Elise Landschek
Ton
Hannes Schulze
Markus ist Ortsbürgermeister in Sachsen-Anhalt. Mit seiner Frau setzt er sich 2015 dafür ein, vierzig Flüchtlingen Obdach zu gewähren. Dann nimmt „sein“ Ort Tröglitz eine seltsame Fratze an: Die Bevölkerung ist beklemmend polarisiert und plötzlich steht die Flüchtlingsunterkunft in Flammen. Der animierte Dokumentarfilm sucht zu verstehen, was passiert ist. Dunkle Schraffierungen und Schattierungen kontrastieren mit idyllischen Aquarelllandschaften und legen Zeugnis über Verlorenes und Aufzuklärendes ab.

Nadja Rademacher

Bread, Revenge?

Dokumentarfilm
Frankreich,
Deutschland
2019
76 Minuten
Untertitel: 
englische
deutsche

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Produktion
Stefan Hayn (Stefan Hayn Filme und Malerei)
Regie
Stefan Hayn
Kamera
Till Megerle
Schnitt
Stefan Hayn
Buch
Stefan Hayn
Ton
Klaus Barm
Der französische Widerstandskämpfer Robert Antelme fiel 1944 in die Hände der Deutschen. Er kam nach Gandersheim, ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges erlebte Antelme noch das ganze Ausmaß der Entmenschlichung im nationalsozialistischen Gewaltregime. Er schrieb darüber bald nach seiner Befreiung das Buch „Das Menschengeschlecht“, das heute ein Klassiker der Vergangenheitsbewältigung ist.

Stefan Hayn hat sich bereits in seinem Film „Straub“ (2014) mit Antelme beschäftigt. Nun geht er noch einmal ausführlicher auf eine Reihe von Texten ein, die kurz nach dem Krieg auch zu einer Debatte über die Frage des Umgangs mit der deutschen Schuld beitrugen. Hayn bezeichnet seinen Film im Vorspann als „lecture filmée“, eine „gefilmte Lektüre“: Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Texte (darunter Überlegungen über einen Brotdiebstahl unter Gefangenen) im französischen Original präsent sind, auch in der Rezitation durch Sprecher mit deutscher Muttersprache. Verschiedene Formen der „Lektüre“, die bis zu einer skizzenhaften szenischen Reinszenierung gehen, werden mit Gegenwartsaufnahmen aus heutigen Gedenkstätten zu einem vielschichtigen, im besten Sinn geschichtspolitischen Filmessay verwoben.

Bert Rebhandl
Animation Perspectives 2019
Call of Beauty Brenda Lien

„Gloria Kosmetika“ – strahlend und selbstbewusst preisen zwei Freundinnen auf ihrem Videokanal Kosmetikartikel an, nach dem Motto: Du bist von Natur aus schön, aber da geht noch was.

Call of Beauty

Animationsfilm
Deutschland
2016
9 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Brenda Lien
Regie
Brenda Lien
Musik
Brenda Lien
Kamera
Lena Reidt, Brenda Lien
Schnitt
Brenda Lien
Animation
Brenda Lien
Buch
Brenda Lien
Ton
Laura Krestan, Kim Lotte Stöber
Cast
Anabel Möbius, Lili Ullrich
„Gloria Kosmetika“ – strahlend und selbstbewusst preisen zwei Freundinnen auf ihrem Videokanal Kosmetikartikel an, nach dem Motto: Du bist von Natur aus schön, aber da geht noch was. Backstage und in Freizeitkluft am Schnittcomputer ziehen Unwetter des Zweifels auf: Influencerin oder Dienerin der Maschinerie? Die Webraum-Odyssee der 2010er Jahre endet mit einem Trip durch die animierte Produktgalaxie.

André Eckardt

Call of Comfort

Animationsfilm
Deutschland
2018
9 Minuten
Untertitel: 
deutsche

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Brenda Lien
Regie
Brenda Lien
Musik
Brenda Lien
Kamera
Brenda Lien, Tim Seger
Schnitt
Brenda Lien
Animation
Leonie Link, Julia Merkschien, Brenda Lien
Buch
Brenda Lien
Ton
Lena Beck, Brenda Lien, Christopher Weingarten
Eine starre, subjektive Kameraperspektive. Vertraulich, aber nachdrücklich beugt sich eine junge Frau zu uns herüber und beginnt mit der Persönlichkeitsoptimierungsbehandlung. „Update installed“. Unbeweglich, ausgeliefert, für die Zukunft gechippt, alle Daten kapitalisiert. „Accept“. Aus Wohlgefühl wird Science-Fiction-Horror, aus kosmetischem Goldstaub eine toxische Bedrohung. Der späte Sieg von HAL 9000.

André Eckardt
Deutscher Wettbewerb 2019
Coming off the Real Time, for a While Anna Friedrich

An der schwedischen Küste lebt Bauer Sven Axel mit seiner Mutter, einigen Tieren und viel Fantasie. Er träumt vom Filmemachen und von der Schauspielerei. Nun erprobt er beides.

Coming off the Real Time, for a While

Dokumentarfilm
Deutschland
2019
62 Minuten
Untertitel: 
englische
deutsche

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Anna Friedrich, Ray Peter Maletzki (ROSENPICTURES)
Regie
Anna Friedrich
Musik
Stef Ketteringham
Kamera
Anna Friedrich
Schnitt
Anna Friedrich
Buch
Anna Friedrich
Ton
Andrea Rüthel, André Görbing, Leo Rocker, Maximilian Glaß, Anna Friedrich
Anna Friedrich folgt Sven Axel Nilsson in den Morgennebel. Irgendwo in Schweden, das Meer in unmittelbarer Nähe, arbeitet Sven Axel als Bauer. Aber er ist noch viel mehr als das. Friedrich kitzelt es aus ihm heraus, indem sie ihn nach seinen Träumen und Ängsten befragt, wissen möchte, welches der vier Elemente ihm das liebste sei. Sie gibt ihm die Kamera in die Hand, weil er sich wünscht, Steine zu filmen, sodass zudem ein kurzer, dabei nicht minder spektakulärer Beitrag über eine mystische Steinformation Teil des unkonventionellen Porträts ist. Doch auch die Schauspielerei gefällt Sven Axel und so wird er kurzerhand auch das – Schauspieler.

Weitab beinahe jeglicher Störung beginnen die beiden also eine Art Spiel miteinander, bei dem Sven Axels Mutter ebenso eine Rolle hat wie ein Gelände, das die schwedische Armee für ihre Übungen nutzt. „Für mich ist die Welt eine ziemlich große Kugel, weil ich in meinem Leben nicht gerade viel gereist bin“, sagt er. Und setzt nach: „Heute wirkt die weite, weite Welt sehr klein. Aber das ist nicht wahr. Wenn man segelt, geht oder reitet, ist es tatsächlich eine ganz schön große Welt.“ Eine überaus reiche ist jedenfalls die von Sven Axel. Anna Friedrich macht sie passierbar.

Carolin Weidner

Das Forum

Dokumentarfilm
Deutschland,
Schweiz
2019
116 Minuten
Untertitel: 
englische
deutsche

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Produktion
Christian Beetz, Georg Tschurtschenthaler, Karin Koch, Marcus Vetter
Regie
Marcus Vetter
Musik
Marcel Vaid
Kamera
Georg Zengerling
Schnitt
Marcus Vetter, Ana Fernandez Rocha, Michele Gentile
Buch
Christian Beetz
Ton
Melanie Westphal, Dieter Meyer, Marco Teufen, Jonathan Schorr, Marcus Vetter
Jährlich im Januar gibt das schweizerische Davos die Kulisse für das Weltwirtschaftsforum (WEF). Dieses Treffen ist ein Stelldichein der globalen Eliten aus Wirtschaft und Politik. Zwar werden seit einiger Zeit die öffentlichen Debatten und Pressekonferenzen auf der Website des WEF gestreamt – im Sinne eines transparenten, jedoch auch des Offiziösen verdächtigen audiovisuellen Protokolls –, doch noch nie in der 49-jährigen Geschichte des WEF gewährte man einem unabhängigen Filmemacher Einblicke in die Maschinerie des Ereignisses oder hinter die Fassaden der Institution.

Über einen Zeitraum von drei Jahren beobachtete Regisseur Marcus Vetter das Funktionieren dieser Maschinerie. Er warf dabei auch wenige, dafür hochkonzentrierte Blicke in die Geschichte des 1971 von Klaus Schwab gegründeten Forums und verknüpft nun, sehr souverän, individuelle Biografien, historische Momente, folgerichtig Zusammenhängendes und peripher Umherschwirrendes zum komplexen Bild eines weltumspannenden Gewebes. Klaus Schwab, inzwischen 79-jährig, kann der Gewebe-Metapher viel abgewinnen, äußerte er doch mehr als nur einmal, dass in „seinem“ WEF die Fäden der Welt zwar zusammenlaufen mögen, dass Sinn und Zweck dieser Verknotung aber erst entstünden, wenn die Fäden später wieder verantwortungsvoll verteilt würden. Um nicht weniger als diese Fäden, also den Sinn und Zweck des WEF, geht es in diesem Film.

Ralph Eue
Deutscher Wettbewerb 2013
Das kalte Eisen Thomas Lauterbach

Waffen in Deutschland: Schützen und Sammler, die Eltern der Opfer von Winnenden, ein Büchsenmacher mit Berufsehre. Facettenreiche Betrachtung von Schuld und Verantwortung.

Das kalte Eisen

Dokumentarfilm
Deutschland
2013
89 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Florian Fickel
Regie
Thomas Lauterbach
Musik
Christian Biegai
Kamera
Gunther Merz
Schnitt
Ana R. Fernandes
Buch
Thomas Lauterbach
Ton
Thomas Lauterbach
Die Menge der eingezogenen oder freiwillig abgegebenen Waffen, die der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Baden-Württemberg jährlich vernichtet, werde in Tonnen gemessen, heißt es. Eine Maßnahme zur Minimierung der Gewalt oder zumindest der Minimierung einer „Gelegenheit“. Eine solche nutzte im März 2009 ein 17-jähriger Junge, als er mit der Pistole seines Vaters seine ehemalige Schule aufsuchte und 15 Menschen tötete. Auch Jana Schober und Nina Denise Mayer befanden sich unter den Opfern. Janas Vater und Ninas Mutter setzen sich seitdem aktiv für diese Waffenvernichtung ein. Die betroffenen Sportschützen, Jäger oder Waffensammler betrachten die sogenannte „Nachschau von Winnenden“ allerdings eher skeptisch, zum Teil sind sie verärgert. Und dann gibt es da noch den ansässigen Büchsenmacher, der hervorragende Präzisionswaffen herstellt und darunter leidet, dass sein Beruf heutzutage mehr geächtet sei als der einer Prostituierten. Thomas Lauterbach nähert sich den ganz persönlichen Anliegen seiner Protagonisten und gewährt einen außergewöhnlichen Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven der Problematik. So beleuchtet der Film sehr verschiedene Facetten der Frage nach Schuld und Verantwortung. Aber vor allem gelingt es ihm auf erstaunliche Art und Weise, ein Weltbild ins Wanken zu bringen.

Claudia Lehmann

Déjà-moo

Animationsfilm
Deutschland
2013
14 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Stefan Müller
Regie
Stefan Müller
Musik
Ralf Merten, Steffen Winkler, Frank Nachtigall, Ignacio Viano
Kamera
Stefan Müller
Schnitt
Stefan Müller
Animation
Stefan Müller
Buch
Stefan Müller
Ton
Stefan Müller
Was haben eine hysterische Mutter, zwei Sanitäter und eine verrückte Kuh gemeinsam? Sie sind ein Garant für Chaos in den Alpen, die ansonsten so idyllisch sein könnten. Durch eine unglückliche Verkettung von Missgeschicken und Missverständnissen gerät ein junger Berliner ins Krankenhaus. Ein surrealer Albtraum beginnt, der vom Kafkaesken ins Psychedelische taumelt.