Dieses Mekka liegt im Westen. Am Strand von Coney Island, Brooklyn. Hierher pilgern seit Jahren einige Virtuosen des erfüllten Müßiggangs, um einer gemeinsamen Leidenschaft zu frönen: American Handball. Die Männer, überwiegend Freaks in fortgeschrittenem Alter, sind wechselseitig Akteure und Zaungäste. In einer Szene diskutieren zwei der Protagonisten über den richtigen Titel für den Film, an dem sie gerade mitwirken. Handball müsste im Zentrum stehen, sagt einer, dem das Spiel ernst und sein Geist heilig ist. Der andere will, dass es um die Fauna der Existenzen geht, die hier ums Spiel herum ins Kraut schießen: the lives of Mecca.
Es ist Patrick, der das sagt. Und der ist so etwas wie ein heiter-pantheistischer Philosoph. Manchmal hat er auch die Hoheit über die Musik, die hier aus dem alten Gettoblaster dröhnt, und er ist der Therapeut auf diesem sympathischen Flecken Erde. Ihm zur Seite stehen Aufschneider und Verschlossene, Kinder und Alte, Zerrissene und Gelassene. Jeder für sich ist ein begnadeter Performer der eigenen Geschichte(n). Worum es eigentlich geht: die Vielfalt der Ränder. Das Drunter und Drüber des Alltags. Die volle Energie des Sports. Und die totale Entspannung des nachbarschaftlichen Miteinanders.
Ralph Eue