Filmarchiv

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Internationales Programm 2016
Plaza de la Soledad Maya Goded

Die Prostituierten von La Merced in Mexico-Stadt: zwischen 50 und 80, oft missbraucht und geschlagen, mutig, stark und illusionslos. Intimste Geständnisse voller burlesker Komik.

Plaza de la Soledad

Dokumentarfilm
Mexiko
2016
84 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Martha Sosa, Eamon O’Farrill, Monica Lozano
Regie
Maya Goded
Musik
Leonardo Heiblum, Jacobo Lieberman
Kamera
Maya Goded
Schnitt
Valentina Leduc
Ton
Lena Esquenazi, Miguel Hernández
Zunächst einmal – „Plaza de la Soledad“ eröffnet mit einer wunderbaren, wie für das Kino erfundenen Szene, die im Dokumentarfilm nur funktioniert, wenn Filmemachen als gemeinsame Arbeit der Menschen vor und hinter der Kamera verstanden wird. In diesem Fall als Projekt der Fotografin und Filmemacherin Maya Goded und der Prostituierten von La Merced in Mexico-Stadt, deren Vertrauen sich Goded über Jahre hinweg durch eine Fotoserie über das Viertel erarbeitet hat.

Zwischen 50 und 80 Jahre alt sind die Frauen, die sich seit ihrer Jugend an Männer verkaufen und bis heute von ihnen leben. Da staut sich einiges an, und das Kino dient ihnen als Medium, ihre Geschichte nach außen zu tragen. Mutig und stark sind sie, die in ihrer Jugend missbraucht oder vergewaltigt wurden, die ihre eigenen Kinder ohne Ehemänner aufziehen mussten und ihre Biografien illusionslos beschreiben – ohne Selbstmitleid, allein fokussiert auf das Überleben. Gleichzeitig vibriert die Energie in diesem Film, dessen erzählerische Bandbreite von burlesker Alltagskomik über Sexpraktiken am Kunden bis hin zu intimsten Geständnissen, in denen die Sehnsucht nach etwas Sicherheit und Liebe aufscheint, reicht. Keine Frage, die renommierte Magnum-Fotografin Maya Goded ist auch eine der großen Stimmen des mexikanischen Kinos der Gegenwart.

Matthias Heeder
Internationales Programm 2016
The World in a Corner Mariano Rentería Garnica

Jeden Tag sind sie am, im oder auf dem Meer – die Bewohner des „Sacred Hill“, einer felsigen Halbinsel ganz im Süden Mexikos.

The World in a Corner

Dokumentarfilm
Mexiko
2016
21 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Aurora Molina Pineda, Jorge Díez Maza
Regie
Mariano Rentería Garnica
Musik
Jorge Alba
Kamera
Mariano Rentería Garnica
Schnitt
Mariano Rentería Garnica
Buch
Mariano Rentería Garnica
Ton
Raúl Atondo
Jeden Tag sind sie am, im oder auf dem Meer – die Bewohner des „Sacred Hill“, einer felsigen Halbinsel ganz im Süden Mexikos. So nah sie dem Ozean sind, so fremd bleibt er ihnen auch. Ein junger Mann und ein Mädchen erzählen von diesem Ort: davon, dass die Jagd viele Meeresbewohner vertrieben hat und wie sich das Meer seitdem rächt. Die wenigen Tiere, die noch da sind, bleiben den Touristen zum Anschauen vorbehalten. In eindrucksvollen Bildern zeichnet der Film einen geradezu traumhaften Albtraum.

Kim Busch