Filmarchiv

Jahr

Fokus Lateinamerika 2012
Drought Everardo González

Eine Viehfarm im trockenen Nordosten Mexikos: Mensch und Tier im Überlebenskampf gegen die Dürre, bis der Regen kommt … Archaischer Kreislauf in eindrucksvollen Bildern.

Drought

Dokumentarfilm
Mexiko
2011
84 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Martha Orozco, Cienega Docs S.A. de C.V.; Foprocine
Regie
Everardo González
Kamera
Everardo González
Schnitt
Felipe Gómez, Clementina Mantellini
Buch
Everardo González
Ton
Pablo Tamez, Sound Design: Matias Barberis
„Cuates de Australia“ klingt nicht besonders mexikanisch, ist aber der Name einer Viehfarm im trockenen Nordosten des Landes. Ein Ort, isoliert von der Welt, ohne Elektrizität, befestigte Straßen und frisches Trinkwasser. Wie es zu diesem Namen gekommen ist, wissen auch die heutigen Bewohner der Farm nicht. Das Leben in „Cuates de Australia“ ist hart und die Dürrezeit setzt von Jahr zu Jahr früher ein. Sie droht, den Viehzüchtern ihre Lebensgrundlage zu nehmen. Dennoch harren sie so lange aus bis die Quellen versiegen, die ersten Tiere verdursten und die Kojoten sich immer näher an die Herde herantrauen. Erst jetzt verlassen die Menschen mit ihren Tieren das Dorf. Eine lange Karawane setzt sich in Bewegung auf der Suche nach Weideflächen und Wasser, nach einem Ort, an dem sie auf den Regen warten können. Auch in dieser Zeit muss die alltägliche Arbeit weiter gehen.
Mit ruhigem Blick beobachtet Everardo Gonzáles die Verrichtungen der Männer, Frauen, Alten und Kinder und findet eindrucksvolle Bilder für den Überlebenskampf der Menschen. Als endlich erste Regentropfen niedergehen, verändert sich die Atmosphäre schlagartig: Neue Farben entstehen, Vogelgesang vertreibt die Stille und eine Stimmung des Aufbruchs macht sich breit. Der alte Kreislauf des Lebens setzt ein und mit den Menschen kehrt auch die Hoffnung zurück nach „Cuates de Australia“. Von einem ruhigen Rhythmus getragen, setzt dieser Film einer archaischen Lebensform ein Denkmal, deren Ende vorgezeichnet ist.

– Paulo de Carvalho

Magic Words (to Break a Spell)

Dokumentarfilm
Guatemala,
Mexiko,
Nicaragua
2012
82 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Jorge Sanchéz, Amaranta SA de CV
Regie
Mercedes Moncada Rodríguez
Musik
Leoncio Lara Bon
Kamera
Carlos R. Rossini y Cuco Villarías
Schnitt
Mercedes Cantero
Buch
Mercedes Moncada Rodríguez
Ton
Lena Esquenazi
Am 19. Juni 1979 siegte die sandinistische Revolution in Nicaragua über das Somoza-Regime. Die achtjährige Mercedes Moncada erlebte diesen Moment des Umbruchs der nicaraguanischen Gesellschaft in seiner ganzen Intensität – obwohl sie noch Kind war, prägte er ihr politisches Bewusstsein. Drei Jahrzehnte später wirft die Regisseurin einen sehr persönlichen und emotionalen Blick auf die Revolution und macht sich in Managua auf die Suche danach, was vom Versprechen Sandinos geblieben ist. In Beobachtungen, Rückblenden und Reflektionen wird die zunehmende Enttäuschung über den von den Sandinisten eingeschlagenen Weg deutlich. Was mit dem Ziel, einen „Neuen Menschen“ zu schaffen, begann, endet in einem System politischer Absprachen und persönlicher Macht- und Klasseninteressen. Die revolutionäre Bewegung wandelte sich schleichend in ein neues Regime mit autoritären Zügen. Mercedes Moncada Rodriguez poetischer und mutiger Film erhebt nicht den moralischen Zeigefinger, sondern gleicht vielmehr einer kritischen Selbstbefragung und weist weit über die politische Entwicklung in Nicaragua hinaus.
– Paulo de Carvalho