Die Zeit zwischen 1965 und 75 galt in Leipzig als das „Vietnam-Jahrzehnt“, als auch dieser Film hier lief. Es waren „Dokumentaristen“ und Fotografen, die auf die Gräuel eines zunächst fern der Weltöffentlichkeit stattfindenden Krieges aufmerksam machten. Mit Nestler und dem renommierten ostdeutschen Fotografen Thomas Billhardt fanden die Gattungen auf wunderbare Art zusammen: Billhardts Fotos vom Alltag eines gequälten Volkes, aber auch von Momenten des Luftholens und Glücks, die manchmal – hier ist er Nestler sehr nah – den Blick auf kleine Details richten, brennen sich ins Gedächtnis. Klug montiert, von Zsóka Nestler nüchtern kommentiert und kontrastiert von Gedichten vietnamesischer Kinder, gelesen von schwedischen – die einzigen bewegten Bilder.
– Grit Lemke