Was verbindet das Manchester des Jahres 2017 mit der russischen Revolution 100 Jahre zuvor? Friedrich Engels. Bevor er gemeinsam mit Karl Marx das Kommunistische Manifest verfasste, hatte der Philosoph und Unternehmer einige Jahre in der nordenglischen Industriehauptstadt des 19. Jahrhunderts gelebt. Ausgehend von Engels’ kommunistischen Theorien reflektiert der Künstler Phil Collins über deren Aktualität: Wie sieht „die Lage der arbeitenden Klasse in England“ – so ist eines seiner Hauptwerke überschrieben – heute aus? Würde Engels nicht vielmehr über die „working poor“ schreiben, die arbeitenden Armen? Wie unterscheidet sich die „Tyrannei des Kapitals“ von damals und heute, die unsere Gesellschaften, unser Leben, Denken und Handeln noch immer fest im Griff zu haben scheint? Ist deshalb der Kommunismus wieder ein denkbares Ideal?
Und auch Engels selbst darf erneut nach Manchester reisen, in Form einer Statue, deren Transport aus einem ukrainischen Dorf zu ihrem neuen Aufstellungsort in der ehemaligen Industriekapitale der Film begleitet – ein vielschichtiges sozialistisches Roadmovie von der einen Außenseite der EU zur (demnächst) anderen.
Frederik Lang