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Fokus Lateinamerika 2012
The Flowers of my Family Juan Ignacio Fernández Hoppe

Eine erwachsene Tochter will ihre Mutter aus der gemeinsamen Bleibe umsiedeln, um ein eigenes Leben zu beginnen. Drängende Fragen nach Verantwortung, Schuld und dem Recht auf Individualität.

The Flowers of my Family

Dokumentarfilm
Uruguay
2012
75 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Juan Ignacio Fernández Hoppe, Hoppefilms
Regie
Juan Ignacio Fernández Hoppe
Musik
Bach and Mozart by Cristina García Banegas and DeProfundis choir
Kamera
Juan Ignacio Fernández Hoppe
Schnitt
Juan Ignacio Fernández Hoppe, Guillermo Rocamora
Buch
Juan Ignacio Fernández Hoppe
Ton
Daniel Yafalian
Es gibt Momente in unserem Leben, in denen wir Entscheidungen treffen müssen, die tiefe Auswirkungen auf die uns nahen Menschen haben. So geht es Alicia, der Mutter des Regisseurs, die auf Grund einer neuen Beziehung beschließt, ihre Mutter Nivia aus der gemeinsamen Wohnung in eine neue Bleibe umzusiedeln. Die alltägliche Symbiose der beiden Frauen wandelt sich schleichend in einem quälenden Konflikt, den Enkel und Filmemacher Juan behutsam beobachtet. Zunächst behält Großmutter Nivia ihre Angewohnheiten bei: Sie kümmert sich liebevoll um die Pflanzen, widmet sich den Tauben auf dem Balkon und philosophiert dabei über das Wesen der menschlichen Existenz. Je länger es aber dauert, eine geeignete Unterbringung für die Mutter zu finden, desto stärker steigt die Spannung zwischen den beiden Frauen. Hin und wieder versuchen Mutter oder Großmutter, ihren Sohn und Enkel hinter der Kamera einzubeziehen und zu ihrem Verbündeten zu machen. Doch Juan Ignacio Fernández gelingt es, die unsichtbare Grenze zwischen Regisseur und Familienmitglied nicht zu übertreten. Mit großer Sensibilität bleibt er stiller Zeuge, der die familiäre Intimität und den Prozess der Trennung in ruhigen Bildern einfängt. Was auf den ersten Blick wie ein Film über eine Familienangelegenheit erscheint, erlangt durch die schmerzliche Loslösung der Tochter und die damit verbundenen drängenden Fragen nach Verantwortung, Schuld und dem Recht auf individuelle Freiheit eine universelle Qualität.
– Paulo de Carvalho