Mitten in den Wirren des Vietnamkriegs platzte 1971 in Washington eine Bombe, die mehr Sprengkraft hatte, als jede im Krieg verwendete Waffe. Daniel Ellsberg, einer der führenden amerikanischen Strategen dieses Krieges, wurde zum erbitterten Gegner und spielte der Presse 7.000 Seiten hochgeheimer Unterlagen über die wahre Geschichte des US-Engagements in Vietnam zu. Die „Pentagon-Papers“ belegen, dass vier US-Präsidenten ihr Volk und die Welt über die wahren Gründe und Aktivitäten der Vereinigten Staaten systematisch belogen hatten. Sie hatten Frieden gepredigt und Krieg gesät. Henry Kissinger, damals Sicherheitsberater von Präsident Nixon, erklärte Ellsberg zum „gefährlichsten Mann Amerikas“, der mit allen Mitteln gestoppt werden müsste.
Geschickt verweben Judith Ehrlich und Rick Goldsmith die lebhaften Erinnerungen Ellsbergs mit Aussagen von Zeitzeugen, Archivmaterial und dezenten Inszenierungen und geben so einen faszinierenden Einblick in den amerikanischen Politikbetrieb und die Funktionsweise der Demokratie. Die Geschichte von Gewalt, Vertuschung und Lüge auf der einen und Aufrichtigkeit, Mut und Wahrheit auf der anderen Seite steigert sich zu einem atemberaubenden Polit-Thriller, der den Regisseuren 2010 eine Oscar-Nominierung einbrachte.
– Claas Danielsen