Filmarchiv

Jahr

Hommage Jay Rosenblatt 2017
Human Remains Jay Rosenblatt

„Die Idee zu dem Film kam mir, als ich ein Bild von Hitler beim Essen sah. Mich verwirrte, dass diese monströse Person etwas so Menschliches tat.“ (Jay Rosenblatt)

Human Remains

Dokumentarfilm
USA
1998
30 Minuten
Untertitel: 
VO_Englisch

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Jay Rosenblatt, John Turk (Locomotion Films), Danish Film Institute Workshop
Regie
Jay Rosenblatt
Kamera
Jay Rosenblatt
Schnitt
Jay Rosenblatt
Buch
Jay Rosenblatt
Ton
Christian Bruno, Amy Hunter
Künstlerische Assistenz
Jennifer Frame, Harvey Schwartz, Ellen Bruno, Caveh Zahedi
„Die Idee zu dem Film kam mir, als ich ein Bild von Hitler beim Essen sah. Mich verwirrte, dass diese monströse Person etwas so Menschliches tat.“ (Jay Rosenblatt)

Introduction to the Enemy

Dokumentarfilm
USA,
Vietnam
1974
60 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Indochina Peace Campaign
Regie
Haskell Wexler
Kamera
Haskell Wexler
Schnitt
Christine Burill, Bill Yahraus
Cast
Jane Fonda, Tom Hayden, Tra Giang, Nguyen Dinh Thi
In der Geschichte des Leipziger Festivals war 1974 das Jahr, als Jane Fonda kam. In ihrer Autobiografie „My Life so far“ schrieb sie über das Projekt Introduction to the Enemy: „Im Jahr 1974 unternahm ich meine zweite Reise in den Norden Vietnams, in der Absicht, einen Dokumentarfilm zu drehen, der die menschliche Seite des Krieges zeigen sollte. Unser Film sollte von der Bevölkerung Vietnams handeln, wie sie die US-amerikanische Öffentlichkeit sonst nie zu sehen oder zu hören bekäme. Wir wollten jedoch keinen Film über das Sterben und die Zerstörung drehen, sondern einen über das Leben und den Wiederaufbau. Haskell Wexler, der große amerikanische Kameramann, der schon Filme wie „Medium Cool“ und „Who's Afraid of Virginia Woolf“? gedreht hatte, begleitete uns auf dieser Reise.“ Dieser Film ist eine gemeinsame Arbeit von Christine Burrill, Bill Yahraus, Jane Fonda, Thomas Hayden, Haskell Wexler.

Ralph Eue

The Wolfpack

Dokumentarfilm
USA
2015
89 Minuten
Untertitel: 
keine

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Izabella Tzenkova
Regie
Crystal Moselle
Musik
Randall Poster, Meghan Currier
Kamera
Crystal Moselle
Schnitt
Enat Sidi
Ton
Richard Levengodd, Cole Wenner
Machen sie sich bereit für die Angulo-Brüder, die ihr gesamtes junges Leben in einer abgeschrammten Sozialwohnung in der Lower East Side verbrachten. Ihr Hare-Krishna-geschädigter Vater, der das Böse vor seiner Haustür verortete, unterband jeden Kontakt nach draußen. Keine Schule, keine Freunde. Die sechs Brüder durften praktisch nie raus. Stattdessen Unterricht zu Hause und über 5.000 Spielfilme auf DVD, ihr einziges Fenster in die Welt. Die holten sie sich zurück und schufen ihr eigenes Kino, indem sie die Filme für ihre Videokamera nachspielten – drehbuchgetreu, mit selbstgebastelten Kostümen und Requisiten. Das gab ihnen das Gefühl zu leben.

Crystal Moselle war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wie im Kino. Gerade begann sich die Machtbalance in dem Apartment zu verschieben, die Brüder wagten den Schritt nach außen – wo sie der Filmemacherin über den Weg liefen. Beide Seiten verband sofort ihre Liebe zum Film. Einmal aufgenommen in das „Wolfsrudel“ gelingt der Regisseurin das fesselnde Psychogramm einer Familie im Umbruch. Noch ist das Alte klaustrophobisch präsent, während sich das Draußen als unsicheres Terrain abzeichnet, das mit den Mustern der Kinogeschichten nicht zu meistern sein wird. Die Brüder ahnen es.

Matthias Heeder



Ausgezeichnet mit dem Preis der Fédération Internationale de la Presse Cinématographique 2015