Der mehrfach preisgekrönte und auf vielen internationalen Festivals gefeierte Dokumentarfilm der Emmy-Preisträgerin Janet Tobias widmet sich einer unglaublichen Geschichte vom Leben und Überleben in Zeiten von Verfolgung und Krieg.
1993 macht der New Yorker Höhlenforscher Chris Nicola eine Entdeckung. Er ist gerade dabei, ein unterirdisches System in der Ukraine zu erkunden, als er dort unten auf höchst ungewöhnliche Dinge stößt: einen Frauenschuh, einen Hausschlüssel, einen von Hand gemeißelten Mühlstein … Neun Jahre braucht er, bis er alle Teile des geheimnisvollen Puzzles der damals schon 60 Jahre zurückliegenden Geschichte für sich zusammensetzen kann.
Im Mai 1942, als die Nazis immer weiter nach Osteuropa vorrücken, flüchten fünf jüdische Familien in eines der größten Höhlensysteme der Welt: 124 Kilometer lang mit fünf Seen. 38 Juden – vom Säugling bis zum Greis – verstecken sich fortan in dieser Dunkelheit. Sie richten sich ein, bauen Betten und Lampen aus alten Flaschen. Immer wieder riskieren einige von ihnen ihr Leben, wenn sie die Höhle verlassen, um Feuerholz und Essen aus der Welt über sich zu besorgen. Fast zwei Jahre lang leben, schuften, essen und schlafen die Höhlenbewohner direkt unter den Füßen ihrer Feinde. Als sich die Nazis im April 1944 zurückziehen, entsteigen alle 38 Juden ihrer Höhle: schlammverkrustet, in zerlumpter Kleidung und geblendet vom grellen Sonnenlicht – aber sie leben.