Filmarchiv

Land (Film Archive)

Mama arbeitet im Westen – Eine Kindheit in Polen

Dokumentarfilm
Deutschland,
Norwegen,
Polen
2014
58 Minuten

Credits DOK Leipzig Logo

Anita Rehoff Larsen, Tone Grøttjord
Åse Svenheim Drivenes
Eirik Myhr
Michał Jarosiński, Jacek Gruszka
Åse Svenheim Drivenes
Håkon Lammetun, Petter Fagerlund, Bartosz Idzi
Katja Wildermuth
Kuba ist 13 Jahre alt, sein Bruder Mikołaj ist sieben. Kuba weckt seinen Bruder, bittet ihn zu frühstücken, der Kleine weigert sich. Gemeinsam gehen sie Chips kaufen und laufen Hand in Hand nach Hause. Abends sitzen sie daheim und spielen am Computer. Irgendetwas fehlt in diesem Tagesablauf. Wo sind die Erwachsenen?
Kubas und Mikołajs Eltern befinden sich nicht im gleichen Land wie ihre Jungs. Der Vater arbeitet in Schottland, die Mutter in Österreich, und die Söhne warten in Polen ab, dass einer von ihnen wiederkommt. In der Schule darf Kuba nicht erzählen, dass die beiden allein sind, und auch sonst scheint die Konstellation erst ins Wanken zu geraten, als Kuba auffällig wird und an seine Grenzen gerät.
Der Film zeigt auf bestürzende Weise, wie sich mit den Arbeitsmärkten auch Verantwortungen verschoben haben und wirtschaftliche Missstände zu passiver Gewalt gegen die Schwächsten der Gesellschaft führen.
Special Screening MDR 2014
Nur der Pole bringt die Kohle Markus Stein

Polen sind die neuen Deutschen: Im ausgestorbenen ostdeutschen Grenzgebiet erobern sie Dörfer und Immobilienmärkte. Skurrile Milieustudie über das neue Europa.

Nur der Pole bringt die Kohle

Dokumentarfilm
Deutschland
2014
89 Minuten

Credits DOK Leipzig Logo

Olaf Jacobs
Markus Stein
Eike Hosenfeld, Moritz Denis, Tim Stanzel
Miriam Tröscher, Bernadette Paassen, Rasmus Sievers
Anna-Maria Hora
Andreas Kannengießer, Gianpiero Tari
Silke Heinz
2004 fiel die Grenze zwischen Polen und Deutschland. Am Anfang war es die Angst der Polen, die reichen Nachbarn würden mit ihrem Geld nach Land und Besitz greifen. Zehn Jahre später scheint alles ganz anders: In den fast ausgestorbenen Dörfern der ostdeutschen Provinz im Grenzgebiet ist eine völlig neue Bewegung im Gange, die sämtliche bisher dagewesenen Stereotypen des binationalen Verhältnisses auf den Kopf stellt. Eine Region, die vor Kurzem noch dadurch auffiel, dass sie sich durch den Wegzug der perspektivlosen deutschen Jugend entvölkerte, wird durch gesunkene Immobilienpreise für polnische Familien aus dem Großraum Stettin attraktiv. Einen Polen nach dem anderen zieht es „nach drüben“. Sie verdienen genug Geld, um sich hier Häuser leisten zu können, und sind gleichzeitig nicht weit entfernt von ihren Arbeitsstellen.
Die Polen erobern die einsamen Weiten in ihrem Westen. Das einzig erreichbare Mobilfunknetz ist das polnische, die Maklerbüros sind fest in polnischer Hand, ein Verein hilft, mit deutschen Behörden zurechtzukommen, und die örtliche Wohnungsbaugesellschaft wirbt mit deutschem Kindergeld. Die neu Hinzuziehenden lernen Deutsch und schicken ihre Kinder auf die Europaschule. Eine skurrile Milieustudie über günstiges Land, typische Polen, typische Deutsche, über das Fremde und das neue Europa.