Filmarchiv

Internationales Programm 2014
A Goat For a Vote Jeroen van Velzen

Schulsprecherwahl im ländlichen Kenia. Wofür die Kandidaten stehen? Egal! Es geht um Prestige. Und um „little somethings“, die sie ans Wahlvolk verteilen. Ein Grundkurs in Demokratie.

A Goat For a Vote

Dokumentarfilm
Kenia,
Niederlande
2013
52 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Hasse van Nunen, Maarten van der Ven
Regie
Jeroen van Velzen
Musik
Alex Boon
Kamera
Stef Tijdink
Schnitt
Daan Wijdeveld
Buch
Jeroen van Velzen
Ton
Robil Rahantoeknam
Richten wir den Blick auf das Einüben demokratischer Prozesse am Beispiel einer Schülerwahl im ländlichen Kenia: Was eigentlich ist die Aufgabe eines Schulsprechers? Egal! Geht es doch um das Amt. Um das Prestige. Um die Weichenstellung individueller Karrieren. Die Kandidaten: Magdalena, die es als einzige weibliche Bewerberin traditionell schwer hat. Harry, der bitterarm ist. Um seine Kampagne zu finanzieren, verkauft er Fische und Kokosnüsse auf dem Markt. Said, der Charmeur. Berufsziel: Armeegeneral. Stratege ist er schon jetzt: Fototermin mit dem Vize, der einen Schritt hinter ihm stehen muss, Plakate kleben, Geld bei Verwandten auftreiben. Und dazu dieses verführerische Lächeln! Allen ist klar, dass sie nur durch Wahlkampfgeschenke siegen können. Oder nennen wir es, wie Magdalenas Großmutter, beim Namen: durch Bestechung. Also verteilen sie Süßigkeiten und „little somethings“. Harry gelingt es sogar, seinen Verwandten eine Ziege abzuschwatzen. Fleisch für alle! Einzig bei Magdalena geht es um Inhalte – weshalb sie verlieren wird …
Was lehrt uns das? Die Schule als gesellschaftlicher Mikrokosmos übt ein, was Erfolg verspricht. Wenn der Weg dorthin über Korruption führt, ist das eine Alltagserfahrung in vielen Ländern. Wie heißt es zu Beginn des Films so schön: „Am besten verstehen wir unsere Gesellschaft, wenn wir auf unsere Kinder blicken.“ In diesem Sinne: A vote for a goat!
Matthias Heeder
Internationales Programm 2014
A House in Fog Mokhtar Namdar

Eine Frau, allein auf einem alten Anwesen in den iranischen Bergen. Ein einfacher Alltag mit harter Arbeit und Tieren, gezeichnet in wärmsten Farben. Doch das Idyll hat Feinde …

A House in Fog

Dokumentarfilm
Iran
2014
27 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Javad Zahiri
Regie
Mokhtar Namdar
Kamera
Mohammad Rasouli
Schnitt
Emad Khodabakhsh
Buch
Mokhtar Namdar
Ton
Mehdi Sadeghi, Ali Hasanzadeh
Natürlich ist das Haus viel zu groß für einen allein. Das über Generationen vererbte hundert Jahre alte Anwesen wirkt trotz seiner Hinfälligkeit immer noch majestätisch in dieser idyllischen Hügellandschaft irgendwo im Iran. Es beherbergt jedoch nur noch eine Bewohnerin, Soraiia Hassani, die es bewirtschaftet und in Schuss hält. Sie braucht niemanden, hat sie doch die Tiere und die tägliche Arbeit, die ihrem Leben einen Sinn geben.
Die Kamera malt diesen Alltag in den wärmsten Farben aus und (er-)findet in beiläufigen Arrangements Bilder, die der Malerei näher sind als der Fotografie. Die dunklen Farben dominieren und dennoch kommt kein Gefühl der Einsamkeit auf. So ein Leben wird vorstellbar. Soraiia scheint niemanden zu vermissen, bestenfalls diejenigen, die schon gestorben sind. Aber jedes Paradies hat seine Feinde. Ist es staatliche Fürsorge oder das Gesetz, ist es ihr Geheimnis oder sind es die Gespenster der Vergangenheit, die Soraiia dieses Einsiedlerleben nicht zutrauen, nur weil sie eine Frau ist?
Cornelia Klauß
Internationales Programm 2014
Amerykanka. All included Viktar Korzoun

Häftlingsalltag im gefürchteten KGB-Hauptquartier Minsk, erzählt vom Dissidenten-Poeten Aljaksandr Fjaduta vor Comic-artig animierter Knastkulisse. Bittere Satire à la Erofeev.

2013

Amerykanka. All included

Animadok
Belarus
2013
52 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Kasia Kamockaja
Regie
Viktar Korzoun
Kamera
Natalia Shyrko, Eugene Yellow
Schnitt
Viktar Tumar
Animation
Viktar Korzoun, Anatoly Todorsky
Buch
Alexander Fyaduta, Viktar Korzoun
Ton
Taras Senchuk
Das „Amerykanka“ ist das KGB-Hauptquartier und berüchtigtes Folterzentrum in Minsk, Hauptstadt von Weißrussland, der letzten Diktatur in Europa. Unmittelbar nach einer Demonstration gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen vom 19. Dezember 2010 wurden zahlreiche Oppositionelle, unter ihnen Aljaksandr Fjaduta, verhaftet. Drei Monate wurde er im „Amerykanka“ festgehalten, davon annähernd 50 Tage in Einzelhaft. Während dieser Zeit schrieb er den Band „Amerikanische Gedichte“, der die Grundlage dieses mutigen und formal so ungewöhnlichen Films von Viktar Korzun bildet. In dessen Mittelpunkt steht Aljaksandr Fjaduta: seine Verhaftung, die Verhöre, Demütigungen, der Alltag der Haft. Allerdings nicht im traditionellen Interview-Setting, sondern als aktiv Handelnder vor und in animierter Gefängniskulisse. Hierbei schlägt das Realbild des, wie Fjaduta sich selbstironisch beschreibt, „etwas übergewichtigen Protagonisten mit Brille“ beständig um in dessen animiertes Alter Ego und umgekehrt. Dieses in Ermangelung eines realen Drehorts geborene künstlerische Verfahren wird mit großer spielerischer Lust umgesetzt und schafft eine überraschend spöttische Distanz zu den Ereignissen wie zum Zustand des Landes. Und vielleicht ist Spott auch die einzig mögliche Haltung einer Obrigkeit gegenüber, die die Menschen, wie jüngst geschehen, allein deshalb verhaftet, weil sie öffentlich und schweigend gemeinsam in die Hände klatschen.
Matthias Heeder

Ana Ana (I Am Me)

Dokumentarfilm
Ägypten,
Niederlande,
Norwegen
2013
75 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Corinne van Egeraat
Regie
Corinne van Egeraat, Petr Lom
Musik
Ryuichi Sakamoto
Kamera
Petr Lom, Nadine Salib, Sondos Shabayek, Sarah Ibrahim, Wafaa Samir
Schnitt
Petr Lom
Ton
Jeroen Goeijers
Da, wo Zensur herrscht, schlägt die Stunde der Metaphern. Daran hat auch der Arabische Frühling in Ägypten wenig geändert. Die traditionellen Rollenzuschreibungen für Frauen sind die gleichen geblieben. Vorsichtig versuchen vier junge Künstlerinnen aus Kairo, diesen schmalen Grat zwischen Poesie und Verbot in ihren Arbeiten auszuloten. Unter dem Kopftuch müssen sie nach wie vor ihre Wünsche nach Kreativität und Selbstverwirklichung ebenso wie eigene Vorstellungen von Sexualität und Körperlichkeit verbergen. Diesen Zwiespalt zwischen Sein und Schein übersetzt der Film in oszillierende Bilder, die etwas von der Angst und der Anspannung, in der sich die Frauen befinden, erahnen lassen.
Kennengelernt haben der kanadische Regisseur tschechischer Herkunft Petr Lom und die Niederländerin Corinne van Egeraat die vier Theater-, Foto- und Videokünstlerinnen während eines Workshops. Seit 2011 arbeiten sie gemeinsam an diesem Projekt, nicht nur als Akteure, sondern als Co-Autorinnen. Ihre künstlerischen Objekte und Performances fächern ein Kaleidoskop von Assoziationen auf, die die Bildwelt des Films prägen. Altmeister Ryūichi Sakamoto lieferte dazu einen zurückhaltenden, aber wirkungsvollen Score. So ist „Ana Ana“ am Ende ein Poem, das politischer nicht sein könnte.
Cornelia Klauß

Balcony Tales

Dokumentarfilm
Kuba,
Dänemark
2013
36 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Ellen Riis
Regie
Helle Windeløv-Lidzélius
Musik
Christian Schrøder, Max Bering, Peter Johansson, Christer Windeløv-Lidzélius
Kamera
Adam Morris Philp, Denis Guerra Ribas, Rocío Aballí Hernández
Schnitt
Mette Esmark, Nanna Frank Møller
Buch
Helle Windeløv-Lidzélius, Janis Reyes Hernández
Ton
Niels Arild
Es gehört zum Alltagswissen der Menschen im Zentrum Havannas, dass man besser in der Mitte der Straße geht und nicht auf dem Bürgersteig, wo einem schon mal ein schadhafter Balkon auf den Kopf fallen kann. Trotzdem: Der Balkon ist ein treuer Freund. Durch ihn sind die Menschen mit den Nachbarn verbunden, den fliegenden Händlern, dem Trubel und dem Geruch der Straße. Ceci hat sein ganzes Leben hier verbracht. Jetzt ist er alt und blind, aber nicht allein. Er hat seinen Balkon, von wo er einkauft, wichtige Neuigkeiten erfährt und nach Edilia rufen kann, einer jungen Frau von gegenüber, die sich wie eine Tochter um ihn kümmert. Diese warme, unspektakuläre Beziehung bildet den Rahmen einer filmischen Liebeserklärung an die Balkone Havannas. Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigene Seele und Magie. Bitter ist dran, wer keinen hat. Denn er ist getrennt vom Leben, das sich nur dem Blick von oben als Panorama menschlicher Vielfalt darbietet.
Matthias Heeder

Balloon Birds

Animationsfilm
Schweiz
2014
1 Minute
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Produktion
Nicolas Burlet, Marjolaine Perreten
Regie
Marjolaine Perreten
Schnitt
Marjolaine Perreten
Animation
Marjolaine Perreten
Buch
Marjolaine Perreten
Ton
Marjolaine Perreten
Die (sehr) kurze Geschichte zweier Ballonvögel, die sich gerade erst kennenlernen, als ein Dritter dazukommt …
Internationales Programm 2014
BrückenJahre Peter Benedix

Der jahrelange Kampf dreier Lausitzer Dörfer gegen die Abbaggerung. „Brückentechnologie“ aus Sicht der Betroffenen – und der Kohlekumpel. Was wiegt schwerer: Arbeit oder Heimat?

BrückenJahre

Dokumentarfilm
Deutschland
2014
98 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Peter Benedix
Regie
Peter Benedix
Musik
Fabian Koppri
Kamera
Peter Benedix, Andreas Albrecht
Schnitt
Peter Benedix, Andreas Albrecht
Buch
Peter Benedix
Ton
Fabian Koppri
Einmal im Jahr treffen sich die Kerkwitzer Männer zum Maibaumstellen. Seit 2008 war Peter Benedix dabei, der ihrem und dem Kampf der Lausitzer Dörfer Atterwasch und Grabko gegen die drohende Abbaggerung durch den schwedischen Energieriesen Vattenfall folgte. Vier Jahre nach dem aufsehenerregenden „Heimat auf Zeit“ und hauptsächlich durch Crowdfunding finanziert lotet er jetzt noch tiefer aus, was die viel beschworene „Brückentechnologie“ wirklich bedeutet – in einer Region, deren Wohl und Wehe seit mehr als einem Jahrhundert untrennbar mit der Braunkohle verbunden ist und die ihr gleichzeitig zum Opfer fällt. Was wiegt schwerer: Heimat oder Arbeit?
Neben der Frage, was das mit den Menschen macht, die versuchen, in einem jahrelang andauernden, zermürbenden Protest eine Art normales Leben hinzubekommen, begibt Benedix sich stärker als im ersten Film auf die politische Ebene, die der Argumente. Ihm gelingt das Kunststück, beiden Seiten – den Bergleuten und den Protestlern – Raum zu geben, ohne seine Autorenhaltung zu opfern. Während es zu jedem Argument ein (keinesfalls dummes) Gegenargument gibt, Volksbegehren und Verfassungsklagen scheitern und neue Protestmärsche (von beiden Seiten) organisiert werden, eröffnet in Kerkwitz – scheinbar gegen alle Vernunft – ein Dorfladen, und ein Kind wird geboren. Und die Männer stellen den Maibaum. Aber sie sind schon weniger geworden.
Grit Lemke
Internationales Programm 2014
Brutus Svetlana Filippova

Brutus schaut Menschen immer nur ganz kurz in die Augen und wendet sich sofort ab. Niemand weiß besser als Hunde, wie kurzlebig die Zuneigung der Menschen sein kann.

Brutus

Animationsfilm
Russland
2014
11 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Lyubov Gaidukova
Regie
Svetlana Filippova
Kamera
Svetlana Filippova
Schnitt
Svetlana Filippova
Animation
Ekaterina Boykova, Svetlana Zimina, Sara Magambetova, Svetlana Filippova
Buch
Svetlana Filippova
Ton
Artem Fadeev
Brutus schaut Menschen immer nur ganz kurz in die Augen und wendet sich sofort ab. Niemand weiß besser als Hunde, wie kurzlebig die Zuneigung der Menschen sein kann.
Internationales Programm 2014
Cash Register 9 Anna Heuninck

Olga ist Kassiererin in einem Supermarkt. Ihr Leben ist eintönig und sie ist gelangweilt. Ein überraschendes Ereignis bringt sie kurz aus ihrer Routine.

Cash Register 9

Animationsfilm
Belgien
2013
8 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Produktion
Anna Heuninck
Regie
Anna Heuninck
Musik
Tessa De Block
Kamera
Anna Heuninck
Schnitt
Anna Heuninck
Animation
Anna Heuninck
Buch
Anna Heuninck
Ton
Elias Heuninck, Tessa De Block
Olga ist Kassiererin in einem Supermarkt. Ihr Leben ist eintönig und sie ist gelangweilt. Ein überraschendes Ereignis bringt sie kurz aus ihrer Routine.
Internationales Programm 2014
Castillo y el Armado Pedro Harres

Ein junger Hafenarbeiter an der Grenze zwischen Brasilien und Uruguay versucht mit aller Gewalt, seine Familie, seine Arbeit und das Fischen in den Griff zu bekommen.

Castillo y el Armado

Animationsfilm
Brasilien
2014
13 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Pedro Harres, Otto Guerra, Marta Machado
Regie
Pedro Harres
Musik
Felipe Puperi
Kamera
Marco Arruda
Schnitt
Pedro Harres
Animation
Hermes de Lima, Fabiano Pandolfi, Josemi Bezerra, Ruben Castillo
Buch
Pedro Harres
Ton
Thiago Bello
Ein junger Hafenarbeiter an der Grenze zwischen Brasilien und Uruguay versucht mit aller Gewalt, seine Familie, seine Arbeit und das Fischen in den Griff zu bekommen.
Internationales Programm 2014
Der Zorn junger Männer Uli Kick

Anti-Aggressionstraining: Acht Jungs, die es gewohnt sind, brutal zuzuschlagen, sollen reden, zuhören, die Opferperspektive einnehmen. Langsam kommt was in Gang … Psychodrama.

Der Zorn junger Männer

Dokumentarfilm
Deutschland
2014
90 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Uli Kick
Regie
Uli Kick
Musik
Wolfgang M. Neumann
Kamera
Waldemar Hauschild, Uli Kick
Schnitt
Gaby Kull-Neujahr
Buch
Uli Kick
Ton
Thomas Schwarz, Gregor Kuschel
„Du bist eigentlich ein Schmarotzer und eine faule Sau.“ Im Antiaggressionstraining gibt es keine Kuschelpädagogik, sondern Klartext. Acht Jungs zwischen 17 und 22 müssen sich acht Monate lang wöchentlich zur Gruppensitzung einfinden oder anderenfalls eine Haftstrafe antreten. Sie haben geschlagen („Auf den Kopf. Wohin sonst?“), auf ihre Opfer eingetreten, sie krankenhausreif geprügelt. Wenn „der Film losgeht“ und die Wut hochzukochen beginnt („Am Hals. Mir wird’s richtig schlecht.“), werden sie zu den „tickenden Zeitbomben“, von denen Presse und Politik sprechen, seit die Gewalt eine „neue Qualität“ erreicht hat und Todesopfer forderte.
Nun müssen sie etwas machen, das ihnen schwerfällt: über sich reden. Zu vertrauen lernen und nachzudenken, bevor man handelt. In Gesprächen und Rollenspielen werden sie mit ihren Taten, mit der Perspektive des Opfers und vor allem mit sich selbst konfrontiert. An Schmerzgrenzen geraten dabei auch die Pädagogen. Dennoch versuchen sie jede Woche neu, so etwas wie Ziele und Perspektiven zu vermitteln, wo keine sind.
Geschickt entwickelt Uli Kick die filmischen Elemente der Therapie: das Dialogische in Interviews und Gesprächssituationen, das Kammerspielartige in der Konzentration auf wenige Personen und Orte, das Psychodrama. Und vielleicht geht es für die Jungs bei der Therapie um das Gleiche wie beim Film: einmal wirklich gesehen zu werden.
Grit Lemke
Internationales Programm 2014
Diamond Kris Mergan, Geert Vandenbroele

Als Kind verbrachte Ketje die Ferien bei seiner Tante. Er kehrt zurück an diesen Ort und schwelgt in Erinnerungen an den Apotheker und seine Suche nach dem Diamanten der Vögel.

Diamond

Animationsfilm
Belgien
2014
12 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Kris Mergan, Erik Schut
Regie
Kris Mergan, Geert Vandenbroele
Musik
Ceres Elliana
Schnitt
Kris Mergan
Animation
Geert Vandenbroele, Matthias Claeys, Beorn Leonard, Inne Haine
Buch
Kris Mergan, Geert Vandenbroele
Ton
Peter Schön, Rob Ten Bokum, Nicolas Dennefeld
Als Kind verbrachte Ketje die Ferien bei seiner Tante. Er kehrt zurück an diesen Ort und schwelgt in Erinnerungen an den Apotheker und seine Suche nach dem Diamanten der Vögel.
Internationales Programm 2014
Dominguinhos Joaquim Castro, Mariana Aydar, Eduardo Nazarian

José Domingos de Morais, einer der großen Akkordeonspieler Brasiliens. Träumerische Zeitreise in ein unbekanntes Land und Steinbruch der Erinnerungen. Mutig und hinreißend.

Dominguinhos

Dokumentarfilm
Brasilien
2014
86 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Deborah Osborn, Gilberto Topczewski, Felipe Briso
Regie
Joaquim Castro, Mariana Aydar, Eduardo Nazarian
Musik
Mariana Aydar, Eduardo Nazarian, Duani Martins
Kamera
Pedro Urano, Tiago Tambelli
Schnitt
Joaquim Castro
Animation
Boreal Studio
Buch
Di Moretti
Ton
Edson Secco, Joaquim Castro
Lieder, die von der Liebe erzählen wie von der letzten Dürre oder dem Geld, dem fehlenden. Keine Frage, die Musik von José Domingos de Morais, einem der großen Akkordeonspieler Brasiliens, ist Volksmusik im besten Sinne. Voller Respekt verneigen sich die drei Regisseure mit ihrem Film vor dem 2013 verstorbenen Künstler. Dieser blieb der Kultur seiner Heimat, des Sertão im Nordosten Brasiliens, Zeit seines Lebens tief verbunden. Im Sertão beginnt auch der Film. Kein Musikerporträt, sondern eher eine träumerische Zeitreise durch ein unbekanntes Brasilien, aus dessen Vielfalt etwas so Wunderbares wie die Musik Dominguinhos‘ entstehen konnte. Dazu nutzen die Filmemacher unterschiedlichste Bildquellen: Archivmaterial der 1940er Jahre über den Sertão der Landarbeiter und Habenichtse, TV-Shows aus den 1950er und 60er Jahren, Interviews mit dem Musiker aus den verschiedenen Lebensabschnitten, große Konzerte in den 2000ern. Tatsächlich arbeiten sie im Steinbruch visueller Erinnerungen – nicht nur denen ihres Protagonisten, sondern ebenso ihrer eigenen und denen des Landes. Diese Erinnerungsarbeit, assoziativ und sprunghaft, bestimmt den Tonfall des Films. Eine Bildsequenz zu einer Melodie, ein Rhythmus zu einer Geschichte, ein Liedtext zu einer kurzen biografischen Notiz. Das ist erzählerisch ein mutiger Entwurf und die Musik ist einfach hinreißend.
Matthias Heeder

Ephemeral

Animationsfilm
Schweiz
2013
3 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Produktion
François Chalet
Regie
Sophie Haller
Animation
Sophie Haller
Ton
Carlos Ibañez Diaz
Einsamkeit und Schmerz, Leidenschaft und Liebe, Zerbrechen und Wiederaufbauen, das Leben selbst, alles verändert sich und vergeht und ist: ephemer.
Internationales Programm 2014
Focus on Infinity Joerg Burger

Reflexion über die Unendlichkeit: Physiker, Theologen und Philosophen, unwirkliche Orte, gigantische Anlagen, komplexe Technologien und Theorien, Humor und unendliche Weiten.

Focus on Infinity

Dokumentarfilm
Österreich
2014
80 Minuten
Untertitel: 
englische

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Produktion
Joerg Burger, Ralph Wieser, Georg Misch
Regie
Joerg Burger
Kamera
Joerg Burger
Schnitt
Gökce Ince
Buch
Joerg Burger
Ton
Hjalti Bager-Jonathansson, Sebastian Brameshuber
„Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende“, hat Woody Allen einmal gesagt. Dass ausgerechnet der Großstadtneurotiker in diesem von unendlichen landschaftlichen Weiten, gigantischer Architektur und komplexesten Technologien getragenen Film zitiert wird, hat viel mit den Interviewpartnern und besonders den -partnerinnen zu tun, die Joerg Burger bei seiner filmischen Forschungsreise mit „Focus on Infinity“ ausfindig machte. Sie gehören nämlich nicht nur zu den wohl klügsten und weitblickenden Köpfen unseres Planeten, sie haben auch Humor – und eine innere (oft auch auf physikalisch-astronomischem Wissen ruhende) Gelassenheit in der Betrachtung des menschlichen Lebens.
Kontemplation und Akribie, Perfektionismus und Bescheidenheit – vielleicht sind es diese Eigenschaften, die jene schier endlose Antriebskraft ausmachen, mit der sie der Erkenntnis (oder anders: den Grundfragen der Existenz) nachspüren. Forscher und Theologen, Wissenschaftler und Philosophen, Empiriker und Theoretiker teilen es sich – das Reich der Unendlichkeit. Der Film begleitet sie bei ihren Trips in ein Universum, das an der Schnittstelle von Wahrnehmung, Denken und Imagination liegt, und weitet unseren Blick für das ganz Kleine im ganz Großen. Ein Kleinod, ein Meisterwerk.
Barbara Wurm

Grace Under Water

Animationsfilm
Australien
2014
8 Minuten
Untertitel: 
_ohne Dialog / Untertitel

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Produktion
Anthony Lawrence
Regie
Anthony Lawrence
Musik
Phil Okerstrom
Kamera
Jon Billington
Schnitt
Cindy Clarkson
Animation
Paul Howell, Anthony Lawrence, Nick Hilligoss, Kelly McGillivray-Brown
Buch
Chrissie McMahon
Ton
Phil Okerstrom, Stephen Witherow
Lou steht kurz davor, den kalten Krieg gegen ihre starrsinnige und rätselhafte Stieftochter Grace zu verlieren, als aus den Tiefen eines heißen, verträumten Nachmittags im Schwimmbad eine unerwartete Herausforderung aufsteigt. Schatten aus der Vergangenheit legen sich über die Gegenwart und Lou ist gezwungen, sich der Wahrheit über sich selbst und das frustrierende Kind, das sie lieben will, zu stellen.