Filmarchiv

Wie ein Gespenst wandert Lulu in Mexiko durch ihr Leben, seit vor vier Jahren ihr Ehemann und ihr Sohn von Fremden aus dem Auto gezerrt und entführt wurden.

Nach fünf Jahren des Exils in Europa kehrt die Regisseurin in den Iran zurück, um einen Film zu drehen. Sie bittet ihre Freunde, darin mitzuspielen. Was als Spiel beginnt, erweist sich im Prozess des Drehens als knallharter Clash zwischen jenen, die geblieben sind, und der, die fortging

Ein ungemein zärtlicher Blick auf Aster, eine blinde junge Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter in einer Einrichtung für alleinerziehende Mütter in Äthiopien lebt. Ihr leiser Gesang über Liebe und kleine Mäuse durchzieht die Bilder wie der Traum eines Sehenden.

Der König wacht nach einem langen und tiefen Schlaf auf, weiß aber nicht, was er mit seiner ganzen Zeit anfangen soll. Er hofft, eine Lösung zu finden, indem er einen Automaten baut, aber vergeblich – das Rad der Zeit folgt seinen eigenen Gesetzen.

Hier werden Erinnerungen an den Literaturunterricht geweckt – doch so dynamisch wurde Goethes Ballade wahrscheinlich noch nie vorgetragen. Und das ganz ohne Worte!

Das Geschmackserlebnis, ein Fischauge in einem überfüllten Restaurant zu verzehren, eröffnet einem Gast Welten. Ein surrealistischer Nervenkitzel wie eine Geisterbahnfahrt für den Gaumen: rot das Auge, rot der Duft der Gerichte.

Tagaus, tagein flirrt die Sonne über Hafen und Cafés – der ewige kroatische Sommer als gezeichnetes Tagebuch.

Hoch oben, fast in den Wolken, lebt ein Mann mit seinem Huhn in einer Dachwohnung. Unverrückbar und statisch die frontale Perspektive auf ihr Refugium mit weitem Himmel.

Die Welt des tragischen Helden und seiner Liebsten ist durch den Stich einer zunächst winzigen Mücke aus den Fugen geraten. Nach vergeblicher und einsamer Gegenwehr verlässt ihn seine bessere Hälfte. Wofür lohnt es sich nun noch zu kämpfen?

Der Film betrachtet den Sextourismus von seiner absurden Seite und schafft eine farbintensive, illusorische Welt voller überspitzter Klischees, in der menschliche Sehnsucht auf den Besitz reduziert ist. Ein rasantes Abenteuer.

Apathie herrscht in einer Welt, die vor der Apokalypse steht. Dennoch wollen drei Spieler inmitten dieser planetaren Ödnis Mah-Jongg spielen. Ihr Problem: Es geht nicht, weil sie ein Spieler zu wenig sind.

In dieser exzellent fotografierten und montierten Miniatur sprechen die Bewohner eines Vororts von Lissabon ununterbrochen über Geld und die raren Möglichkeiten, es zu beschaffen.

Mit einem langsamen Schwenk tastet die Kamera die kindlichen Gesichter mit den halbgeschlossenen Augen ab, deren Blick ins Nirgendwo abgeglitten ist. Die Langzeit-Koma-Patienten, Kinder und Jugendliche, eines Hospitals bei Warschau ruhen in einer Art Zwischenreich.