Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Klassenstufen: ab 9. Klasse
Themen: Gender, Identität, Sexualität, fremde Kulturen, Kindheit, Außenseiter
Unterrichtsfächer: Deutsch, Gemeinschaftskunde, Politik, Kunst, Ethik, Religion
Zum Inhalt
Warum dürfen Jungs oft mehr als Mädchen? Warum gelten Mädchen immer als braver? Warum spielen tradierte Geschlechterrollen – bei uns und anderswo in der Welt - bis heute eine so große Rolle?
In unserer nächsten Schulvorstellung steht die Frage im Mittelpunkt, wie Kinder und Jugendliche damit umgehen (können), dass bis heute gesellschaftliche Vorgaben existieren, die festlegen, was typisch männlich und was typisch weiblich ist.
Der Dokumentarfilm Boy, der das Leipziger Publikum im Wettbewerb 2015 begeisterte, widmet sich dieser Frage am Beispiel zweier junger Frauen, die in Afghanistan aufgewachsen sind, wo Mädchen und Frauen in ihrem Recht auf Entfaltung ausgesprochen stark eingeschränkt werden.
Beide Frauen haben sich entschieden, diese Einschränkungen nicht hinzunehmen und einen ungewöhnlichen Weg gewählt, sich dagegen zur Wehr zu setzen: sie sind zum Boy geworden. Der Film zeigt Ausschnitte aus dem Alltag der 14- jährigen Faranoz, die in Afghanistan als Junge aufwuchs und verwebt diese mit den Erfahrungen einer jungen afghanischen Sängerin in London, die ebenfalls in ihrer Kindheit Jungenkleidung trug, um sich freier in der Gesellschaft zu bewegen. Der Film hinterfragt gesellschaftliche Stereotype, die nicht nur in der afghanischen Gesellschaft wirken und zeigt zwei beeindruckende junge Frauen, die sich die Freiheit nehmen, sich nicht durch ihr Geschlecht definieren zu lassen.